Zug fährt durch Bahnhof
Wackeliges WLAN im ICE, das müssen Sie dazu wissen (Bild: MKS - stock.adobe.com)

Ratgeber Apps & Programme WLAN im ICE: So bekommen Sie schnelles Internet im Zug

Sobald die Deutsche Bahn genannt wird, verdrehen viele Menschen die Augen. Verspätete Züge, ausgefallene Fahrten, keine warmen Getränke im Bordbistro, die Klimaanlage geht nicht und NATÜRLICH ist das WLAN kaputt. Der Witz ist so alt, dass selbst Jan Böhmermann im ZDF Magazin Royale (Sendung: März 2022) die Pointen ausgehen. Irgendwie haben wir uns kollektiv daran gewöhnt, dass der Technikzug bei der Deutschen Bahn abgefahren ist. Das schließt eben die WLAN Verbindung mit ein, die nicht selten einfach ausfällt. Für regelmäßige Fahrerinnen und Fahrer, die berufsmäßig pendeln, ist es keine Seltenheit einmal pro Woche kein Netz zu haben. Ist das WLAN im ICE tatsächlich so wackelig wie von vielen Bahnreisenden kolportiert? Wie kriegen Sie überhaupt Internetzugang? Gibt es eine Möglichkeit die Verbindung zu verbessern? Wir verraten Ihnen, was Sie über die WLAN Verbindung im ICE wissen müssen.

Wo ist das Internet wieder hin? Ein Teufelskreis

Es ist ein Teufelskreis: Der Ausbau der Sendemasten hierzulande verläuft, naja, eher schleppend im Vergleich zu anderen Ländern. Die durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeit der Internetanschlüsse in den wirtschaftlich führenden Ländern weltweit liegt für Deutschland bei 83 Mbits/s. Zum Vergleich: Singapur liegt bei 241 Mbits/s. Naja. Hinzu kommt das ultra schlecht ausgebaute Streckennetz der Deutschen Bahn, das trotz hundertprozentiger Verstaatlichung, irgendwie nicht vorankommen will. All das sorgt für Unmut bei den Passagieren, insbesondere bei denjenigen, die den ICE (der am besten ausgestattete Zug) nutzen.

Folglich ist auch das Personal genervt und alle an Board haben nicht so richtig Bock. Prima, ablenken mit Serien oder Surfen geht dann auch nur so mittel, weil: Genau: Schlechte Infrastruktur. Und so verfestigt sich der Eindruck, dass die Deutsche Bahn fortschrittsmäßig auf der Strecke geblieben ist. Gibt’s Licht am Ende des Zugtunnels? Hmm, perspektivisch ja. Denn der Ausbau findet ja statt, leider dauert das noch das ein oder andere Jahrhundert. Was tun in der Zwischenzeit? Wir helfen Ihrem WLAN auf die Sprünge. Sodass Sie Ihr Smartphone, Laptop oder Tablet in vollen Zügen genießen können (hoffentlich).

Wie komme ich im Zug ins WLAN?

Wenn alles nach Plan läuft, dann ist der Zugang zum Internet einfach: Das Internet der DB ist ein offenes Netzwerk. Jede und jeder kann sich kostenlos einwählen. Wenn Sie im ICE sind, haben Sie die Wahl zwischen WIFIonICE (Fernzüge) und WIFI@DB (Regionalzüge). Sind Sie einmal verbunden, müssen Sie die Nutzungsbedingungen akzeptieren, dann geht es los – so die schöne Theorie.

Sie können sich zudem in spezielle Handybereiche setzen. Diese Abteile besitzen sogenannte In-Train-Repeater, die dafür sorgen, dass Ihr Signal verstärkt wird. In der Folge haben Sie ein stabileres Telefonnetz und können dadurch problemlos von Ihren mobilen Daten Gebrauch machen. Sie erkennen die Handybereiche an den Smartphone Symbolen, die an den Türen der Abteile angebracht sind.

Ok, ganz kurz: wie funktioniert die Verbindung zum Internet eigentlich? Jedem ICE Waggon ist ein WLAN Netz vorhanden. Das lässt sich mit einem Heimnetzwerk vergleichen. Das lokale Netzwerk sammelt die Datenanfragen aller Smartphones, Notebooks und Tablets ein und schickt diese Pakete dann gebündelt ins Internet. Den Zugang verschafft sich der ICE über spezielle Außenantennen, die sich in sämtliche Mobilfunknetze entlang der Bahnstrecke einwählen können. Die sogenannte Multi-Provider-Technologie bündelt die Mobilfunknetze der Anbieter Vodafone, O2 und Telekom.

Warum ist kein WLAN im Zug?

Die Gründe für geringes bzw. kein WLAN im Zug sind vielfältig. Wenn Sie mit Ihren mobilen Daten surfen wollen, ist dafür ein starkes Mobilfunksignal notwendig. Sobald Sie über eine solide Verbindung zum Telefonieren verfügen, können Sie in der Regel auch von Ihrem Datenvolumen Gebrauch machen. Das heißt im Umkehrschluss, dass wenn die Verbindung Ihres Telefonnetzes nur schwach oder gar nicht vorhanden ist, Sie auch keine mobilen Daten nutzen können. Je nach Anbieter kann die Netzabdeckung innerhalb Deutschlands unterschiedlich gut ausfallen.

