Mann mit Gesichtsmaske sitzt vor Laptop und Smartphone
Informationen zu Corona einholen (Bild: Alexander.Shelegov - stock.adobe.com)

Ratgeber Apps & Programme Diese Fakten sollten Sie über Corona Apps kennen

In Zeiten großer Hysterie empfiehlt sich ein kühler Kopf. Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Vor allem in der aktuellen Corona-Krise sind die Sorgen vieler Bürger groß, sich mit dem neuartigen Virus anzustecken. Dementsprechend bekommen vermeintlich seriöse Nachrichtenartikel, Blogeinträge und Apps Zulauf, die mit Gegenmitteln, geeigneten Schutzmaßnahmen oder Selbsttests werben. Da vieles über das Virus noch unbekannt ist, sollte mit nicht vertraulichen Quellen äußert vorsichtig umgegangen werden. Inzwischen existieren auch zahlreiche Corona Apps, die mithilfe von Datenbanken und GPS-Informationen versuchen, einen Überblick über die aktuelle Ausbreitung zu bekommen. Welche Vorteile können Ihnen Corona Apps bieten? Was für Nachteile sind mit der Nutzung der Anwendungen verbunden? Welchen Herausforderungen sehen sich Corona Apps gegenübergestellt? Wir geben Ihnen Antworten.

Corona Apps – Das sind die Vorteile

Der Smartphone-Markt ist ein schnelllebiges Geschäft: Jeden Monat erscheint eine Fülle an neuer Hard- und Software. Dieser Umstand macht natürlich auch in der aktuellen Situation rund um die Ausbreitung des Corona-Virus keinen Halt. Ganz im Gegenteil: Innerhalb weniger Wochen ist eine Vielzahl unterschiedlicher Corona Apps im Google Play bzw. App Store aufgetaucht. Die Gemeinsamkeit der Apps ist, dass sie mithilfe von Userdaten einen größtmöglichen Überblick über die Ausbreitung des Virus und über den Verlauf individueller Krankheitsverläufe zu geben versuchen.

Genau dieser Versuch stellt auch den großen Vorzug von Corona Apps dar: Durch den Einsatz entsprechender Applikationen können Nutzerinformationen von den Personen gesammelt werden, die entweder Symptome aufweisen, die auf das Virus schließen lassen oder bereits ein positives Testergebnis vom Arzt erhalten haben. Die in die Corona Apps eingegebenen Daten werden von den Anwendungen gesammelt sowie mit Informationen anderer Nutzer der App und mit weiteren offiziellen Datenquellen, wie z.B. mit der des Robert Koch-Instituts, zusammengetragen.

Corona Apps bieten somit drei große Vorteile: Erstens lässt sich (z.B. anhand einer Karte) die Zahl sowie der Aufenthaltsort der mit dem Virus infizierten Personen ablesen. Auf diese Weise können Sie besser einschätzen, welche Regionen als eher sicher gelten und welche Sie lieber meiden sollten. Zweitens können Ihnen viele Corona Apps individuelle, auf eure Symptome abgestimmte, Hinweise geben, was Sie in Ihrer Situation am besten tun und was nicht. Drittens liefern Sie mit Ihren Daten den Ärzten und Wissenschaftlern hinter den Corona Apps wichtige Erkenntnisse über die Verläufe der Krankheit.

Diese Nachteile gibt es bei Corona Apps

Selbstverständlich gibt es im Zusammenhang mit Corona Apps nicht nur Vorteile, sondern auch einige Nebenwirkungen, die dabei eine ebenso wichtige Rolle spielen. Mit der Nutzung von Corona Apps werden vor allem zwei entscheidende Nachteile kontrovers diskutiert: Erstens sind die Apps maßgeblich auf das Sammeln von Nutzerdaten angewiesen. Um entsprechende Karten zu erstellen, auf denen mit dem Virus infizierte Personen abgebildet werden können, benötigen die Applikationen spezifische Informationen von Ihnen, insbesondere über Ihren Gesundheitszustand.

