Ratgeber Smartphone Digital Markets Act: Diese Smartphone Änderungen gibt es
Mit dem Inkrafttreten des Digital Markets Act, kurz DMA, im November 2022 hat die Europäische Union einen bedeutenden Schritt unternommen, um die Macht großer Tech-Unternehmen einzuschränken und die Wettbewerbslandschaft zu verändern. Der DMA, der ab dem 7. März 2024 verpflichtend wird, ist eine Reaktion auf die wachsende Besorgnis über die monopolartige Kontrolle einiger Plattformbetreiber wie Apple, Meta und andere Giganten der Branche. Die Europäische Union sieht in diesen Unternehmen sogenannte "Gatekeeper", die den Markt dominieren und den Wettbewerb einschränken könnten. In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Smartphone Änderungen es geben wird und warum das neue Gesetz zu einer veränderten Smartphone Nutzung führen wird.
Neues Gesetz verändert Smartphone Nutzung
Eine der bahnbrechenden Änderungen, die der DMA mit sich bringt, betrifft die Integration von WhatsApp mit anderen Chatdiensten in der EU sowie die Öffnung von Apple's App Store für Anwendungen anderer Anbieter für iPhone-Nutzerinnen und -Nutzer. Diese Maßnahmen sollen die Marktmacht der großen Unternehmen brechen und den Verbrauchern mehr Auswahl und Freiheit bieten. Doch während die Ziele des DMA klar definiert sind, bleibt die Frage offen, wie stark sich diese Veränderungen auf die digitale Landschaft und den Alltag von Verbrauchern auswirken werden. In den nächsten Abschnitten erfahren Sie es!
Firmen und Dienste unter DMA-Bestimmungen
Die Europäische Kommission hat insgesamt 22 Gatekeeper-Dienste von sechs Unternehmen identifiziert, darunter einige der größten Technologie-Schwergewichte der USA. Zu diesen gehören Apple, Amazon, Microsoft, die Google-Mutter Alphabet und der Social-Media-Gigant Meta, früher bekannt als Facebook. Zusätzlich findet sich auch die Video-App TikTok des chinesischen Konzerns Bytedance auf der Liste der betroffenen Dienste. Diese Auswahl spiegelt die Reichweite und den Einfluss dieser Unternehmen auf den digitalen Markt wider und unterstreicht die Notwendigkeit der Regulierung durch den DMA.
Auswirkungen auf Nutzerinnen und Nutzer
Die Umsetzung des Digital Markets Act bringt für Nutzende einige deutliche Veränderungen mit sich. Insbesondere zwei Auflagen stechen heraus: Der beliebte Chatdienst WhatsApp von Meta soll für die Interaktion mit anderen Diensten geöffnet werden, während Apple erstmals zulassen muss, dass auf iPhones Apps aus Quellen außerhalb des eigenen App Stores installiert werden können. Doch während diese Änderungen potenziell mehr Auswahl und Flexibilität für Verbraucher bedeuten, bleiben einige Fragen offen. Konkurrierende Dienste wie beispielsweise Signal und Threema zeigen bisher wenig Interesse an der Integration, und es ist unklar, wie viele Entwickler bereit sind, alternative Download-Plattformen für iOS zu nutzen.
WhatsApp: Ansatz zur Interoperabilität
WhatsApp plant, die Nachrichten aus anderen Diensten in einem separaten Bereich zu platzieren, um deutlich zu machen, dass möglicherweise unterschiedliche Sicherheitsstandards gelten. Laut WhatsApp-Manager Dick Brouwer gegenüber dem Magazin Wired wird die Verschlüsselungstechnologie von Signal genutzt, was die Vernetzung mit anderen Diensten erleichtert. Darüber hinaus wird WhatsApp auch andere verlässliche Verschlüsselungsprotokolle unterstützen.
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Warum andere Dienste noch zögern
Signal betont, dass der Dienst über den reinen Schutz von Inhalten hinausgeht und innovative Techniken entwickelt hat, um auch vertrauliche Metadaten zu verschlüsseln. Threema äußert Bedenken hinsichtlich der von WhatsApp vorgegebenen Protokolle und potenzieller Deanonymisierung von Nutzenden aufgrund unterschiedlicher Adressierungsmethoden. Diese Bedenken zeigen, dass trotz des Drucks durch den DMA nicht alle Dienste bereit sind, sich in die Pläne zur Interoperabilität einzubinden, insbesondere wenn Datenschutz und Sicherheit auf dem Spiel stehen.
Wie funktioniert die Integration anderer App-Stores?
Unter den neuen DMA-Bestimmungen haben App-Entwickler die Wahl: Sie können weiterhin ihre Anwendungen ausschließlich über Apples App Store vertreiben und dabei entweder 15 oder 30 Prozent der Erlöse bei digitalen Gütern und Abonnements abgeben. Oder aber sie entscheiden sich für die neuen Optionen, die ihnen andere Konditionen bieten. Bei Apps, die über den App Store vertrieben werden, sinkt die Gebühr auf 10 und 17 Prozent, plus zusätzliche 3 Prozent, wenn das Abrechnungssystem von Apple genutzt wird. Neu ist eine "Kerntechnologie-Abgabe" von 50 Cent für die Erstinstallation einer App in einem Zwölfmonatszeitraum, die nach einer Million Downloads fällig wird. Für Apps, die über andere Marktplätze vertrieben werden, erhält Apple nur diese Abgabe. Ein einmaliger Wechsel zurück zu den alten Konditionen ist nicht möglich.
Bereitschaft der App-Anbieter zur Zusammenarbeit
Einige App-Anbieter zeigen Interesse an den neuen Möglichkeiten. Epic Games beispielsweise plant, eine eigene Download-Plattform für das iPhone zu entwickeln, nachdem ihr Spiel "Fortnite" aus dem App Store verbannt wurde. Auch Setapp, ein App-Marktplatz für Abonnements, plant eine Einführung im April. Jedoch kritisieren einige Branchenriesen wie Spotify und Epic die neuen Regeln heftig und sehen sie als nicht DMA-konform an.
Kritik und Probleme: Spotify reagiert
Kritiker, darunter Spotify, argumentieren, dass die neuen Gebührenstrukturen und die "Kerntechnologie-Abgabe" nicht mit dem DMA vereinbar seien. Insbesondere die "Kerntechnologie-Abgabe" könnte erhebliche finanzielle Auswirkungen haben und den Wettbewerb beeinträchtigen, da sie auch für ungenutzte Installationen von Apps fällig wird.
Apple's Standpunkt zu den DMA-Vorgaben
Apple betont weiterhin, dass der App-Vertrieb ausschließlich über den hauseigenen App Store die bessere Lösung für Nutzerinnen und Nutzern sei, um sie vor Sicherheitsrisiken zu schützen. Der Konzern behält sich vor, Apps aus anderen Quellen auf Sicherheitsrisiken zu prüfen. Behörden und einige Unternehmen fordern von Apple die Möglichkeit, den App-Download aus anderen Marktplätzen zu unterbinden. Die Einhaltung der DMA-Vorgaben wird von der EU-Kommission überwacht, wobei bei Verstößen Strafen von bis zu 10 Prozent des jährlichen Umsatzes drohen, mit der Möglichkeit von 20 Prozent bei wiederholten Verletzungen und sogar einer Zerschlagung als letzter Option. Es bleibt also abzuwarten, ob sich alle Unternehmen an die DMA-Vorgaben halten.