Fahrradunfall
Wie oft gibt es Fahrradunfälle? (Bild: regine schöttl - stock.adobe.com)

Ratgeber Rad & E-Bike Fahrradunfälle: Was die amtliche Statistik verrät

Wer mit dem Fahrrad fährt, hat ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis. Denn die Fragilität und fehlende Schutzausrüstung des Zweirads machen es zu einem besonders gefährdeten Verkehrsmittel. Sie selbst werden deshalb auf dem Rad kaum unnötige Risiken eingehen oder Gefahrensituationen provozieren. Dennoch ist die Möglichkeit eines Unfalls nie ganz auszuschließen. Hier finden Sie die aktuellsten Informationen über Fahrradunfälle in Deutschland, wie viele es sind, welche Ursachen sie haben und wie Sie sich im Fall des Falls noch besser schützen können. Und es gibt durchaus Positives aus der Statistik-Datenbank zu vermelden.

Fahrradunfälle: Das Rad zieht immer den Kürzeren

Fahrräder haben keine Knautschzone. Schon allein wegen ihrer Konstruktion sind sie im Straßenverkehr einigen Risiken ausgesetzt. Nicht umsonst lautet ein typischer Spruche: „Das Auto ist immer der Stärkere“. Man kann genauso sagen: Auch eine Mauer, ein Baum, ein Brückengeländer oder ein Felsen auf einem Mountainbike-Trail können einen Fahrradunfall zu einem ernsthaften Zusammenstoß mit schweren Folgen für die Gesundheit machen – von den Schäden am Fahrrad ganz abgesehen. Die derzeit aktuelle Statistik über Fahrradunfälle in Deutschland bezieht sich auf das Jahr 2020. Bei den vom Statistischen Bundesamt (StBA) ermittelten und zusammengefassten Daten gilt es natürlich die Auswirkungen der Corona-Krise auf das Verkehrsaufkommen und das individuelle Fahrverhalten zu berücksichtigen.

Fahrradunfälle: Leichter Anstieg im Jahr 2020

Insgesamt zwei Millionen Verkehrsunfälle trugen sich 2020 Deutschland zu – rund 400.000 weniger als im Jahr zuvor. Dieser erfreuliche Rückgang wird sich zu einem guten Teil mit den Pandemiebedingungen erklären lassen. Die Zahl der gemeldeten Fahrradunfälle ist hingegen gestiegen: 91.533 gegenüber 87.253 im Jahr 2019, was einem Plus von 4,9 Prozent entspricht. Die Zahl der bei einem Unfall mit dem Zweirad Verunglückten nahm um 5,6 Prozent zu und erreichte mit 92.273 einen traurigen Rekord. Immerhin ging die Zahl der dabei Getöteten (426) um 4,3 Prozent zurück. Diese hohen Zahlen haben auch damit zu tun, dass 2020 das Fahrrad an einigen Tagen noch vor dem Auto das am häufigsten genutzte Verkehrsmittel war. Der Anstieg der Unfälle spiegelt also eine an sich grundsätzlich positive Entwicklung wider. Zum Vergleich: 2020 verzeichnete Deutschland einen Fahrradbestand von 81 Millionen Bikes – 14 Millionen mehr als etwa 2005.

Fahrradunfälle: Hohe Dunkelziffer

Mit Statistiken ist es so eine Sache. Man kann sich beispielsweise genau die Werte herauspicken, die die eigenen Argumente untermauern, andere aber einfach übersehen. Und dann ist da die Frage, wie zuverlässig eine Statistik ist, wenn Daten nicht erfasst werden. So können nur solche Fahrradunfälle registriert werden, die auch amtlich gemeldet wurden. Gerade bei Stürzen mit dem Fahrrad ist es aber so, dass viele von ihnen gar nicht in die offizielle Statistik eingehen, weil der Unfall zu gar keinen oder nur leichten Blessuren und Schäden geführt hat. Das betrifft insbesondere die sogenannten Eigenunfälle, also Karambolagen, bei denen nur die Fahrerin oder der Fahrer des Rades und sonst niemand beteiligt war. Hier besteht der Verdacht, dass womöglich nur ein Prozent aller Eigenunfälle mit dem Fahrrad in der Statistik auftauchen. Eine fast ähnlich hohe Dunkelziffer könnte nach Experten-Einschätzungen auch für geringfügige Fahrradunfälle mit Fußgängern oder Autos angenommen werden.

