Scheibenbremsen
Scheibenbremsen (Bild: Anze – stock.adobe.com)

Ratgeber Rad & E-Bike Diese Fahrradbremsen passen zu Ihrem Fahrrad

Gut Radfahren heißt sicher bremsen. Nun gibt es eine ganze Palette an Fahrradbremsen der verschiedensten Systeme, die idealerweise zum Fahrradtyp und Ihren individuellen Fahrgewohnheiten passen sollten. Hie erfahren Sie, welche Bremsen am häufigsten genutzt werden, wie sie aufgebaut sind und funktionieren. So haben Sie einen Überblick, was Scheibenbremsen von Felgenbremsen unterscheidet und wie Ihr Bike mechanisch oder hydraulisch gestoppt wird. Außerdem haben wir Empfehlungen für Sie, welche Fahrradbremse für welches Fahrrad am besten geeignet ist.

Kontrolle und Sicherheit mit einem Handgriff

Ob windschlüpfriges Rennrad oder schweres E-Bike – Fahrräder sind verglichen mit anderen Verkehrsmitteln sehr fragile Vehikel, die in brenzligen Situationen nicht nur mit dem Problem der Einspurigkeit zu kämpfen haben, sondern bei einem Aufprall keinerlei Schutz bieten. Umso wichtiger ist daher die für Ihr Rad geeignete Fahrradbremse. Die meisten heutig gängigen Bremssysteme sind entweder Felgen- oder Scheibenbremsen. Beide haben Ihre Vor- und Nachteile, wobei die Vorzüge des einen Systems in der Regel die Nachteile des anderen sind. Bevor wir Ihnen die beiden Systeme vorstellen, noch ein Wort zur Kraftübertragung vom Bremshebel auf die jeweilige Fahrradbremse. Dies geschieht bei beiden Bremssystemen entweder mechanisch oder hydraulisch. Und auch hier gibt es in beiden Varianten spezielle Vorzüge, die zu Ihrem Fahrradtyp und den Nutzungsgewohnheiten passen sollten.

Mechanische oder hydraulische Fahrradbremse?

Mechanische Bremsen übertragen die Bremskraft vom Bremshebel zu den Bremsklötzen mit einem Bowdenzug, einem dünnen Stahlseil. Dieser Seilzug spannt sich, wenn der Bremshebel betätigt wird, und wirkt blockierend auf das Laufrad ein. Hydraulik-Bremsen bilden ein in sich geschlossenes System, in dem Bremsflüssigkeit und Hydraulik-Öl in einer Bremsleitung wirken. Weil sich die Flüssigkeit in der Leitung beim Ziehen des Bremshebels nicht mehr komprimieren lässt, erfolgt eine Kraftübertragung des Bremsdrucks über den Bremskolben auf die an der Bremsscheibe oder alternativ an der Felge sitzenden Bremsklötzen. Eine hydraulische Fahrradbremse entwickelt mehr Bremskraft als die rein per Hand aktivierte mechanische Bremse – mit entsprechend kürzerem Bremsweg. Auch kann sie dosierter eingesetzt werden und ist weitgehend wartungsfrei. Dem entgegen stehen ein höherer Preis und der größere Montageaufwand. Die Wahl der zu Ihrem Fahrradtyp passenden Bremse sollte aber nicht ausschließlich anhand der Kraftübertragung getroffen werden, sondern immer in Kombination mit dem Bremssystem.

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Felgenbremsen

Felgenbremsen
Felgenbremsen (Bild: Anze – stock.adobe.com)

Felgenbremsen finden sich heute vor allem an City-Bikes, Trekking- und Rennrädern im mittleren Preissegment, wo sie als Standard gelten. Bei ihnen drücken Bremsbeläge bzw. Bremsklötze auf die Radfelge. Genauer: Der Bremsbelag wird von einem Bremsschuh getragen, der an einem Bremsarm sitzt und vom Bremshebel auf den Bremsschuh gedrückt wird. Felgenbremsen sind Leichtgewichte, verschleißen aber recht schnell und machen bei Nässe Schwierigkeiten. Diese Typen von Felgenbremsen sind die gebräuchlichsten:

