Fahrradfreundlichste Stadt Europas – diese müssen Sie kennen
Fahrradfreundlichste Stadt Europas – diese müssen Sie kennen (Bild: ARochau – stock.adobe.com)

Ratgeber Rad & E-Bike Wo, bitte, liegt die nächste fahrradfreundliche Stadt?

Mit dem Fahrrad durch die Großstadt? Noch immer hält sich das Klischee, dass Deutschlands Städte nur für Autos gebaut sind. Dabei wird die Idee der fahrradfreundlichen Stadt im Zuge der Verkehrswende vielerorts mit Leben gefüllt. Es geht voran – wie sehr, soll Ihnen unser Überblick über einige der fahrradfreundlichsten Städte Deutschlands und Europas zeigen. Dabei erweist sich, dass unsere Nachbarländer dem deutschen Traum von der Fahrradstadt noch um einiges voraus sind. Das Beispiel Bremen zeigt jedoch, dass Fahrradaffinität, Radinfrastruktur und eine fahrradfördernde Verkehrsplanung auch in deutschen Großstädten ihren Durchbruch feiern.

Fahrradfreundliche Stadt: Darauf kommt es an

Was genau ist eigentlich eine fahrradfreundliche Stadt bzw. Fahrradstadt? Denn eine offizielle Plakette oder einen von höchster Stelle verliehenen Titel dieser Art gibt es nicht. Mit der nicht nur ökologisch motivierten Verkehrswende wird der Radverkehr in den urbanen Räumen der Industrieländer immer wichtiger. Der Anteil des Fahrrads am Gesamtverkehrsaufkommen gilt daher als eines der Hauptkriterien für die Beanspruchung der Bezeichnung „fahrradfreundliche Stadt“. Das Stadtmarketing von München hat den Ruf der Isarmetropole als „Radlhauptstadt“ geprägt. Bonn wiederum war die ebenfalls selbst ernannte „Fahrradhauptstadt 2020“. Das kleinere Greifswald hat dagegen statistisch die Nase vorn: Mit 44 Prozent Radverkehrsanteil ist die Ostseestadt die Nummer eins in dieser Disziplin. Bremen – die fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands – kommt immerhin auf 25 Prozent. Aber auch Kriterien wie beispielhafte Radinfrastruktur, Akzeptanz des Fahrrads als Verkehrsmittel, Zufriedenheit und Innovationskraft machen eine echte Fahrradstadt aus.

Bremen – Deutschlands fahrradfreundlichste Stadt

In seinem aktuellen Fahrradklima-Test (Stand 2022) hat der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) die Hansestadt Bremen als fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands ermittelt. Dies war das Ergebnis einer Online-Umfrage mit 230.000 Teilnehmenden. Unter den Großstädten mit mindestens 500.000 Einwohnenden bringt Bremen auch nach eigenem Bekunden die meisten Menschen in den Sattel, leistet sich ein Radwegenetz von über 800 Kilometern, verfügt über exklusive Fahrradrouten und wird mit dem Stadtteil Alte Neustadt die erste Fahrradzone des Landes einrichten – ein Fahrradquartier mit Modellformat für andere Metropolen. Doch auch das vorbildliche Bremen erlangte im ADFC-Ranking nur eine Note von 3,57 (Bundesdurchschnitt 3,9). Die Initiatorinnen und Initiatoren schlugen der Bremer Stadtverwaltung vor, bei ihren Planungen einen Blick auf fahrradfreundliche Städte jenseits der Grenzen zu werfen. Und das tun wir jetzt auch.

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Groningen: Fahrradfreundliche Stadt mit Pfiff

Personen fahren Fahrrad in Kopenhagen
Absolut fahrradfreundlich: Kopenhagen (Bild: william87)

Nicht der niederländische, sondern überraschenderweise der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) fand 2013 in einer Untersuchung heraus, dass die Universitätsstadt Groningen gemessen am Anteil des Radverkehrs im Alltag eine der fahrradfreundlichsten Städte Europas ist. 31 Prozent der 234.000 Einwohnenden steigen regelmäßig aufs Rad. Der Videokanal Streetfilms hat Groningen 2013 sogar den Titel Welt-Fahrradstadt verliehen. Dem wird die niederländische Universitätsstadt aber nicht nur statistisch gerecht. Viele Verkehrswege sind so konzipiert, dass man auf dem Rad schneller als im Auto vorankommt, etwa durch Bevorzugung des Radverkehrs an einer wichtigen Kanalbrücke oder mit Ampelsensoren, die für Radfahrende bei Regen schneller auf Grün schalten. So werden Anreize geschaffen, vielleicht doch aus dem Autositz in den Fahrradsattel umzusteigen.

