SRAM Eagle Powertrain Antriebssystem wird benutzt
SRAM Eagle Powertrain am Mountainbike (Bild: Valeria – stock.adobe.com)

Ratgeber Rad & E-Bike SRAM Eagle Powertrain: Was kann das erste SRAM Antriebssystem?

Wer sich auch nur im Entferntesten für Mountainbike oder Enduro E-Bikes interessiert, kommt an dem SRAM Eagle Powertrain in diesen Tagen nicht vorbei. Überall liest man darüber und hört davon. Doch wer genau ist SRAM und was hat es mit dem SRAM Eagle Powertrain Antriebssystem auf sich? Wir klären Sie gerne auf.

Wer verbirgt sich hinter der Marke SRAM?

SRAM ist ein US-amerikanisches Unternehmen aus Chicago mit einer modernen Entwicklungsabteilung in Schweinfurt, weshalb es auch in Deutschland zumindest in der Mountainbike-Szene kein Unbekannter ist. Laut SRAM basiert die Gründung des Unternehmens auf dem Traum des amerikanischen Triathlon-Athleten Stan Ray Day. Dieser war auf der Suche nach einer besseren manuellen Schaltmöglichkeit für sein Bike anstatt der damals üblichen Bedienung am Unterrohr.

So startete das Unternehmen 1987 und präsentierte noch im Folgejahr sein erstes und bis dahin einziges Produkt – den Drehgriffschalter Grip Shift für Bikes. Stan Day leitete SRAM danach noch 31 Jahre, bevor er 2019 aus dem Unternehmen ausstieg.

Heute ist SRAM ein weltweit bekannter Fahrradkomponentenhersteller mit Hauptsitz in den USA und weiteren Niederlassungen in den Niederlanden und Taiwan. Das Unternehmen vertreibt neben seinen hochwertigen Fahrradkomponenten auch Bekleidung, Bremsen, Kurbeln und Innenlager für Bikes – allerdings unter verschiedenen Namen:

  • Bekleidung: SRAM und RockShox
  • Bremsen: Avid
  • Kurbeln und Innenlager: Truvativ

Im Jahr 1997 übernahm SRAM die Fahrradteile-Produktion des deutschen Traditionsunternehmens Fichtel & Sachs in Schweinfurt. Dieses war bis dahin führend im Bau von Nabenschaltungen.

2002 kaufte SRAM die Firma RockShox und schon zwei Jahre darauf wurden Avid und Truvativ ebenfalls ein Teil der SRAM-Corporation. 2007 kam ZIP als amerikanischer Hersteller von Laufrädern für den Rennradbereich hinzu. Im Jahr 2011 wurde der amerikanische Hersteller von Leistungsmessern Quarq integriert. Damit avancierte SRAM zu einem der größten Fahrradkomponentenhersteller weltweit.

Ist SRAM ein deutsches Unternehmen?

Die SRAM LLC (LLC bedeutet Limited Liability Company = Gesellschaft mit beschränkter Haftung) ist kein deutsches Unternehmen, sondern hat ihren Hauptsitz nach wie vor in den USA in Chicago. Der Name SRAM steht als Akronym für die drei Firmengründer:

  • Scott King
  • Stan Ray Day
  • Sam Patterson

Heutzutage stellt SRAM Fahrradkomponenten für alle möglichen Fahrradtypen her, wobei das Unternehmen seine Bauteile so baut, dass sie untereinander kompatibel sind. Jeder im E-MTB Sektor kennt die Marke SRAM, die sowohl qualitativ als auch quantitativ seit Jahren ihre Spitzenposition in der Fahrradbranche behauptet.

In Schweinfurt betreibt SRAM ein großes Entwicklungscenter – eines der größten dieser Art weltweit. Hier arbeiten mehr als 10 Entwickler regelmäßig an neuen Produkten. Es werden vorwiegend Antriebe, Kassetten und Umwerfer sowie Schaltwerke, Schalthebel, Kettenblätter und Fahrradketten entwickelt. Die Produktion findet – wie bei den meisten E-Bike-Produzenten – in Asien statt.

