Shutterbrille
Die Entstehung des heutigen Shutter-3D-Systems geht auf das Jahr 1922 zurück, als Erfinder Laurens Hammond erstmals einen etwaigen Prototyp entwickelte. 1985 ließ sich Lenny Lipton dann ein elektro-stereoskopisches System patentieren. Seit den 90er Jahren erfolgte der Verkauf zumeist in Verbindung mit kompatiblen Grafikkarten. Erste Versuche mit der Technik konnten sich aufgrund des erhöhten Aufwandes nicht durchsetzen. Mittlerweile findet die 3D-Brille jedoch zuweilen in Kinos und bei heimischen Fernsehgeräten Verwendung. Dabei steht das Produkt in direkter Konkurrenz zur Polfilterbrille. Die Projektion mittels Shutterbrille setzt voraus, dass die Protektoren zwei Bilder gleichzeitig auf die Leinwand projizieren. Wenn ein Film also 48 Bilder pro Sekunde zeigt, müssten insgesamt 96 Bilder projiziert werden. Außerdem setzen die Hersteller zur Vermeidung von Ermüdungserscheinungen bewusst auf höhere Frequenzen. Aus diesem Grund eignen sich zu Hause lediglich Flachbildschirme, die mit einer Frequenz von 100 Hz oder höher arbeiten. Denn umso höher die Frequenz, desto weniger ermüden die Shutterbrillen das eigene Auge. Einer der größten Vorteile bei der Nutzung dieser Methode liegt in der hohen Farbtreue. Anders als beim Polarisationsverfahren ist zudem eine normale Leinwand ohne Polfilter nutzbar.
Wie funktioniert die Synchronisierung mit der Shutterbrille?
Nicht mehr aktuelle Modelle der Shutterbrillen funktionierten noch über einen Kabelbetrieb. Einige besonders günstige Produkte arbeiten noch heute mit der Stromversorgung über diesen Weg. Verbreiteter sind heutzutage allerdings kabellose LCD-Shutterbrillen. Sie reagieren wahlweise auf Funksignale oder Infrarot-Sender. Ab den 2010er Jahren beispielsweise setzte sich der Bluetooth-Standard vermehrt durch. Nach der Einführung einheitlicher Steuerungen sind diese Systeme auch untereinander kompatibel. Bei der Infrarot-Variante sendet ein am Monitor befestigter Sender entsprechende Synchronsignale aus.
Dank des geringen Stromverbrauchs erfolgt die Speisung der Shutterbrille durch eine Knopfzelle. Hinzu kommen weitere Methoden von einzelnen Herstellern, die alle auf der Funktechnik basieren. Häufig setzen die Anbieter zur Synchronisation auch auf das sogenannte Weißpuls-Verfahren, ebenfalls unter dem Namen DLP-Link bekannt. Hier erfolgt eine direkte Verbindung zwischen Fernseher oder Leinwandbild, statt wie üblich die Synchronisation zum Wiedergabegerät herzustellen. Die Brille selbst besitzt unabhängig von der Art der Verbindung zwei Gläsern mit Flüssigkristallflächen. Je nach Bedarf lässt sich mit ihnen das linke und rechte Auge abdunkeln, gleichzeitig zeigt der Monitor oder der Fernseher das dazu passende Bild. Dadurch, dass die Shutterbrille synchron die richtige Seite durchlässt, wird das stereoskopische Sehen ermöglicht.
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