Abfrage ob Siri aktiviert werden soll
Hallo Siri - Bedeutet Apples Sprachassistent Gefahr? (Bild: hadrian - stock.adobe.com)

Ratgeber Apps & Programme Hallo Siri - Bedeutet Apples Sprachassistent Gefahr?

Es existieren zahlreiche Bücher und Filme, in denen Dystopien erzählt werden - düstere Zukunftsvisionen also. In vielen davon geht es um das Abhören von Bürgern durch kleine Geräte mit Mikrofonen. Diese schneiden – offiziell zum Schutz – alles mit, was die Bevölkerung macht. Wirft man einen Blick auf die Realität, sind viele dieser Geschichten inzwischen wahr geworden. Heute gehören Sprachassistenten von Google, Amazon und Apple zum Alltag. Im Gegensatz zu den düsteren Zukunftsvisionen erzählen wir den kleinen Geräten alles freiwillig – oder etwa doch nicht? Ein kürzlich erschienener Zeitungsbericht hat offengelegt, dass Siri Ihnen nicht nur dann zuhört, wenn Sie wollen, sondern auch in anderen Situationen, in denen Sie sich unbeobachtet fühlen. Was ist dran an dem Bericht und was würde das Abhören für Ihre Privatsphäre bedeuten? Sind Ihre Daten durch den Sprachassistent Gefahr ausgesetzt?

Besteht beim Verwenden vom Sprachassistent Gefahr? Das steckt dahinter

Vor kurzem wurde vom Guardian berichtet, dass Apples Sprachassistent Gefahr bedeutet – und zwar für Ihre Privatsphäre. In dem Artikel wurde eine ganze Reihe von Vorwürfen gegen den kalifornischen Konzern laut. Genau genommen handelt es sich um drei verschiedene Anschuldigungen.

Erstens soll Siri Sprachbefehle nicht nur entgegennehmen und ausführen. Parallel dazu steht die Vermutung im Raum, dass Ihre Spracheingaben auch aufzeichnet werden. Das, was Sie Apples Sprachassistent erzählen, soll also (so der Vorwurf) vom Apple Konzern gespeichert werden.

Zweitens sollen die gemachten Aufnahmen nicht nur elektronisch, sondern auch von Mitarbeitern persönlich angehört und ausgewertet werden. Sprachbefehle, die Sie Siri erteilen, landen demnach bei Angestellten des US-Unternehmens und werden untersucht.

Drittens wird, so der Guardian, auch das von Ihnen aufgezeichnet, was gar kein Sprachbefehl ist. Neben Stimmeingaben sollen zudem normale Gespräche und mitunter intime Unterhaltungen mitgeschnitten werden. Sobald Sie Siri grundsätzlich aktiviert haben, können Konversationen die Sie führen aufgezeichnet und analysiert werden. Sollten die Anschuldigungen stimmen, bestünde beim Verwenden des Sprachassistenten Gefahr, was Ihre persönlichen Informationen angeht. Schließlich könnten auf diese Weise vertrauliche Daten weitergegeben werden, die niemanden etwas angehen.

Das sagt der Apple Konzern zu den erhobenen Vorwürfen

Auf die Frage, ob Apples Sprachassistent Gefahr für Ihre Daten bedeutet, gibt das Unternehmen aus Kalifornien ein klares „Nein“. Ihre persönlichen Informationen und das, was Sie im Vertrauen von sich geben, würden nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Was auf den ersten Blick beruhigend klingen mag, ist beim genaueren Hinsehen alles andere als das. Apple bestätigt nämlich alle Anschuldigungen, die im Zeitungsartikel gemacht wurden. Demnach werden Ihre Sprachbefehle sowohl aufgezeichnet, von Mitarbeitern des Unternehmens ausgewertet als auch weitere Gesprächsfetzen mitgeschnitten und analysiert. Als Erklärung gibt Apple an, dass Siri permanent optimiert werde und dafür das Feedback von Ihnen, den Usern, benötige. Einfach ausgedrückt: Um Siri zu verbessern, speichert und wertet Apple Ihre Sprachbefehle aus. Dass nicht nur Ihre Stimmeingaben, sondern auch private Unterhaltungen mitgeschnitten werden, begründet das Unternehmen damit, dass Siri manchmal aus Versehen aktiviert werde. So reiche z.B. bereits das Öffnen oder Schließen eines Reißverschlusses aus, um Apples Sprachassistenten einzuschalten. Hierbei handele es sich um versehentlich getätigte Aufnahmen und nicht um absichtlich durchgeführte Mitschnitte. Zudem gehe es bei den Verbesserungen von Siri gezielt darum, das Aktivieren von Siri noch genauer zu machen, sodass ein versehentliches Einschalten nicht mehr passiere. Soll heißen: Auch das Mitschneiden und Auswerten von versehentlich aufgenommenen Gesprächen dient der Optimierung von Siri. Alles gut also? Oder bedeutet der Sprachassistent Gefahr?