In Schweinfurt gibt es außer dem Entwicklungscenter noch das „Development Training Center“ von SRAM. In diesem haben OEM Kunden, Händler und Journalisten die Möglichkeit, die neuesten SRAM-Produkte in Ruhe kennenzulernen. Außerdem werden hier Workshops und Händlerschulungen von SRAM Experten durchgeführt.

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das SRAM Antriebsystem im Detail
das SRAM Antriebsystem im Detail (Bild: Valeria – stock.adobe.com)

Das Beste von SRAM: Eagle™

2023 verfügt SRAM über ein breites Portfolio an Fahrradkomponenten. Neben den Federgabeln von RockShox, den starken Laufrädern von ZIP oder Pedalen von Time steht SRAM selbst für die innovative Eagle™-Technologie für den Einsatz am E-MTB. Legendär sind auch die Schalt-Bremssysteme des Herstellers, wie zum Beispiel die SRAM RED® eTap AXS™ HRD oder die SRAM Force eTap AXS™.

Zusätzlich finden Sie bei SRAM weitere Produkte wie:

  • Shifter
  • Bremsen
  • Powermeter
  • Innenlager
  • Naben
  • Akku
  • 1-fach Schaltung

und noch viele mehr.

Doch zurück zum Eagle System. Schon seit langem zeigen sich die präzisen und knackigen Schaltsysteme als leistungsstark, robust und durchaus dazu in der Lage, auch an drehmomentstarken E-Mountainbikes ihren Mann zu stehen. Das SRAM Eagle Eco-System wird vom Unternehmen selbst als "abgestimmtes Gesamtkunstwerk" bezeichnet. Und das ist es auch.

Die verschiedenen Eagle-Baugruppen verbindet eine gemeinsame Technologie, sodass sie untereinander kompatibel sind. Bei allem technischen Fortschritt nimmt sich SRAM auch noch die Zeit für das Design. Daher gibt es die Eagle-Baugruppen in unterschiedlichen Farben: Schwarz, Gold, Rainbow und Kupfer. Diese können einheitlich verwendet oder je nach Geschmack bunt gemischt werden.

Sram Eagle steht für 1x-Antriebssysteme. Diese sogenannten 1-fach-Antriebe (auch "1x" oder „one-by“-Schaltung) haben sich in den letzten Jahren gerade im Mountainbike Bereich immer mehr etabliert. Der Clou hierbei ist: Eine 1-fach Schaltung kommt ohne einen vorderen Umwerfer aus. Mittlerweile sind die 1x-Schaltungen auch bei Rennrädern und Gravel-Bikes sehr beliebt.

Mit der Entwicklung dieser Schaltwerke hat sich SRAM der Lösung eines dauerhaften Problems gestellt. Bei älteren Kettenschaltungen mit den bekannten drei vorderen Kettenblättern kommt es vor, dass die Kette klappert oder abspringt und sich zwischen Kurbel und Kettenblatt einklemmt. Das war gerade im Gelände und im Wettkampf-Geschehen für Mountainbiker und Mountainbikerinnen problematisch.

Im Jahr 2012 brachte SRAM mit der Vorstellung der "SRAM XX1" eine 1x11-Mountainbike-Schaltung ohne Umwerfer auf den Markt. Diese verfügt über ein spezielles Kettenblatt, dass die Kette effektiv daran hindert abzuspringen. Durch den Einsatz einer größeren Kassette wurde die nötige Bandbreite an Gängen ermöglicht. Mittlerweile hat sich das Unternehmen – zumindest im Mountainbike-Sektor – auf die 1-fach Schaltungen festgelegt. Dazu passt auch die weitere Perfektionierung der 1-fach-Schaltung mit der 1x12 Eagle-Schaltgruppe, die ihr Debüt 2016 feierte.

