Smartphone in Natur
Runcible - das nachhaltige Smartphone (Bild: ant - stock.adobe.com)

Ratgeber Smartphone Runcible oder das etwas andere nachhaltige Smartphone

Seit 2013 Fairphone das erste faire und nachhaltige Smartphone auf den Markt brachte, entschieden sich immer mehr kleine Startups es den Niederländern gleichzutun und sich mit dem Thema Smartphones und Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Bisher verfolgten dabei alle Hersteller das gleiche Konzept: Normale Smartphones fair und nachhaltig produziert. Die Hersteller des Runcible hingegen verfolgen ein etwas anderes Konzept.

Nachhaltige Smartphones liegen im Trend

Nachhaltige Mobilgeräte sehen in der Regel aus wie ganz normale Smartphones. Was sie besonders macht sind die inneren Werte: Der Verzicht auf viele Chemikalien und konfliktbehaftete Metalle, stattdessen werden umweltschonende Materialen genutzt. Dazu umweltschonende Herstellungsprozesse sowie faire Arbeitsbedingungen und als i-Tüpfelchen austauschbare Geräteteile für eine leichtere Reparatur. Bei dieser Beschreibung wundert es nicht, dass die nachhaltigen Smartphones immer mehr auf Begeisterung stoßen und Fans gewonnen werden.

Das Anti-Smartphone

Diesen Trend spürte wohl auch der kalifornische Hersteller Monohm und machte sich an die Entwicklung seines Runcible. Wer nun aber denkt, dass das Runcible einfach nur ein weiteres nachhaltiges Smartphone ist, der hat sich getäuscht. Monohm verfolgt nicht nur das Ziel, so wenig Schaden für Mensch und Umwelt wie möglich anzurichten, sondern auch den gestressten Smartphone-Besitzern zu etwas mehr Ruhe zu verhelfen. Das Runcible stellt sich damit entgegen des aktuellen Trends immer und überall erreichbar und up to date zu sein. Man kann Monohms Smartphone damit wohl als eine Art Anti-Smartphone ansehen.

Das Runcible

Das Runcible ist durch und durch ein ungewöhnliches Smartphone. Das beginnt schon mit dem Design des Runcibles. Anstelle eines herkömmlichen Smartphones erhalten Sie bei Monohm eine Art Puck, wie beim Eishockey, ergo ist es rund. Monohm bezeichnet sein Smartphone selbst als „smarte Taschenuhr für die Post-Smartphone-Ära“. Wem die Formgebung noch nicht ungewöhnlich genug erscheint, wird sich über einige Funktionen beziehungsweise nicht-Funktionen des kleinen mobilen Telefons dann aber doch sehr wundern. Monohms Runcible besticht durch absolute Stille. Das heißt bei eingehenden Nachrichten macht sich das Smartphone nicht wie üblich durch ein Piepen bemerkbar. Ebenso wenig durch Blinken oder Vibrieren. Und wie bekommen Sie nun mit, ob Ihnen jemand geschrieben hat? Wer wissen möchte, ob er eine Nachricht erhalten hat, dem bleibt nichts anderes übrig als sein Smartphone in die Hand zu nehmen und auf das Display zu schauen.

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Ausstattung des Monohm Runcible

Smartphone, aus dem ein Baum wächst
Runcible - das etwas andere nachhaltige Smartphone (Bild: PRODUCTION PERIG - Périg MORISSE)

Auch technisch besticht das Runcible durch Minimalismus und Entschleunigung. Anders ausgedrückt: Technisch kann das Runcible nicht ansatzweise mit aktuellen Flaggschiffen anderer Smartphone-Hersteller wie Apple oder Samsung mithalten. Nicht einmal mit guten Mittelklasse-Smartphones ist Monohms Handy gleichauf. Das 2,5 Zoll große, runde Display besitzt eine Auflösung von 640 x 640 Pixeln und hat damit eine Pixeldichte von 256 ppi. Beim Prozessor handelt es sich um einen 1,2-Ghz-Quadcore-Prozessor von Qualcomm. Der Arbeitsspeicher ist nur 1 GByte groß, der eingebaute Flashspeicher gerade mal 8 GByte. Ein Steckplatz für Micro-SD-Karten ist schlichtweg nicht vorhanden.

Auf der Rückseite befindet sich immerhin eine Sieben-Megapixel-Kamera. Außerdem ist der runde Puck WLAN- und Bluetoothfähig. Des Weiteren ist ein GPS-Empfänger mit Glonass-Unterstützung eingebaut und es unterstützt Quad-Band-GSM und UMTS. Eine LTE-Unterstützung ist allerdings wiederum nicht gesichert. Als Betriebssystem hält das Buni OS her, das auf Androids Lollipop-Version 5.1 basiert. Angaben zur Akku-Größe und -Laufzeit findet man auf der Herstellerwebsite bisher vergebens.

Wie die nachhaltigen Smartphones Fairphone und ShiftPhone zeichnet sich auch das Runcible durch eine gute Möglichkeit zur Reparatur aus. Es ist komplett auseinandernehmbar und soll sich somit vom Smartphone-Besitzer selber reparieren lassen können. Hierfür wird dem Nutzer durch einen GPIO-Anschluss sogar ermöglicht, eigene Geräte und Bauteile anzuschließen.

Für 400 US-Dollar wird das Runcible mit einer Kunststoffrückseite geliefert, die aus recyceltem Plastik, das aus den Ozeanen gefischt wird, besteht. Wer 100 US-Dollar mehr ausgeben kann und möchte, erhält die Rückseite aus Holz des amerikanischen Erdbeerbaums gefertigt. Das Anti-Smartphone konnte bisher über die Crowdfunding-Website Indiegogo mitfinanziert und vorbestellt werden. Seit dem Erreichen des Finanzierungsziels von 250.000 US-Dollar im Juli 2016 ist die Herstellung des Runcible wohl zunächst gesichert.

Fazit

Moderne Smartphones bestechen eigentlich durch immer leistungsstärkere Prozessoren, schnellere Internetverbindungen, hochauflösende Displays, pixelstarke Kameras und anderen Spielereien. Wer auf technische Neuerungen verzichten kann und die normale Form eines Handys zu langweilig findet, bekommt mit dem Runcible ein Mobilgerät, das „Back to the Basics“ verspricht. Auch das Gewissen wird durch die nachhaltige Produktion und die verwendeten Materialen beruhigt und die Umwelt geschont. Pluspunkte sammelt Monohms Runcible vor allem durch die Fähigkeit, komplett auseinandergenommen werden zu können.

Ob einem das nachhaltige Anti-Smartphone 400 US-Dollar wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.