Dazu zählen natürlich in erster Linie die Symptome, an denen Sie leiden. Um diese Informationen weiter nutzbar zu machen, fragen die meisten Apps zudem Ihr Geschlecht ab sowie Ihr Alter und Ihre Postleitzahl (manche Apps arbeiten auch mit dem GPS Ihres Smartphones). Mit den gesammelten Daten können die Mediziner hinter der App Personentypen anlegen. Anhand dieser Personentypen kann besser eingeordnet werden, welcher Mensch an welchen Symptomen leidet. In der Folge lassen sich u.a. Rückschlüsse ziehen, was für Personen besonders anfällig für das Virus sind und warum.

Zweitens erschwert die Tatsache, dass es viele verschiedene Corona Apps gibt, das Auswerten und die Vergleichbarkeit der Daten. Die offizielle Stelle für die Erstellung der Statistik ist hierzulande das Robert Koch-Institut der Bundesregierung. Das Ziel der Corona Apps, einen möglichst umfassenden Überblick zu bieten, wird durch die vielen kleinen Datenbanken erschwert. Viele der Apps gleichen ihre Datenbank mit der des RKI ab und leiten ihre Daten an das Institut weiter. Aufgrund der zahlreichen parallel existierenden Datenbanken wird der Mehrwert der einzelnen Quellen jedoch in Frage gestellt.

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Corona Apps - Diese Herausforderungen existieren

Person im Schutzanzug prüft Smartphone
Sinnvolle Corona Apps (Bild: milangucic - stock.adobe.com)

Die Herausforderungen, denen sich Corona Apps stellen müssen, speisen sich (einfach ausgedrückt) aus den oben genannten Vor- und Nachteilen, die mit der Nutzung der Applikationen einhergehen. Soll heißen: Gut funktionierende Corona Apps müssen die Gratwanderung zwischen dem Aufbereiten von Informationen auf der einen Seite und dem Schutz persönlicher Informationen auf der anderen Seite schaffen. Die erhobenen Daten sollten vollständig und nach Möglichkeit nicht parallel neben vielen weiteren Datenpools existieren. Zudem muss der Schutz Ihrer Datensicherheit gewährleistet sein.

Die gute Nachricht: Alle gängigen Corona Apps sammeln zwar Ihre persönlichen Informationen, anonymisieren bzw. pseudonymisieren diese Daten aber. Auf diese Weise werden Ihre Infos zwar gespeichert, diese jedoch nicht mit Ihrem echten Namen hinterlegt. Die schlechte Nachricht: Die Eingabe von Daten bleibt (selbstverständlich) freiwillig, selbst bei der offiziellen App des RKI. Das bedeutet, dass jede App, so gut und vertrauensvoll sie auch arbeitet, immer auf die Bereitschaft ihrer User angewiesen ist. Je weniger Nutzer eine Anwendung verwenden, desto unvollständiger die Daten.

Global betrachtet, besteht die größte Herausforderung im Kontext mit Corona Apps darin, deren Anzahl (im Bestfall) zu reduzieren. Der Außenminister der Bundesrepublik Deutschland, Heiko Maas, hat sich in einem Interview dafür ausgesprochen, in der EU eine einheitliche App für alle Mitgliedsstaaten zu nutzen. Auf diese Weise würde das Erheben, Vergleichen und Auswerten von Daten weitaus einfacher. Ob dieser Vorschlag tatsächlich in die Tat umgesetzt wird, steht aktuell nicht fest. Zudem bezieht sich seine Aussage (ausschließlich) auf die parallel existierenden Regierungs-Apps.

Das sollten Sie außerdem zum Schutz Ihrer Daten wissen

Wann immer es um Corona Apps geht und darum, wie sie effektiv im Kampf gegen das Virus eingesetzt werden können, fällt das Wort „Datensicherheit“. Die meisten Corona Apps arbeiten mit personenbezogenen Informationen. Diese sensiblen Daten gilt es beim Benutzen der App so gut wie möglich zu schützen. Auch im alltäglichen Handygebrauch sollen Sie auf die Sicherheit Ihrer vertraulichen Informationen achtgeben.