Google Künstliche Intelligenz
Google Bard: Das kann die ChatGPT Konkurrenz (Bild: Sughra - stock.adobe.com)

Ratgeber Apps & Programme Google Bard: Das kann die ChatGPT Konkurrenz

Wenn es um Künstliche Intelligenz geht, gilt Google als eines der führenden Unternehmen. Zusammen mit dem britischen Tochterunternehmen Deepmind veröffentlicht der Konzern regelmäßig die wohl relevantesten Forschungspapiere. Trotzdem waren es andere Unternehmen, die im Bereich KI neue Standards setzten. Ein unvergesslicher Meilenstein Ende 2022 war die Präsentation des Chatbots, ChatGPT. Der Chatbot, der vom kalifornischen Start-up OpenAI in Kooperation mit Microsoft entwickelt wurde, kann Texte erstellen und bringt somit die tägliche Arbeit von Menschen weltweit auf das nächste Level. Grund genug für Google nun mit einem eigenen KI-Chatbot nachzulegen, Google Bard. Was seit langem nur vage angekündigt wurde, ist jetzt Realität: Der Software-Riese hat den Zugang zu seinem Chatbot freigegeben. Wer an den Beta-Tests teilnehmen kann, und was die ChatGPT Konkurrenz alles kann, erfahren Sie hier.

Konkurrenz für ChatGPT: Was ist Google Bard?

Genau wie ChatGPT handelt es sich bei Google Bard ebenfalls um einen Chatbot, der Dialoge führen und Texte erstellen kann. Der Name Bard kommt aus dem Englischen und bedeutet auf Deutsch so viel wie „Dichter“ – und diesen Namen trägt der Chatbot nicht umsonst: Er basiert auf einem Large Language Model, kurz LLM, und steckt voller KI. Ein solches Sprachmodell ist ähnlich wie das menschliche Gehirn gestaltet und verfügt über neuronale Netze. Diese werden mit einem Aufkommen an Textdaten trainiert. Dadurch lernt das LLM Sprachstrukturen kennen und kann somit das nächste Wort in einem Satz mit enorm hoher Wahrscheinlichkeit voraussagen.

Was ist der Unterschied zwischen Google Bard und ChatGPT?

Während ChatGPT bereits in verschiedenen Sprachen genutzt werden kann, ist Google Bard bis jetzt nur auf Englisch verfügbar. Das bedeutet: Mit dem Chatbot kann nur auf Englisch kommunizieren. Weitere Sprachen sollen aber schon bald folgen. Ein weiterer Unterschied ist der Datenbestand: Während ChatGPT nur mit Daten bis zum Jahr 2021 trainiert wurde, kann Google Bard auch aktuelle Fragen beantworten und ist deutlich aktueller „bespielt“.

Außerdem haben die beiden Chatbots eine unterschiedliche Basis: Während ChatGPT auf dem Sprachmodell GPT von OpenAI basiert, welches aktuell in der vierten Version verfügbar ist, setzt Google bei seinem Chatmodell auf Lamda. Lamda steht für Language Model for Dialogue Applications und ist ebenfalls ein vielversprechendes Sprachmodell. Allerdings nutzt Google Bard nur eine abgespeckte Variante, um Rechenleistung zu sparen und eine einwandfreie Performance sicherzustellen.

Die Gemeinsamkeit: Beide Programme arbeiten mit einer immensen Anzahl von Parametern. Diese bestimmen Wahrscheinlichkeiten und Zusammenhänge und machen damit menschenähnliche Konversationen möglich. Gemäß aktuellen Angaben beider Unternehmen arbeitet Lamda mit 137 Milliarden Parametern und GPT mit 175 Milliarden Parametern.

Beispiele hierfür können wie folgt aussehen:

  • Nach dem Wort „Auto“ kommt sehr wahrscheinlich das Wort „fährt“.
  • Nach dem Wort „Eis“ kommt höchstwahrscheinlich das Wort „schmilzt“.
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Verfügbarkeit: Wo kann ich Google Bard nutzen?

Mann sitzt neben Roboter
Künstliche Intelligenz: Auch Google nutzt sie nun! (Bild: Stokkete - stock.adobe.com)

Obwohl Google Bard nun offiziell angekündigt wurde, erfolgte die Ankündigung eher verhalten. Die Google-Manager Sissie Hsiao und Eli Collins schrieben erst kürzlich in einem Blogpost: „Es handelt sich um ein frühes Experiment, das den Usern die Zusammenarbeit mit generativer KI ermöglicht. Wir haben beim Testen von Bard schon viel gelernt, und der nächste wichtige Schritt zur Verbesserung besteht darin, das Feedback von mehr Menschen einzuholen.“

Wer an der ChatGPT Konkurrenz interessiert ist, kann sich für die Nutzung anmelden. Sobald Google Sie freischaltet, kann das Programm über die Website bard.google.com genutzt werden. Allerdings müssen Nutzer und Nutzerinnen aus Deutschland sich noch gedulden. Denn derzeit erscheint hier nur der Hinweis, dass der Dienst hierzulande noch nicht verfügbar sei.

Wann lohnt es sich, Google Bard zu nutzen?

Grundsätzlich funktioniert Google Bard wie eine erweiterte Google-Suche. Man kann seine Fragen in einem Suchfeld formulieren und den Chatbot anschließend anweisen, ein passendes Gedicht, ein Essay oder einen Liedtext zu erstellen.

Dabei liefert der Chatbot immer die Quellenangaben seiner Antworten. Ebenso gelungen ist die Tatsache, dass Bard – anders als ChatGPT – immer mehrere Vorschläge bietet. User und Userinnen können dann aus diesen Entwürfen auswählen.

Trotzdem sollten Sie sich bewusst sein, dass wie bei ChatGPT die Antworten nicht immer richtig sein können, denn letztendlich handelt es sich hierbei nach wie vor um ein System. Um das sogenannte „Halluzinieren“ der Sprachmodelle zu reduzieren, versuchen sich sowohl OpenAI als auch Google am Reinforcement Learning from Human Feedback. Hierbei überwachen Mitarbeiter das System und belohnen es, wenn die Antworten korrekt sind. Dies soll auf Dauer für bessere Ergebnisse sorgen.