Was bringt die 1x12 Schaltung?

Heute führt bei den vollgefederten Mountain- und E-Mountainbikes kaum ein Weg vorbei an einer 1-fach-Schaltung. Insbesondere bei den Enduro-Bikes zeigen sich die Vorteile eines 1x-Systems als unverzichtbar. Das Wegfallen des Umwerfers erfreut nicht nur die Mountainbikerinnen und Mountainbiker. Auch die Hersteller der Bikes sind begeistert. Erlaubt doch der fehlende Umwerfer das Entwickeln völlig neuer Rahmenformen. Seitdem erobern die SRAM XX1 und X01 Eagle 1x12 Schaltgruppen mit ihren innovativen Technologien den Markt für Mountainbikes und E-MTBs.

In Bezug auf Leichtigkeit, Haltbarkeit und Performance setzen die SRAM 1x-Antriebssysteme ganz neue Maßstäbe. Der größte Vorteil der 1x12 Schaltung liegt allerdings in ihrer erhöhten Effizienz. Aufgrund der größeren Kassette können sportliche Bikerinnen und Biker jetzt auch vorne ein größeres Kettenblatt fahren. Das bedeutet, dass die Kette weniger umgelenkt wird. Weitere Vorteile sind:

  • wartungsarm
  • weniger Verschleiß
  • einfache Installation und Indexierung
  • aufgeräumte Optik
  • einfache Bedienung
  • weniger Schaltfehler
  • geringes Gewicht
  • größere Bandbreite

Ein wenig zur Technik

SRAM Eagle 1x12 Schaltungen und Gruppen – egal ob mechanisch oder elektronisch (AXS) – bestehen aus einem Herzstück: der Kassette. Diese bietet mit ihren 10 bis 52 Zähnen genug Bandbreite für alle Biker und Bikerinnen. Vom Anfänger bis hin zu olympischen Leistungsträgern kommt hiermit jeder auf seine Kosten.

Im Grunde bestehen alle SRAM 1x12 Schaltungen und Schaltgruppen aus der X-Dome Kassette, die – wie bereits erwähnt – ohne Umwerfer auskommt. Das ganze System ist unkompliziert im Aufbau, leicht und wartungsarm trotz hoher Schaltgeschwindigkeit, die durch enge Gangabstände realisiert werden kann.

Der preisgünstige Einstieg in die Eagle-Welt ist mit einem SRAM NX-Antrieb möglich. Oder man beginnt mit dem wieder aufbaubaren GX Eagle Transmission Schaltwerk und arbeitet sich dann über das X01 Eagle Schaltwerk hinauf bis zum Leichtgewicht der Top-Schaltgruppen Eagle XX1 AXS. Die Schaltteile der AXS Wireless (kabellose, elektronische Schaltung) sind ebenfalls cross-kompatibel und können mit allen Eagle Ketten und Eagle Kassetten kombiniert werden.

SRAM Schaltung einstellen

Eine 1x12 SRAM-Schaltung einstellen ist gar nicht so schwierig. Benötigt wird dazu nur ein drei Millimeter-Inbusschlüssel.

Vorausgesetzt, man hält sich an ein paar einfache Regeln, ist das Einstellen einer SRAM 1x12 Schaltung eine Sache von wenigen Minuten.

Maßgeblich sind dabei drei wesentliche Punkte der SRAM Schaltung:

  1. Zugspannung
  2. Abstand zwischen Kassette und Schaltröllchen
  3. Anschlag für das obere und untere Ritzel

Schritt 1

Angefangen wird mit dem Abstand vom Ritzel zum Schaltwerk. Dafür nutzt man eine Schablone von SRAM, auf der die Zähne vom Kettenblatt eingezeichnet sind. Diese wird an das obere Schaltröllchen angelegt, um zu prüfen, ob die Kettenblattzähne mit denen auf der Schablone übereinstimmen.

