Bambus Fahrrad
Das Bambus Fahrrad - ein nachhaltiges Fahrrad? (Bild: coob.kz - stock.adobe.com)

Ratgeber Rad & E-Bike Bambus Fahrrad & Co: So finden Sie ein nachhaltiges Fahrrad

Nicht nur Autos haben mitunter eine erschreckende Ökobilanz. Auch Fahrräder weisen je nach Basismaterial beachtliche CO2-Werte bei ihrer Herstellung vor. Wenn Sie dennoch mit einem guten ökologischen Gewissen in die Pedale treten möchten, dann können Sie das zum Beispiel auf einem Fahrrad aus Bambus tun. Erfahren Sie, warum dieses Naturmaterial sich so gut für die Fertigung eines nachhaltigen Fahrrads eignet, welche Vorzüge es noch hat und was der Markt an weiteren Alternativen für umweltgerechtes Radfahren zu bieten hat.

Das Bambus-Fahrrad aus nachhaltigem Naturmaterial

Bambus gehört zur Pflanzenfamilie der Süßgräser und wächst mit Ausnahme von Europa und der Antarktis auf allen Kontinenten. Und dies sehr rasch und nahezu unendlich. 37 Millionen Hektar Erdfläche sind von diesem Gewächs mit einzigartigen Eigenschaften bedeckt. Das reicht für eine umweltfreundliche Jahresproduktion von bis zu 15 Tonnen je Hektar – genug, um als natürlich nachwachsendes Brenn- und Baumaterial, als Biowerkstoff, Bestandteil von Kosmetikprodukten oder Lebensmitteln ganze Industrien am Leben zu halten. Das Gras aus den warmen Klimazonen eignet sich auch sehr gut zur Fertigung von nachhaltigen Fahrrädern. Denn anders als Carbon oder Aluminium steht Bambus mehr oder weniger unbegrenzt zur Verfügung und muss nicht erst in aufwendigen, klimaschädigenden Verfahren gewonnen werden.

Bambus-Fahrrad: Robust, leicht, langlebig

Die Firma My Boo, einer der bekanntesten deutschen Bambus-Fahrrad-Hersteller, wirbt mit dem Slogan: „Stabil wie Stahl, leicht wie Alu und komfortabel wie Carbon“. Tatsächlich hat das Bike aus Gras einige Vorteile, die Fahrräder aus den typischen Materialien der Massenproduktion nicht in diesem Maße aufweisen. Fahrradrahmen aus Bambus haben wegen ihres hohen Faseranteils eine außergewöhnliche Festigkeit. Das Bambus-Fahrrad steckt Belastungen sehr gut weg. Und selbst bei einem harten Aufprall bricht nichts. Das nachhaltige Fahrrad wiegt verhältnismäßig wenig und ist dank der, von den Herstellern auf das Naturmaterial aufgetragenen Lackierung, auch besonders witterungsbeständig.

Bambus-Fahrrad: Gutes Fahrgefühl

Der Bambusrahmen macht das nachhaltige Fahrrad zu einem sehr angenehm zu bewegenden Gefährt. Das feste und dennoch so flexible Material nimmt Unebenheiten gelassen auf und sorgt mit seinem geschmeidigen Dämpfungseffekt für ein entspanntes Sitzen, gegen das so manches Aluminiumrad wie ein bockiger Mustang wirkt. Der Kraftaufwand beim Pedaletreten wird direkt an die Straße weitergegeben und geht nicht in der Rahmenkonstruktion verloren. Dennoch entsteht nie das Gefühl, schwammig on Tour zu sein. Diese Flexibilität macht das Bambus-Fahrrad also auch rein aus fahrerischer Perspektive zu einer guten Wahl. Sein Material ist die gelungene und gewünschte Verbindung aus Torsionssteifigkeit und Nachgiebigkeit.

Warum das Bambus-Fahrrad so umweltfreundlich ist

Und dann wäre da natürlich der große Vorzug der Nachhaltigkeit von Fahrrädern aus Bambus. Wie die Duke University in North Carolina ermittelt hat, werden bei der Herstellung eines einzigen Aluminium-Fahrradrahmens rund 250 Kilogramm CO2 freigesetzt. Die Produktion eines Rahmens aus Carbon schlägt immer noch mit 67 Kilo CO2-Emissionen zu Buche. Die Fertigung eins Bambus-Fahrrads hat hingegen einen gegenteiligen Effekt. Das auf diesen Fahrradtyp spezialisierte Unternehmen Eker aus Schweden hat eigene Berechnungen angestellt und kommt auf einen Wert von 773 Kilogramm Kohlendioxid, den der im Rahmen verbaute Bambus als lebende Pflanze aus der Atmosphäre aufgenommen hat. Zugespitzt ließe sich sagen: Ein nachhaltiges Fahrrad aus Bambus bindet so viel CO2, wie die industrielle Produktion von drei Aluminiumräder verursacht. Unter diesem Gesichtspunkt ist ein Fahrrad aus dem vielseitigen Süßgras mithin eine ökologisch unbedenkliche Alternative.