  • V-Bremse: Die am häufigsten verbauten Felgenbremsen mit langen und deshalb sehr leistungsstarken Bremsarmen. Der Hersteller Shimano hat für sie den Begriff V-Brake aufgebracht.
  • U-Bremse: Die U-Brakes haben zwei Bremsarme, die sich über dem Laufrad kreuzen. Der linke Bremsarm wird vom rechten Querzug bewegt, der rechte vom linken Querzug.
  • Cantilever-Bremse: Diesen Typ, der spezielle Bremshebel, Beläge und einen Canti-Sockel als Halterung benötigt, gibt es heute nur noch selten.
  • Seitenzugbremse: Hier führt der Bremszug nur an einer Seite der Bremse und aktiviert die zu einer Zange verbundenen beiden Bremsarme. Für breite Reifen ungeeignet.
  • Hydraulische Felgenbremse: Statt des Seilzugs wirkt die Bremsflüssigkeit in der Bremsleitung auf das Bremssystem, das auf einem Canti-Sockel sitzt. Die Brems-Hydraulik kann mit nur geringem Handdruck in Gang gesetzt werden.

Felgenbremsen: Die Vor- und Nachteile

Vorteile:

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  • Einfach zu montieren, einzustellen und zu warten.
  • Leicht, robust und kostengünstig.
  • Speichen und Naben werden kaum belastet.

Nachteile:

  • Sehr häufiges Bremsen heizt Felgen, Bremsbeläge und Schlauch auf, was zu geplatzten Reifen führen kann.
  • Bremsbeläge und Felge verschleißen schnell.

Scheibenbremsen

Bei einer Scheibenbremse wird die Bremskraft auf eine Bremsscheibe übertragen – wie bei den Bremsen eines Autos. Weil sie zupackender als Felgenbremsen arbeiten, bieten sie mehr Sicherheit für schwere Räder oder bei besonders belastenden Fahrten. Es gibt 2-Kolben- sowie 4-Kolben-Scheibenbremsen und neben der mechanischen per Bowdenzug auch die hydraulische Variante. Der Bremskolben der Scheibe ist das Bauteil, das die Bremswirkung direkt ausübt. Die Scheibe sitzt an der Nabe des vorderen und des hinteren Laufrads. Hierbei gilt: Größere Bremsscheiben bringen auch eine größere Bremswirkung – bei der sportiven Nutzung unter Umständen ein entscheidender Punkt. Hydraulisch funktionierende Scheibenbremsen benötigen entweder Mineralöl oder DOT. Beide haben spezifische Eigenschaften, die Sie von Ihrem Fahrradhändler vor dem Kauf eines Fahrrads oder eines hydraulischen Bremssystems erfragen sollten.

Scheibenbremsen: Die Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • Zum Bremsen weniger Handkraft notwendig.
  • Funktionieren auch bei Nässe.
  • Die Felgen verschließen nicht.
  • Bremsbeläge sind sehr haltbar.
  • Kein Überhitzen der Felgen.

Nachteile:

  • Verhältnismäßig schwer.
  • Empfindlicher, komplexer und teurer als Felgenbremsen.

Welche Fahrradbremse für welches Fahrrad?

Nimmt man allein die Bremsleistung zum Maßstab, dann erweisen sich Scheibenbremsen als effektivstes Bremssystem. Fast so sicher sind Hydraulik-Felgenbremsen. Erst dann kommen die V-Bremse und die anderen mechanischen Fahrradbremsen. Bezogen auf Fahrradtypen allerdings sollte das Thema Bremssystem differenziert angefangen werden – mit entscheidend sind überdies Ihre Fahrgewohnheiten. So lässt sich keine allgemein verbindliche Aussage über die perfekte Bremse für Ihr Fahrrad treffen. Allgemein gilt: Für Stadtfahrten sind Felgenbremsen völlig ausreichend. Ein hohes Gewicht des Rades, Fahrten im Gefälle oder mit großer Geschwindigkeit machen eine Scheibenbremse sinnvoll. Die folgende Übersicht kann zur groben Orientierung dienen:

  • City-Bikes: leichte Felgenbremsen
  • Mountainbikes, Rennräder: hydraulische Scheibenbremsen
  • schwere E-Bikes: hydraulische Scheiben- oder Felgenbremsen
  • Freestyle-BMX-Bikes: U-Bremse
  • Cyclocross-Bikes, Kinderräder: Cantilever-Bremsen
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