Als Faustformel gilt, dass in Ballungszentren, also größeren Städten, die Abdeckung am besten gewährleistet wird. In ländlichen Regionen bzw. Gegenden mit einer geringeren Bevölkerungsdichte kommt es hingegen häufiger vor, dass ein Mobilfunknetz nur unregelmäßig oder teilweise gar nicht existiert. Wenn Sie durch solche Gegenden fahren, geschieht es daher nicht selten, dass Sie kein Internet im Zug haben. Also: Städte gut, Dörfer nicht so sehr.

Darüber hinaus kann auch die Bauart vieler Waggons für unzureichenden Internetempfang verantwortlich sein. Für gewöhnlich werden die Wände von Zugabteilen aus einem bestimmten Metall hergestellt, das Mobilfunkstrahlen besonders gut abschirmt. Aus diesem Grund herrscht in vielen Waggons ein grundsätzlich eher schwaches Telefonnetz, was dazu führt, dass Sie beim Surfen über Ihre mobilen Daten nicht selten in Schwierigkeiten geraten.

Gute Nachrichten für iPhone User. Sie können die Funktion WLAN-Unterstützung aktivieren. Die ist zu finden unter Einstellungen > Mobiles Netz > WLAN-Unterstützung. Dieses Feature hilft Ihrem iPhone aus, falls das WLAN Netz, das Sie gerade nutzen, zu schwach ist: Für den Fall, dass Sie im Zug über einen WLAN-Hotspot surfen und die Verbindung zwischenzeitlich in die Knie geht, springt die WLAN-Unterstützung ein und greift auf Ihr Datenvolumen zurück. Auf diese Weise bleibt Ihre Internetverbindung stabil. Sobald das WLAN-Netz stark genug ist, schaltet sich Ihr mobiles Internet wieder aus.

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Ist das WLAN im ICE begrenzt?

Frau sitzt im Zug und hört Musik
Funktionierendes WLAN? Dann lässt sich auf der Zugfahrt auch besser entspannen! (Bild: HotPhotoPie - stock.adobe.com)

Das WLAN war mal begrenzt im ICE, das ist inzwischen aber nicht mehr so. Die guten alten Zeiten des Datendeckels von 200 Megabyte am Tag und Gerät sind vorbei. Das hat die Deutsche Bahn auf Anfrage des SPIEGELS bestätigt. „Onlinezeit und Datenvolumen sind nicht begrenzt“. Das gilt sowohl für die erste als auch für die zweite Klasse. Unterm Strich brauchen Sie sich also keine Gedanken um knappe Daten zu machen. Gedanken um wackeliges WLAN reicht ja auch schon aus als Vollzeitbeschäftigung.

Warum ist das LTE unterwegs so langsam?

Abseits des Internets im ICE, kann das LTE manchmal einfach so in die Knie gehen. Dass Ihr Netz unter Umständen zu langsam ist, kann zunächst mehrere Gründe haben. Zuallererst empfiehlt sich ein sogenannter Speed-Test. Eine Prüfung also, mit welcher Download Geschwindigkeit Sie aktuell surfen. Egal ob Sie ein Android Gerät oder iPhone besitzen, im App Store beziehungsweise im Google Play Store finden sich viele Apps, wie z.B. Speedtest.net, Speedcheck Internet oder Quick Speed Test, um Ihre Download Geschwindigkeit zu ermitteln

Sobald Sie Ihren Wert ermittelt haben, empfehle ich Ihnen, einen Blick in Ihren Vertrag zu werfen. Es besteht die Möglichkeit, dass dieser nur eine bestimmte Download-Geschwindigkeit, zum Beispiel 50 Mbit/s, zulässt. In einem solchen Fall sollten Sie prüfen, ob es möglich ist, die Geschwindigkeit zu erhöhen.

Eine weitere Ursache für eine langsame LTE-Verbindung können die Server sein, die Sie nutzen. Probieren Sie daher aus, das Video oder den Film, den Sie aufrufen möchten, von einem anderen Server (also einer anderen Webseite) zu starten. Auch die Uhrzeit kann eine Rolle spielen. Wenn zu einem bestimmten Zeitpunkt besonders viele Nutzerinnen und Nutzer auf denselben Inhalt zugreifen, kann es zu Verzögerungen kommen. Achten Sie darauf, zu weniger frequentierten Zeiten online zu sein, wenn möglich. Des Weiteren ist die Entfernung zu Ihrem nächsten Sendemast relevant. Wenn Sie draußen unterwegs sind und eine Seite nicht laden können, versuchen Sie, die entsprechende Seite an einem anderen Ort oder ein paar Straßen weiter erneut aufzurufen. Manchmal kann sich allein durch einen Standortwechsel die Verbindung verbessern.

Es ist wichtig festzuhalten, dass es keine einfache Lösung für einen besseren Empfang gibt, aber es existieren viele Wege, die Sie zum Ziel führen können. Experimentieren Sie mit den genannten Tipps und finden Sie heraus, was in Ihrer Situation am besten funktioniert.