Ist das nicht der Fall, wird die obere Abstandsschraube – die sogenannte B Tension Screw – mit einem dem Dreier-Inbusschlüssel so weit herausgedreht, bis die Zähne am Kettenblatt mit denen auf der Schablone übereinstimmen.

Schritt 2

Anschließend wird der kleinste Gang eingelegt. Scheitert danach der Versuch, in den nächstgrößeren Gang zu wechseln, stimmt die Zugspannung nicht. Diese muss am Schalthebel über das Drehrad erhöht werden. Dabei arbeitet man sich in kleinen Schritten über ½ Umdrehungen vor, bis die Ketten anstandslos vom kleinsten Ritzel auf das zweitgrößte wandert.

Wenn die Kette nicht nach oben wandert, muss die Schraube am Schalthebel nach links gedreht werden, um die Zugspannung zu erhöhen. Um diese zu verringern und damit die Ketten nach unten wandert, dreht man die Schraube in die entgegengesetzte Richtung.

Schritt 3

Der Endanschlag für das untere und obere Ritzel wird über die zwei unteren Begrenzungsschrauben an der Schaltung eingestellt. Die rechte Schraube ist für den oberen Anschlag, die linke für den unteren. Lässt sich die Kette nicht auf das größte Ritzel auflegen, muss die rechte Schraube mit dem Inbusschlüssel herausgedreht werden. Passt die Kette nicht perfekt auf das kleinste Ritzel, lässt sich das über die linke Schraube korrigieren. Dreht man diese heraus, wandert das Schaltwerk nach außen. Wird die linke Schraube reingedreht, wandert das Schaltwerk nach innen.

SRAM Eagle Ecosystem

Zum sogenannten Eagle Ecosystem von SRAM gehören drei dominierende Bereiche:

  • Eagle Transmission
  • Eagle Drivetrain
  • Eagle Powertrain

SRAM Eagle Transmission

Bei der Eagle Transmission handelt es sich um ein robustes, radikales, drahtloses E-MTB-Schaltwerk. Dieses verzichtet auf ein Schaltauge (Befestigungspunkt für das Schaltwerk einer Kettenschaltung) und Einstellschrauben und macht Schaltvorgänge unter Volllast einfach möglich.

Durch die schaltaugenfreie Schnittstelle ist es der Eagle Transmission möglich, mit der Mitte des Hinterrads als universelle Konstante zu interagieren. Damit bietet sich die Chance für perfektes Schalten unter Verzicht unnötiger Gewicht-verursachender Teile.

Die Schnittstelle der SRAM Eagle Transmission macht diese zu einem der präzisesten Schaltsysteme der Welt. Eine leichte Montage und ein klares Einbauverfahren in drei einfachen Schritten ohne jegliches Spezialwerkzeug runden das Konzept ab. Selbst unter Maximalleistung schaltet die Eagle Transmission leichtgängig und exakt wie ein Schweizer Uhrwerk.

SRAM Eagle Drivetrain

Unter dem Begriff Eagle Drivetrain fasst SRAM sein Gesamtkunstwerk an Antriebskomponenten zusammen. Kombinierbar, austauschbar und mit noch mehr Range (Reichweite) – das sind die Attribute der Bauteile hinter SRAM Eagle Drivetrain.

SRAM AXS Technologie

Dazu gehört die AXS Technologie: Hierbei handelt es sich um das Integrationssystem, das verschiedene Bike-Komponenten elektronisch miteinander verbindet. Passend dazu gibt es eine SRAM AXS App für das Smartphone, mit der man seine Bike-Komponenten problemlos konfigurieren kann. Der Clou:Bbei Eagle AXS lassen sich Komponenten von E-MTB und Rennrad kombinieren. Mit Eagle AXS können Biker und Bikerinnen das Verhalten einzelner Bauteile an Fahrstil und Vorlieben anpassen. Zusätzlich ermöglichen es die Anwendungen AXS Mobile und AXS Web, Leistung und Zustand des Systems einfach zu überwachen.