Fahrradfreundliche Stadt Utrecht: Das Geld ist da

Und noch eine Fahrradstadt aus den Niederlanden: Utrecht (360.000 Einwohnende) rangiert mit einem Radanteil am Straßenverkehr von phänomenalen 50 Prozent nach Kopenhagen und Amsterdam auf dem dritten Platz der fahrradfreundlichsten Städte der Welt. Da hier aber nicht nur Prozente interessieren, sondern konkrete Maßnahmen, seien die besonders hohen Ausgaben für die Förderung des Radverkehrs genannt. Mit 132 Euro je Einwohner nimmt Utrecht eine weltweite Spitzenposition ein. So konnte sich die Stadt unter anderem das größte Fahrradparkhaus der Welt leisten. Es hat 12.500 Stellplätzen. Weitere 22.500 befinden sich in 16 Radgaragen entlang des Fahrradwegenetzes, an dem digitale Anzeigen zur Stellplatz-Verfügbarkeit stehen.

Absolut fahrradfreundlich: Kopenhagen

Kopenhagen hat mehrere Tests absolviert, die der dänischen Metropole den Ruf einbrachten, die fahrradfreundlichste Stadt überhaupt zu sein oder zumindest ganz weit vorn mitzufahren. Im Sprachgebrauch internationaler Stadtplanungsbehörden hat sich im Hinblick auf die vorzüglichen Radfahrbedingungen in Kopenhagen das Schlagwort copenhagenize durchgesetzt. Je nach Bevölkerungsgruppe und Zielen bewegt sich der Radverkehr in der nordeuropäischen Großstadt zwischen 45 und über 60 Prozent. Die Stadt verfolgt zielstrebig eine ausgesprochene Fahrradstrategie. Die wichtigsten Eckpunkte: 90 Prozent der Radfahrer sollen sich im Verkehr sicher fühlen, jeweils 80 Prozent auf die städtischen Radwege stolz sein bzw. das Bewusstsein haben, mit der Fahrradkultur auch die gesamt Stadtkultur anzuheben. Interessant ist, dass die 640.000 Menschen-Stadt nur über etwa halb so viele Radwege wie Bremen verfügt. Es scheint, dass allein schon die ungewöhnlich breite Akzeptanz des Fahrrads in Kopenhagen zu dessen Siegeszug im Verkehrsnetz gesorgt hat. Doch hat die dänische Metropole anderen Städten auch infrastrukturell etwas voraus, wenn man nur an ihre komfortablen, perfekt ausgeleuchteten und beschilderten Fahrradschnellstraßen denkt.

Ferrara – die fahrradfreundliche Stadt mit Flair

Ferrara ist eine vergleichsweise kleine Nummer auf der Liste der fahrradfreundlichsten Städte. Und doch ist die beschauliche Stadt in Oberitalien etwas Besonderes. Rund 90.000 ihrer 132.000 Bewohner nutzen das Fahrrad. Es gibt fast dreimal so viele Räder wie Menschen. Die Straßen und Gassen aus dem Mittelalter lassen sich überhaupt besser auf dem Drahtesel als im Auto abfahren. Und der neun Kilometer lange Stadtwall ist nicht nur ein historisch-architektonisches Highlight – er kann auch der ganzen Länge nach per Rad zurückgelegt werden. Ein weiteres Plus von Ferrara sind seine vielen fahrradfreundlichen Hotels. Wer dort eincheckt, erhält auf Wunsch ein Leihfahrrad. Ohnehin hat die Stadt viele Fahrradverleihe für auswärtige Gäste.

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