Clubhouse Schriftzug mit Handy und Kopfhörern
Gibt es Clubhouse noch? Das müssen Sie zur App wissen (Bild: KsPhoto - stock.adobe.com)

Ratgeber Apps & Programme Gibt es Clubhouse noch? Das müssen Sie zur App wissen

Erinnern Sie sich noch an Clubhouse? Eigentlich gar nicht so lange her, fühlt es sich doch nach einer Ewigkeit an, als damals der Hype ausgebrochen ist. Mit der so innovativen App konnten Sie sich in Gruppenchats treffen. Anstatt zu schreiben, haben Nutzerinnen und Nutzer miteinander geredet. Wie eine Telefonkonferenz quasi. Ohne Video. Alles, was Sie dazu brauchten, war Ihre Stimme. Super simpel und dadurch genial. Die Einfachheit hat Clubhouse so beliebt gemacht – und Corona natürlich. In der Hochphase der Pandemie hat sich die App wie ein kleines Heilmittel angefühlt. Ein Ventil, um dem Lockdown und dem Decke-auf-den-Kopf-fallen irgendwie zu entkommen. Mit Menschen in Kontakt kommen, das was in Quarantäne gar nicht ging, war mit Clubhouse auf einmal möglich. Nun sind die Beschränkungen durch die Pandemie verschwunden, der Hype um die App jedoch auch. Was ist mit Clubhouse passiert?

Clubhouse: Der Zauber des Einfachen

Corona ist vorbei (zumindest die Beschränkungen) und wir können uns seit längeren ohne Sicherheitsabstand bewegen, nun auch ohne Masken im Zug. Hat diese wiederentdeckte Freiheit damit zu tun, dass Clubhouse seinen Reiz verloren hat? Ist der Bedarf einfach nicht mehr da? Vielleicht. Der Zauber des Einfachen lässt sich der App jedoch nach wie vor nicht absprechen. In einer Zeit, in der wir praktisch zugeschmissen werden mit immer neuem Content, egal ob Reels, Stories, Videos oder Fotos, kann die Reduktion aufs Wesentliche – die Stimme – ein wahrer Segen sein. Warum sehen das viele ehemaliger User der App nicht mehr so? Wie steht es um Clubhouse heute? Was sollten Sie zur App außerdem wissen? Wir verraten es Ihnen.

Warum ist Clubhouse gescheitert?

Um eines gleich vorwegzunehmen: Clubhouse ist nicht gescheitert. Die App ist immer noch da. Nachdem der Hype um Clubhouse erstmal vorüber war, haben die Macher die Zeit genutzt, um einige Bugs zu fixen und technische Hürden zu überwinden. Was bedeutet das? Einiges. Inzwischen gibt es das Programm z.B. endlich auch für Android und nicht nur für iOS. Darüber hinaus sind die Serverkapazitäten erheblich ausgeweitet worden. Das bedeutet, dass jeder, der will, an Clubhouse Diskussionen teilnehmen kann. Die vormals obligatorischen Einladungen sind zudem ebenfalls weggefallen. Alles eine Nummer freier also.

Das war noch nicht alles. Auch in Sachen Datenschutz ist Clubhouse zuverlässiger bzw. sicherer geworden. Gehackte Nutzerdaten, so wie dies in der Vergangenheit der Fall war, sollen von nun an nicht mehr öffentlich in irgendwelchen Foren im Netz auftauchen. Überdies werden die Gespräche in den Räumen mitgeschnitten und zumindest zeitweise gesichert. Das hat den Hintergrund, dass Clubhouse so gegen User vorgehen kann, die sich z.B. antisemitisch oder rassistisch äußern oder anderweitig durch verbale Ausfälle auffallen. Ab sofort ist Clubhouse imstande, etwas dagegen zu unternehmen. Sehr gut.

Was in Zukunft mit der App passiert, ist noch nicht ausgemacht. Ein Grund für den krassen Popularitätsverlust von Clubhouse liegt sicherlich in den völlig überzogenen Erwartungen durch die Fachwelt. Das ist bei trendigen Produkten ganz normal und somit nicht das erste Mal, besonders nicht in der digitalen Welt. Ein bisschen war es mit der Dotcom Blase auch so. Ende der 90er galt so ziemlich jedes Unternehmen, das irgendwas mit Internet am Hut hatte, als der nächste große Hit. Die Konzerne konnten sich vor Investoren kaum retten. Dies hat zu einer Spekulationsblase geführt, die dann schließlich im Jahr 2000 geplatzt ist.