SRAM DUB

Von einer innigen Verbindung zwischen Innenlager und Achse ist die Rede, wenn es um die „Durable Unified Bottom bracket“ – kurz DUB – von SRAM geht. Auf Deutsch bedeutet DUB: langlebiges einheitliches Tretlager. Die DUB von SRAM besteht aus einem einzigen Stück, das sich durch Steifigkeit und Haltbarkeit auszeichnet. Die SRAM DUB ist weit entfernt vom üblichen Design und versteht sich als optimale Verbindung von Achse, Kurbelarm und Kettenblatt.

SRAM Antriebssystem im Detail
SRAM Antriebssystem im Detail (Bild: Pokoman – stock.adobe.com)

SRAM Eagle Powertrain System – neuer E-MTB Antrieb

Worauf viele in der E-MTB-Branche schon seit Jahren warten, ist jetzt eingetreten. Es gibt das erste eigene Motor-Antriebssystem von SRAM auf dem Markt. Dieses kommt mit bereits erwarteten Skills daher, bringt aber auch ein paar unerwartete Eigenschaften mit. Grundlage des neuen Eagle Powertrain Systems ist der Motor – ein Brose Drive S Mag.

Obwohl der Brose Drive S Mag bereits seit einigen Jahren auf dem Markt existiert, bewegt er sich immer noch auf dem gleichen hohen Niveau wie einige deutlich jüngere E-MTB Motoren. Dabei hat er diesen weiterhin einige Features voraus, die bislang von keinem anderen Hersteller so umgesetzt wurden, wie beim Brose Motor.

Dazu zählen unter anderem seine natürliche Fahrunterstützung, seine geringe Lautstärke und sein geräuschloses Arbeiten. Sprich – beim Brose Drive S Mag klappert einfach nichts. Kein Wunder also, dass SRAM ausgerechnet auf diesen Motor setzt.

Das neue SRAM Eagle Powertrain im Detail

Davon abgesehen leistet der Brose Drive Motor innerhalb der Eagle Powertrain genau das, was ein moderner E-MTB-Motor technisch leisten sollte. Mit einer Leistung von 250 Watt (W), einem maximalen Drehmoment von 90 Newtonmetern (Nm) und einem Leistungspeak von 680 Watt steht er auf einer Stufe mit dem Bosch Performance CX und sogar messbar höher als der Shimano EP8.

SRAM wäre nicht SRAM, wenn es aus dem bewährten Brose Drive E-MTB Antrieb nicht durch etwas Feintuning noch einiges herausholen würde. Die Versorgung des Motors beim Eagle Powertrain übernehmen hauseigene Akkus. Davon liefert SRAM für die E-Bike-Hersteller gleich zwei Stück. Und zwar einen SRAM Akku mit 630 Wattstunden (Wh) und einen mit 720 Wh Akkukapazität. Der 630 Wh Akku ist nicht der stärkste Akku im E-MTB Bereich, drückt aber ordentlich das Gewicht mit seinen ca. 3 Kilogramm (kg) und verspricht dennoch ausreichend gute Reichweite.

Außer den zuvor genannten Akkus bietet SRAM zusätzlich einen Range-Extender mit 250 Wh Kapazität. Das ist bei Full Size E-MTBs eine absolute Neuheit. Der Range-Extender wird mit einer eigenen Halteklappe am Unterrohr befestigt und per Kabel mit dem Ladeport verbunden. Dabei muss erwähnt werden, dass der Range-Extender nur in der untersten Unterstützungsstufe – dem Range Modus – nutzbar sein wird. Unterwegs leert das System zuerst den Range-Extender und anschließend den internen Akku. Somit kommt es nicht zu einer Parallel-Entladung der Batterien.

