Mine für den Abbau von Rohstoffen und Seltenen Erden
Rohstoffe und Seltene Erden in Smartphones (Bild: Oxana Gracheva - stock.adobe.com)

Ratgeber Smartphone Rohstoffe und Seltene Erden in Smartphones

Seltene Erden sind außergewöhnliche Metalle. Ohne sie und die weiteren Rohstoffe wäre die Herstellung von Smartphones und anderen Hightech-Geräten nicht möglich. Wenn Sie sich heutzutage ein neues Handy kaufen, ist eine große Palette von diesen Rohstoffen im Handy verbaut. Wir zeigen, welche Seltenen Erden und Rohstoffe in Smartphones enthalten sind und legen anhand von Beispielen dar, wer sie unter welchen Bedingungen abbaut.

Rohstoffe und ihre Funktionen

Kupfer und Gold sind Bestandteile der Kontakte und Leitungen. Das Gold unterbindet eine Oxidation. Zudem ist Gold in den Schaltkreisen des Mikroprozessors nötig. In den Kondensatoren steckt das Metall Tantal. Tantal ist ein sehr seltenes Element. Kondensatoren aus diesem Metall sind bei einer kleinen Größe besonders leistungsfähig und haben eine lange Lebensdauer. Auch im Display ist mit Indium ein Metall vorhanden. Es ermöglicht bei Displays eine dünne, transparente und leitfähige Beschichtung. Für Licht im Handy dient das Metall Gallium. In Leuchtdioden, kurz LED, sorgt es für den Kamerablitz und die Hintergrundbeleuchtung des Displays. Zudem benutzen die Produzenten das Metall Palladium, um den Kontaktflächen zwischen den Bauteilen Robustheit zu verleihen.

Umstände der Rohstoffgewinnung

Die Bezeichnung der Seltenen Erden beruht auf ihrer Entdeckung, weil sie eher in seltenen Mineralien auffindbar sind. Zu den Seltenen Erden gehören u.a. Yttrium, das man in Speicherchips nutzt oder Lanthan, welches für Akkus benötigt wird. Obwohl sich „nur“ 35% der weltweiten Lagerstätten Seltener Erden in China befinden, stammen ca. 90% der auf den Weltmarkt gehandelten Seltenen Erden von dort. Auch die aufwändige Weiterverarbeitung des Rohmaterials geht größtenteils in China vonstatten. Die Arbeitsbedingungen für Menschen, die am Abbau dieser Rohstoffe arbeiten oder Elektrogeräte daraus produzieren, sind meistens sehr schlecht: Bis zu 60 Arbeitsstunden in der Woche, geringer Lohn und kaum Schutz vor Schadstoffen in der Produktion.

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Weitere Probleme der Rohstoffgewinnung

Gold im Handy
Im Smartphone befinden sich kleinste Teile von Gold (Bild: aerogondo - stock.adobe.com)

Mehr als die Hälfte des weltweit geförderten Kobalts, das ein unersetzliches Metall in den Lithium-Ionen-Akkus aller Mobilgeräte ist, stammt von Minen aus dem afrikanischen Kongo. Seit den frühen 1990er Jahren tobt im Land ein unübersichtlicher und brutaler Bürgerkrieg. Die Rebellengruppen kontrollieren zum größten Teil die Minen und finanzieren mit den Rohstoffen den Bürgerkrieg: Arbeiter produzieren direkt für die Kassen der Warlords oder die eigentlichen Betreiber der Minen müssen Schutzgeld zahlen. Hinzu kommt, dass tausende Minderjährige in den Minen teilweise unter prekären Bedingungen und ohne Sicherheitsausrüstung arbeiten müssen.

Hersteller und Nutzer in der Pflicht

Die Hersteller sollten zum einen gewährleisten, dass Mindeststandards bezüglich Sicherheit und Arbeitsrecht herrschen. Zum anderen sollten sie eine sichere Methode finden, Stoffe aus den genannten Minen systematisch zu umgehen.

Auch wir, die Nutzer, können dazu beitragen, dass die Ärmsten und Schwächsten der Weltbevölkerung nicht mehr unter unmenschlichen Bedingungen Materialien aus der Erde holen müssen. Jeder von uns sollte sein altes Handy zu einer Sammelstelle bringen, um die Rohstoffe zu recyceln und damit die Umwelt zu schonen. Zudem gibt es Hersteller wie Fairphone, die Wert auf faire Produktionsbedingungen legen. Ansonsten können Nutzer sich überlegen, ein Smartphone aus zweiter Hand zu erwerben um Rohstoffe zu schonen.