Handy mit Social Media
Das ZDF arbeitet an einer Twitter-Alternative (Bild: oatawa - stock.adobe.com)

Ratgeber Apps & Programme ZDF arbeitet an einer Twitter-Alternative

Twitter gibt es schon super lange. Seit 2006. Anfangs hat keiner so wirklich verstanden, was das genau ist. Heute knapp zwanzig Jahre später ist eine Menge passiert. Die Plattform ist aus dem öffentlichen Diskurs nicht mehr wegzudenken. Vor allem in den USA, doch auch hier in Deutschland wird das soziale Netzwerk genutzt, um über gesellschaftliche Themen zu diskutieren, oft kontrovers. Auf 280 Zeichen können Sie sich mit anderen Usern streiten, die nicht selten ganz anderer Meinung sind als Sie. Meistens passiert das in der Politik- oder Medien Bubble. Olaf Scholz, Robert Habeck, Christian Linder, alle sind sie da. Ok, Habeck nicht mehr. Wegen Hass und Desinformation hat er sein Konto deaktiviert. Elon Musks Übernahme sollte all das Chaos eigentlich beseitigen. Leider wurde alles irgendwie noch schlimmer, und jetzt? Dem ZDF wurde das zu bunt, es arbeitet nun an einer Twitter-Alternative.

Tschüss, wir machen unser eigenes Twitter!

All die Skandale um Twitter, das schlechte Klima, lauter Echokammern und Bubbles, Elon Musks erratisches Verhalten, das war nicht nur dem Wirtschaftsminister Robert Habeck zu viel. Auch viele Unternehmen, Vereine und private Userinnen und User haben sich von der Plattform abgemeldet. Der Diskurs darauf verläuft oft mit krassen Worten und wenig sachlich. Zudem wird das, was da so gesagt wird, zitiert und von Medien weiterverbreitet. So entsteht immer wieder der Eindruck einer vermeintlichen Mehrheitsmeinung, die aber vielleicht gar keine ist. Kurzum: Irgendwas läuft schief auf Twitter. Im Schlimmstfall kann die Plattform sogar Demokratie gefährden. Eine Nummer zu groß? Nicht wirklich. Mit Facebook und dem Sturm aufs Kapitol ist bereits genau das passiert.

Also, was tun? Tschüss, wir machen unser eigenes Twitter! mag sich wohl das ZDF gedacht haben und so arbeitet es zurzeit an einer eigenen Version. Was hat es damit auf sich? Können Sie schon bald mit einer öffentlich-rechtlichen Twitter-Alternative rechnen? Was passiert überdies mit dem Original? Wie sicher ist Twitter noch? Was sollten Sie außerdem zum Kurznachrichtendienst wissen?

ZDF forscht zurzeit an Twitter-Alternative

Das ZDF arbeitet mit namenhaften Partnern an einem Projekt. Das Ziel: Eine Twitter-Alternative. Naja, zumindest soll geklärt werden, wie so ein Pendant zu Twitter aussehen kann. Das Projekt hört auf den Namen Public Spaces Incubator. Ok, klingt nicht so richtig sexy.

Die Idee ist es aber dennoch. Man will „online-basierte Lösungen entwickeln, um bürgerliches Engagement und den demokratischen Diskurs im digitalen Raum abseits von Hasskommentaren und zunehmender Desinformation zu ermöglichen.“

Heißt: Die Twitter-Alternative soll eine Plattform für den Austausch sein, ohne kommerzige Interessen und US-Einfluss. Zusammen mit den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten aus der Schweiz (SRG SSR), Belgien (RTBF) und Kanada (CBC) wird zurzeit an dem Forschungsprojekt gearbeitet. Support bekommt das Projekt von der gemeinnützigen Organisation New_ Public.

Wie steht es um Twitter nach Musks Übernahme?

Dass ZDF und andere Institutionen gemeinsam an einer Twitter-Alternative arbeiten, lässt tief blicken. Spätestens nachdem Elon Musk die Plattform gekauft hat, ist die Unsicherheit groß. Als eine der ersten Amtshandlungen hat er gleich mal die Hälfte der Belegschaft entlassen. Das war jedoch erst der Anfang. Glaubt man Musks Äußerungen, so hat er noch einiges mit der Plattform vor. Als Musk beim Ringen um den Twitter Kauf zwischenzeitlich Vorwürfe gegen die Plattform erhoben hat, sind alle hellhörig geworden: Auf dem Netzwerk befänden sich viel mehr Fake Accounts als von Twitter angegeben. Stimmt das? Und was bedeutet das für die Zukunft von Twitter? Im Artikel Elon Musk übernimmt Twitter: Das passiert als Nächstes erfahren Sie, was Musk mit der Plattform plant.

Wann kommt die Twitter-Alternative?