Wer anfangs in einer höheren Unterstützungsstufe unterwegs ist, nutzt zuerst den internen Akku. Sobald dieser leer ist, fällt das System automatisch in den Range-Modus und greift auf den Range-Extender zu.

Auch wenn der verbaute Brose Drive Motor nicht die Neuheit schlechthin bedeutet, hat SRAM mit dem SRAM Eagle Powertrain System ein innovatives Gesamtwerk geschaffen. Das Gehirn des Ganzen ist das SRAM AXS Display. Dieses wird in das Oberrohr des E-MTBs integriert und entpuppt sich als scharfes und helles Farbdisplay. SRAM setzt hier auf ein minimalistisches AXS Bridge-Display mit HMI-Technologie, das nicht zu groß und dennoch mit allem Notwendigen benutzerfreundlich ausgestattet ist.

HMI ist eine Technologie, die darauf ausgerichtet ist, Menschen mit Maschinen oder Computern interagieren zu lassen. Und das so einfach und intuitiv wie möglich. Mit dem AXS Bridge-Display scheint SRAM das gut gelungen zu sein.

Es gibt einen Ein- und Aus-Button und einen zweiten, um das System zu steuern. Zusätzlich kann man nach wie vor die gesamte Steuerung über den neuen AXS Pod am Lenker vornehmen. Diesen kennen einige vielleicht schon von der Eagle Transmission Schaltung. Diese Kombination sorgt für einige Vorteile:

  • Der Lenker bleibt sehr aufgeräumt.
  • Die Bedienung ist supereinfach.

Für die Bedienung der Schaltung über den Pod genügt einer der beiden vorhandenen Knöpfe. Der andere kann zum Beispiel für die Bedienung einer AXS Reverb Sattelstütze verwendet werden. Das Ein- und Ausschalten des Systems funktioniert über die Pods nicht. Dafür muss der Button am Bridge Display genutzt werden.

Als Unterstützungsstufen stehen genau zwei zur Verfügung: Range und Rally.

  • Dabei ist die Range – wie es der Name bereits ausdrückt – eher auf Reichweite ausgelegt. Darum kommt sie ab Werk auch mit einer Drosselung auf 35Prozent Unterstützung und 400 Wh maximale Leistung daher.
  • Der Rally-Modus dagegen ist voll auf Power getrimmt und bietet volle Unterstützung und maximale Leistung. Per Knopfdruck stehen die bis zu 680 W und 90 Nm max. Drehmoment zur Verfügung.

Wenn man für längere Strecken in leichtem Gelände unterwegs ist, lässt sich mit nur einem Druck auf den Pod der Range Modus auswählen, um Akku zu sparen. Für kürzere Fahrten oder volle Leistung genügt das Zurückschalten in den Rally-Modus.

Beide Unterstützungsstufen sind übrigens über die AXS-App konfigurierbar. Damit ist es möglich, sowohl die Maximalleistung als auch die Unterstützungsleistung individuell anzupassen. Doch da geht noch mehr. Mittels SRAM AXS App lassen sich eine Vielzahl von Funktionen anzeigen und einstellen. Angefangen von der Anpassung der Antriebsleistung über den Akkustand bis hin zu Systembenachrichtigungen und Wartung-Erinnerungen.

Optimale Wirkung zeigt der Eagle-Powertrain in Kombination mit der neuen Eagle-Transmission-Schaltung. Dabei kommen folgende Vorteile zum Tragen:

  • Automatik Schaltung = Auto Shift: System wechselt den Gang automatisch
  • Coast Shift Funktion: System wechselt den Gang, auch wenn nicht in die Pedale getreten wird.

Bei der Coast Shift Funktion treibt der Motor das Kettenblatt kurz an, um die Kette am Hinterrad auf das entsprechende Ritzel wandern zu lassen. Im Stand funktioniert die Coast Shift daher nicht.