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Fahrradunfälle: Und wer hatte Schuld?

Grafik mit Informationen zu Fahrradunfällen
Fahrradunfälle, an denen mindestens ein weiterer Verkehrsteilnehmer beteiligt war (Bild: Wertgarantie, Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis); ADFC, 2021)

Von den statistisch erfassten Fahrradunfällen mit Personenschaden waren 28,3 Prozent Unfälle ohne Fremdeinwirkung. In 69 Prozent der Zusammenstöße waren mindestens zwei Verkehrsteilnehmer verwickelt. Mit 71,9 Prozent waren Autos die häufigsten Unfallgegner. 11,3 Prozent der Unfälle passierten mit einem anderen Fahrrad, bei 6,6 Prozent waren Fußgänger beteiligt. Eine Zahl, die aufhorchen lässt: Bei der Hälfte (49,4 Prozent) aller Fahrradunfälle waren die Fahrer für den Crash selbst verantwortlich. Wenn man aber lediglich die Zusammenstöße mit Autos berücksichtigt, trugen Fahrradfahrer nur zu 24,8 Prozent die Schuld am Unfall. Bei Kollisionen mit Fußgängern liegt die Schuldfrage wiederum mehrheitlich bei den Bikenden (56,7 Prozent).

Die Ursachen für viele Fahrradunfälle

Eigenunfälle passieren zumeist aus technischen Gründen, weil Fahrfehler gemacht oder Hindernisse übersehen werden. Ein typisches Fehlverhalten der radelnden Zunft ist das Benutzen einer „falschen Straße“. Hier ist die Fehlerquote um 10,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Weitere häufige Ursachen für Fahrradunfälle sind falsches Abbiegen, Missachten der Vorfahrt und Alkoholgenuss. Ein Anstieg um beachtliche 29,7 Prozent betrifft Unfälle auf dem Fahrrad wegen nicht angepasster Geschwindigkeit. Hier könnte auch die wachsende Zahl von E-Bikes eine Rolle gespielt habe. Das Statistische Bundesamt schlüsselte nun schon für 2021 sämtliche Unfälle nach Verkehrsbeteiligungsarten auf, wonach bei den auf Deutschlands Straßen Verunglückten 21 Prozent mit dem klassischen Fahrrad unterwegs waren und fünf Prozent auf einem Pedelec.

Bei Fahrradunfällen schützen Helme!

Zieht man eine Bilanz, so wird die Lage für den Radverkehr insgesamt sicherer – dem Anstieg der Unfälle steht eine überproportionale Zunahme der Fahrradnutzung gegenüber. Natürlich ist die Statistik auch ein Signal, um vor allem in den Städten die Rahmenbedingungen für Radelnde weiter zu verbessern. Wer Fahrrad fährt, sollte im Interesse der Gesundheit das eigene Fahrverhalten überprüften, auf essenzielle Dinge wie Beleuchtung und Bremsen achten und sich – wenn noch nicht geschehen – mit dem Tragen eines verlässlichen Fahrradhelms anfreunden. Wie die Deutsche Verkehrswacht herausgefunden hat, trugen 2020 26 Prozent der Biker einen Helm. Mit Verweis auf eine Studie der Verkehrsministerien von Baden-Württemberg und Thüringen hebt sie hervor, dass durch das Tragen eines Fahrradhelms bei Fahrradunfällen etwa 20 Prozent der leichten Kopfverletzungen und bis zu 80 Prozent der besonders schweren Art vermieden werden können. Diesem Ziel haben sich nicht zuletzt die in den sozialen Medien sehr aktiven #helmfluencer verschrieben – eine Bewegung, die Fahrradfahren nur noch mit Helm fordert und dies mit vielen Postings attraktiv machen will.

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