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Unterm Strich: So sicher sind Ihre persönlichen Daten beim Verwenden von Siri

Illustration: Spracherkennung von Handy
Hallo Siri (Bild: WrightStudio - stock.adobe.com)

Laufen Ihre persönlichen Daten durch die Verwendung vom Sprachassistent Gefahr weitergegeben zu werden? Die kurze Antwort lautet: Ja. Die ausführliche: Apple hat bestätigt, dass Ihre Sprachbefehle und alltäglichen Gespräche aufgenommen, übermittelt und ausgewertet werden. Zwar gibt das Unternehmen an, dies aus Gründen der Produktverbesserung zu tun und dass Ihre Informationen streng vertraulich behandelt werden. Zudem würden täglich nicht mehr als ein Prozent aller Siri-Verwendungen aufgenommen. Darüber hinaus würden die von Ihnen gesammelten Daten nicht mit Ihrer Apple-ID verknüpft. Apples Mitarbeiter wüssten demnach nicht, um welche Gesprächsteilnehmer bzw. Handybesitzer es sich bei den einzelnen Aufnahmen handelt. All dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass Apple de facto mithört.

Das sollten Sie tun, wenn Sie Ihre Informationen schützen wollen

Wenn Sie nicht wollen, dass Ihre Sprachbefehle oder privaten Gespräche mitgeschnitten werden, bleibt Ihnen nur die Möglichkeit Siri komplett zu deaktivieren. Sobald Sie den Dienst nutzen, geben Sie sich nämlich zu hundert Prozent damit einverstanden, dass Apple Ihre Stimmeingaben für seine Zwecke verwenden bzw. auswerten darf. Dies wird vom Unternehmen kryptisch als das Sammeln von Daten der Diktierfunktion betitelt. Im Gegensatz zu den Beteuerungen von Apple, dass diese Daten anonymisiert würden, werden tatsächlich Metainformationen gesammelt, die sehr wohl etwas über den iOS Nutzer, also Sie, aussagen. Zu diesen Metadaten zählen unter anderem Ihre geografische Lage, sprich Ihr Standort. Auch Ihre Kontaktinformationen werden den von Ihnen gesammelten Mitschnitten beigelegt. Nicht zuletzt sind es nicht immer Apples Mitarbeiter, die Ihre Mitschnitte auswerten, sondern Drittanbieter. Obendrein besteht nicht selten eine hohe Fluktuation unter den Angestellten. Es ist wahrscheinlich, dass Ihre Aufnahmen nicht nur von einer Person, sondern von mehreren ausgewertet werden. Unterm Strich laufen Ihre Daten definitiv durch die Nutzung vom Sprachassistent Gefahr, ausgelesen und ausgewertet zu werden.

Vorsicht: Es besteht nicht nur bei Apples Sprachassistent Gefahr

Dass bei Apples Sprachassistent Gefahr besteht, wenn es um den Schutz Ihrer persönlichen Daten geht, gilt inzwischen als sicher. Das gibt durchaus Grund zur Sorge und ist bei weitem leider nicht der einzige Assistent, bei dem dies vorkommt. Lange bevor die Vorwürfe gegen Apple öffentlich wurden, gab es unzählige Berichte und Zeitungsartikel über ähnliche Anschuldigungen gegen die Sprachassistenten Alexa von Amazon oder Google Assistant. Auch diese schneiden Sprachbefehle mit, werten sie aus und lauschen mitunter auch dann, wenn kein Sprachbefehl erteilt wurde. Anders als bei Apple können die Assistenten von Amazon und Google zumindest teilweise in ihrem Zugriff beschränkt werden. Benutzen Sie eines der letztgenannten Geräte, können Sie immerhin einige der von Ihnen erhobenen Daten von der Erfassung bzw. Weitergabe ausschließen. Haben Sie ein iPhone und wollen Siri nutzen, geht dies leider nicht. Möchten Sie also bei Apples Sprachassistent Gefahr lieber ausschließen, empfiehlt es sich Siri komplett auszuschalten.