Die Auto Shift lässt sich wiederum teilweise individuell einstellen. Die Anpassung an den eigenen Fahrstil kann in sieben Stufen erfolgen. Dafür gibt es neben der Standardeinstellung die Option, eine bestimmte Trittfrequenz zu wählen. Zusätzlich lässt sich die Trittfrequenz über das Bridge Display modulieren, hin zu etwas schneller oder etwas langsamer.

Trotz Schaltautomatik bleibt natürlich immer die Option, manuell in die Schaltung einzugreifen und in den passenden Gang zu wechseln. Ansonsten orientiert sich die automatische Schaltung an der gewählten Ziel-Trittfrequenz. Diese kann übrigens auch während der Fahrt auf dem Trail nachjustiert werden.

Die Automatikfunktion lässt sich auf Wunsch komplett deaktivieren. Das hat keinen Einfluss auf die Coast Shift Funktion, sodass das Schalten ohne Pedalieren in jedem Fall möglich bleibt.

Im Test zeigt sich der Brose-Motor als zuverlässig und leistungsstark. Insbesondere seine angenehm leise und natürliche Unterstützung sorgt für Begeisterung. Auch die Unterstützungsleistung bei niedriger Kadenz sucht seinesgleichen. Selbst bei einem zu schweren Gang im Anstieg – wenn die Automatik mal etwas auf sich warten lässt – leistet der Brose Drive, was er soll. Mit dem Brose Drive als Basis entpuppt sich das Eagle Powertrain als ein System, das ein ununterbrochenes starkes Fahrerlebnis gewährleistet.

E-Bikes mit dem neuen SRAM Eagle Powertrain System

Bislang sind vier E-Bike-Marken bekannt, die 2024 auf das SRAM Eagle Powertrain System mit Auto Shift und Coast Shift setzen.

  • Propain
  • GasGas
  • Transition
  • Nukeproof

Letzteres haben wir in einem vorherigen Beitrag vorgestellt. Auf die anderen drei möchten wir hier etwas näher eingehen.

Propain Ekano CF

Von Propain gibt es das neue Ekano CF mit Carbonrahmen und 180/170 mm Federweg in coolen Farben und ausgestattet mit dem SRAM Eagle Powertrain Antrieb. Damit wechselt Propain bei diesem Enduro Bike von Shimano zu SRAM. Carbon kommt bei Propain erstmals zum Einsatz. Das Ergebnis ist ein schlanker, stabiler Rahmen, der sich in den Bereich Superenduro einordnen lässt. Dafür sorgen an diesem Performance E-MTB die 170 mm Federweg am Heck und 180 mm an der Front. Beim Fahrwerk haben die Kunden die Wahl zwischen Fox oder RockShox.

Der Clou bei Propain ist die Postmount-Bremsaufnahme. Diese ist im hinteren Rahmendreieck verbaut und erlaubt es, wahlweise ohne weitere Adapter 200er- oder 220er-Bremsscheiben einzusetzen. Der sich zwischen Sitz- und Kettenscheibe befindliche Bremssattel gewährt außerdem eine verbesserte Kraftübertragung auf den E-Bike-Rahmen.

Der SRAM Akku mit 630 Wh findet im unteren Bereich des Rahmens Platz und lässt sich durch einfaches Herausklappen entnehmen. Den SRAM Range Extender kann man zusätzlich in diesen E-MTB Rahmen mittels passender Halterung integrieren. Dank der AXS-Technologie und dem ICR (Integrated Cable Routing) von Propain verschwindet der Kabelsalat vom Cockpit und hinterlässt ein übersichtliches und aufgeräumtes Bild.