Für alle, die jetzt denken: Na endlich! Wann kanns losgehen? sei gesagt: Geduld haben. Noch wird nicht konkret daran gearbeitet bzw. eine Plattform oder App entwickelt. Das Projekt Public Spaces Incubator befindet sich zurzeit noch im Anfangsstadium. Zuallererst geht es darum zu eruieren, was in puncto Twitter-Alternative genau machbar ist und sinnvoll wäre. Was jetzt aber schon feststeht: Es soll auf keinen Fall um kommerzielle Interessen gehen (ist ja auch mit öffentlich-rechtlicher Beteiligung). Also: Alle bitte nochmal einen Gang runterschalten und abwarten. Aber immerhin: Der Wille ist da und das Projekt läuft an. Wenn Ihnen das zu lange dauern sollte, können Sie die App Mastodon ausprobieren, die gibt’s nämlich jetzt schon.

TechManager

Die TechManager App - Einfach. Gut. Beraten.

Mit der TechManager App haben Sie alle Infos über Ihre Geräte an einem Ort. Und direkten Support an Ihrer Seite.

  • Alle Daten auf einen Blick
  • Einfach Versicherung hinzufügen
  • Direkter Support im Live Chat

Das steckt in der Twitter-Alternative Mastodon

Mann guckt genervt in sein Smartphone
Genervt von den Twitter Updates? Bald könnte es eine konkurrenzfähige Alternative geben. (Bild: Denis Vermenko - stock.adobe.com)

ZDF & Co. arbeiten am Projekt Public Spaces Incubator, einer öffentlich-rechtlichen Twitter-Alternative. Leider steckt die Idee noch in den Kinderschuhen. Bis dahin können Sie Mastodon herunterladen. Die App ist ähnlich wie Twitter ein sogenannter Microblogging Dienst, den es seit 2016 gibt. Genau wie beim großen Bruder können Sie auf der Plattform Kurznachrichten verschicken und sich mit anderen Nutzerinnen und Nutzern zu bestimmten Contents austauschen. Die Entwicklung von Mastodon wurde 2016 zuerst auf Hacker News bekannt gemacht. Heute zählt die Plattform über eine Million User. Im Artikel Mastodon – Wie funktioniert die Twitter Alternative? sagen wir Ihnen, wie die App arbeitet.

Das sagt das ZDF zur Twitter-Alternative

Das ZDF, das maßgeblich an der Entwicklung des Public Spaces Incubator beteiligt ist, hat eine klare Vorstellung. Der ZDF Intendant Norbert Himmler sagt im hauseigenen Presseportal:

„Die Demokratie lebt von einem offenen und fairen Dialog in der Gesellschaft. Das dürfen wir nicht den amerikanischen Großplattformen überlassen. Das Projekt ‚Public Spaces Incubator‘ soll Wege aufzeigen, wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk unabhängige und faktenbasierte Kommunikationsräume in der digitalen Welt aufbauen kann. Unser gemeinsames Ziel ist es, der Zunahme von Hass, Gewalt, Propaganda und Diffamierung in den sozialen Medien mit einer öffentlich-rechtlichen Alternative zu begegnen.“

Wie sicher ist Twitter heute noch?

Bei so vielen Skandalen um Twitter weiß man schon gar nicht mehr, wo man mit der Kritik anfangen soll. Reihenweise springen Prominente, Konzerne und Privatpersonen ab. Da stellt sich die Frage: Wie sicher ist Twitter heute noch? Anonyme, aggressive und Troll-Accounts können Sie wegen Ihrer Tweets angreifen und jede Ihrer Bewegungen verfolgen. Sicher wissen Sie, dass Sie ein Profil auf privat setzen und Benutzer blockieren können, doch es gibt auch weniger bekannte Datenschutz- und Sicherheitsfunktionen, mit denen sich die Twitter Privatsphäre noch besser schützen lässt.

Dazu gehören beispielsweise das Widerrufen des Zugriffs auf Apps von Drittanbietern und das Deaktivieren Ihres Standorts. Wir kennen noch weitere Möglichkeiten, die wir im Artikel So schützen Sie Ihre Twitter Privatsphäre vorstellen möchten.

Das müssen Sie zu öffentlich-rechtlichen Plattformen wissen

Ziel der Twitter-Alternative Public Spaces Incubator ist es, eine öffentlich-rechtliche Plattform für den Meinungsaustausch zu schaffen. Ja, schon klar: Wenns um öffentliche Dienste geht, dann selten im Zusammenhang mit den Begriffen Innovation, Fortschritt und Kundenservice. Eher im Gegenteil. Dabei gibt’s auch positive Beispiele. Die ARD Mediathek App zum Beispiel.

Streaming ist das neue Fernsehen und auch das neue Kino. Vor so viel medialer Revolution kommen auch traditionelle Fernsehsender wie die ARD („Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland“) nicht herum. Zwar gibt es den Fernsehsender seit geraumer Zeit auch als Smartphone Variante, die ARD App wurde kürzlich jedoch überarbeitet und um ein umfangreiches TV Angebot erweitert. Im Artikel Aus der ARD App wird künftig die ARD Mediathek App sagen wir Ihnen, was im neuen ARD Dienst steckt.