Heißt: Der Fall nach dem Hype ist normal, muss aber nichts heißen. Clubhouse arbeitet ständig an neuen Features und Verbesserungen. Audio Chats gibt es inzwischen auch auf LinkedIn und Spotify. Das Bedürfnis nach Audio Kommunikation ist nach wie vor da. Es bleibt also abzuwarten, ob und wie Clubhouse in Zukunft an alte Tage anknüpfen kann.

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Was macht man in Clubhouse?

Handy mit Kopfhörern
Lieber Audio statt Video? Dann ist Clubhouse die passende App für Sie. (Bild: Krerksak - stock.adobe.com)

Sie haben schon einmal von Clubhouse gehört, können sich aber nicht so richtig vorstellen, wie genau die App funktioniert? Eigentlich lässt sich die App in einem Satz beschreiben: Clubhouse ist eine Anwendung zum Chatten. Entgegen gängigen Applikationen, wie WhatsApp, Threema, Signal oder Telegram, geht es bei Clubhouse nicht ums Texten, Verschicken von Bildern und Sprachnachrichten oder ums Telefonieren per Video. Stattdessen stehen das Hören und Sprechen im Vordergrund. Das Besondere an der (ehemaligen) Trend App ist, dass sie über spezielle Audio Chaträume funktioniert.

Ähnlich wie bei einem Hörbuch oder einem Podcast, können Sie in Chats einzelnen Gesprächen oder Vorträgen lauschen. Anstatt nur passiv dabei zu sein, können auch Sie selbst mitreden. Bei Clubhouse geht es also ums Zuhören und Mitdiskutieren. All das geschieht live. Wie bei einem Zoom Call also – nur ohne Bild. Im Artikel Clubhouse - Das steckt hinter der neuen Trend-App sagen wir Ihnen, was Sie zur App wissen müssen.

Wie sicher ist Clubhouse?

Seitdem die App auf dem Markt ist, musste sie sich immer wieder Kritik in Bezug auf den Datenschutz stellen. Tatsächlich hatte die App lange Zeit Kontakte ausgelesen. Die App hatte es bislang nicht so genau mit der Privatsphäre genommen und einen Blick ins Adressbuch bestehender Nutzer geworfen. Nicht so toll. Die Entwickler haben jedoch reagiert und Änderungen beim Einladungsverfahren vorgenommen. Das heißt, dass die Kritik von Datenschützern und besorgten Usern Früchte getragen hat. Zwar konnten User der App bislang auch verbieten, das Kontaktbuch auszuspähen. Infolgedessen war es jedoch nicht mehr möglich, weitere Nutzer einzuladen. Eine wirkliche Wahl hatten Clubhouse User bislang also nicht, wenn Sie die App im vollem Umfang nutzen wollten.

Wie dem auch sei: Jetzt ist alles anders. Das Ausspähen gehört der Vergangenheit an User haben mehr Privatsphäre bekommen. Das ist ein großer und wichtiger Schritt für Ihre Datensicherheit. Laut Stiftung Warentest hat das ursprüngliche Verfahren ohnehin gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verstoßen – und die wird in der EU bekanntermaßen großgeschrieben. Dieser Schritt zu mehr Userschutz kann als ein Versuch gedeutet werden, den Bedürfnisse von Nutzerinnen und Nutzern entgegenzukommen. Im Artikel Diese Änderungen bei der Clubhouse-Einladung kommen erzählen wir Ihnen, was das genau bedeutet und was Sie außerdem zur App und zum Datenschutz wissen müssen.

Spaces: Wie Clubhouse, nur auf Twitter

Erinnern Sie sich an Spaces? Das war ein (damals) neues Tool von Twitter und der Versuch, vom Clubhouse Kuchen etwas abzuhaben. Naja, mit mäßigen Erfolg. Nicht nur Clubhouse befindet sich nicht mehr da, wo es einmal war. Spaces ist bereits gänzlich verschwunden. Die Idee hatte also nicht wirklich gezündet. Nun gut. Spannend war der Plan trotzdem. Wie genau hat Spaces funktioniert?

Nach dem Prinzip von Clubhouse, verlief die Kommunikation darüber vor allem via Audio. Apps und Formate, die in erster Linie übers Hören konsumiert werden, sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Das wohl prominenteste Beispiel war Clubhouse. Das hatte wie gesagt mit dem Lockdown zu tun, in dem wir plötzlich alle mehr Zeit hatten, um einfach mal zuzuhören. Zum anderen stellen Audioformate eine willkommene Abwechslung in der überfluteten Medienlandschaft dar, die uns die Möglichkeit geben einen Gang runterzuschalten. So ist damals auch Twitter auf den Zug aufgesprungen und hatte sein eigenes Audio Tool namens Spaces vorgestellt. Im Artikel Clubhouse in anders: Jetzt bringt Twitter Spaces raus verraten wir, was Twitter damals vorhatte.