Das Bambus-Fahrrad ist keine neue Idee

So aktuell das Thema ökologische Verantwortung für uns heute ist – als das erste Bambus-Fahrrad gebaut wurde, standen noch ganz andere Belange im Vordergrund. Denn Bikes aus festem Süßgras wurden bereits 1894 in England zusammengebaut. Das war vor der Zeit, in der erst Stahl und dann Aluminium als massentaugliche, stabile und schnell verfügbare Materialien für den Rahmenbau genutzt wurden und noch alternative Konstruktionen gefragt waren. Das Rad aus Bambus geriet aber zumindest in der westlichen Hemisphäre bald in Vergessenheit – bis 2005 in den USA erneut ein Unternehmen auf das nachhaltige Material aus dem Wald setzte. Diese lange Tradition verschafft dem Bambus-Fahrrad ein nostalgisches Flair mit einem reizvollen Retro-Chic.

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Nachhaltiges Fahrrad aus Handarbeit

Fahrrad aus Bambus
Bambus-Fahrräder werden zumeist von Hand gefertigt (Bild: suchatbky - stock.adobe.com)

Bambus-Fahrräder werden zumeist von Hand gefertigt, sind also richtige Manufakturware. Einschlägige Firmen wie My Boo, Pine, Eker oder Faserwerk verarbeiten Bambus, der beispielsweise aus Ghana oder Uganda stammt, in ihren europäischen Werkstätten in bis zu zehn Arbeitstagen zu einem Fahrradrahmen. Dafür werden Bambusarten genutzt, die besonders robust und witterungsbeständig sind. Die Verbindungen bestehen oft aus Hanffasern sein. Die Lackierung konserviert lediglich den natürlichen Look und unterstützt die Vintage-Optik. Je nach Marke kann die technische Ausstattung individuell ausgewählt oder konfiguriert werden.

So viel kostet ein Bambus-Fahrrad

Der anspruchsvolle Herstellungsprozess hat allerdings seinen Preis. Zwar bietet etwa der Onlineshop Stark Bamboo Bike ein eher spartanisches Einsteigermodell ab 890 Euro an. Bei der größeren Marke My Boo aus Kiel geht es hingegen erst bei 1.399 Euro richtig los. Bambooride verlangt für die Einstiegsvariante 1.500 Euro. Ein Hardtail-Mountainbike von Eker, zugeben ein Spitzenmodell seines Spektrums, kostet schon ab 3.900 Euro in der Basisausstattung. So macht man mit einem Bambus-Fahrrad gewiss kein Schnäppchen, erhält dafür aber gute Qualität und herstellabhängig bis fünf Jahre Garantie.

Statt Bambus-Fahrrad ein Reuse-Bike?

Die Geschmäcker sind verschieden und nicht allen sagt ein Rad aus Bambus zu. Aber es gibt noch andere Möglichkeiten, beim Fahrradfahren ein Statement für die Umwelt zu setzen. Bei der Auswahl können Sie sich von dem Slogan „Reduce, Reuse, Recycle“ leiten lassen. Steht das nachhaltige Fahrrad aus Bambus für die sinnvolle Reduzierung von Ressourcen und Klimagasen, können Sie mit einem gebrauchten Fahrrad sozusagen dessen ökologischen Reifenabdruck verflachen. Das ist gut fürs Portemonnaie und folgt dem Prinzip der nachhaltigen Nutzung. Für gebrauchte Räder gibt es einen großen Markt - und längst auch für Fahrräder aus recycelten Materialien wie Aluminium. Diese bestehen nicht selten aus aufbereiteten Nespresso-Kapseln! Wenn Ihnen aber partout ein hochwertiges Naturmaterial wichtig ist: Es gibt gute Bikes aus Eschen-, Nussbaum- Eichen- oder Kirschbaumholz.

Unser Tipp: Verwalten Sie in unserer kostenlosen BikeManager App Ihr Fahrrad, E-Bike oder ein weiteres Lieblingsrad von Ihnen. Denn so haben Sie im Falle eines Schadens alle Fahrraddaten sowie Dokumente an einem Ort gespeichert.

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