Im Online-Konfigurator bietet der Hersteller eine ganze Reihe Möglichkeiten, um das Propain Ekano CF individuell zu gestalten. So lassen sich beispielsweise neben drei Farben auch Decals (Aufkleber) aus mehreren Farbvarianten auswählen. Zusätzlich stehen Anbauteile wie Bremsen, Antrieb, Fahrwerk, Laufräder und Reifen zur Verfügung. Wem das alles zu viel ist, dem stellt Propain drei fertig ausgestattete Modelle mit SRAM Eagle Powertrain und automatischer Schaltung zur Auswahl bereit:

  • Base (RockShox-Fahrwerk, ZEB Base-Federgabel und Super Deluxe Coil Select-Stahlfederdämpfer, SRAM DB8-Vierkolbenbremse, SRAM GX Eagle Transmission, mechanische Bikeyoke Divine Sattelstütze)
  • Ultimate (RockShox Fahrwerk, RockShox ZEB Federgabel, RockShox Vivid Ultimate Dämpfer, SRAM Code RSC Bremsen, SRAM X0 Eagle Transmission, RockShox Reverb AXS Sattelstütze)
  • Factory (Fox Fahrwerk, Fox 38 Factory Grip2 Kashima Federgabel, Fox Float DHX2 Factory Kashima Dämpfer, Magura MT7 Performance Bremsen, Crankbrothers Synthesis E-Bike Carbon i9 Laufräder, SRAM XX Eagle Transmission, Fox Transfer Factory Kashima Sattelstütze)

Diese lassen sich wiederum individuell erweitern. Abgerundet wird das Gesamtkonzept des Propains Ekano CF E-MTB durch die ausgefeilte Rahmenkonstruktion, dem preisgekrönten PRO10 System mit effizientem Kettenstrebenschutz.

GasGas ECC

Das GasGas ECC bezeichnet der Hersteller selbst als Flaggschiff unter den eigenen Enduro E-Bike Modellen. Das liegt nicht nur an der Integration der Eagle Powertrain. Als neu entwickeltes E-Bike wurde das ECC zusätzlich mit einem Carbon Rahmen versehen. Die Geometrien des GasGas ECC werden laut Hersteller selbst den größten Anforderungen in Weltcup-Rennen gerecht.

Das Herzstück der SRAM Eagle Powertrain - der Motor - wird beim GasGas ECC durch einen Unterfahrschutz aus Metall geschützt. Weiterhin befinden sich auf dem Rahmen zwei Kunststoffcover – einer davon am Oberrohr. Der andere auf der Unterseite des Unterrohrs wird gleichzeitig als Akku-Cover genutzt.

Der etwas wuchtig ausfallende Tretlagerbereich passt perfekt zum kompakten Erscheinungsbild des GasGas ECC. Auch bei diesem Bike kann der Akku einfach aus dem Unterrohr herausgeklappt und so extern geladen werden. Durch einen Ladeport lässt sich der Akku auch im Bike laden.

Zu kaufen gibt es das GasGas ECC in drei Varianten, wobei alle drei Bikes mit SRAM Eagle Powertrain System und dem SRAM AXS Bridge-Display ausgestattet und in den Größen S, M, L, XL erhältlich sind.

  • GasGas ECC 4 (Federgabel RockShox ZEB Select+ 170 mm, Dämpfer RockShox Super Deluxe Select+ 160 mm, Sattelstütze GASGAS Pro mm, Bremsen SRAM DB8 200/200 mm, Schaltung SRAM GX Eagle 1x12, SRAM AXS App)
  • GasGas ECC 5 (Federgabel DVO Onyx D1CV SL 170 mm, Dämpfer DVO Jade X CV Coil 160 mm, Sattelstütze GASGAS Pro mm, Bremsen SRAM G2 RS 200/200 mm, Schaltung SRAM GX AXS Eagle Transmission 1x12, SRAM AXS App)
  • GasGas ECC 6 (Federgabel DVO Onyx D1CV OTT 170 mm, Dämpfer DVO Jade X CV Coil 160 mm, Sattelstütze RockShoxReverb AXS 170 mm, Bremsen SRAM CODE RSC-Stealth 220/200 mm, Schaltung SRAM X0 Eagle Transmission 1x12, SRAM AXS App)

Transition Repeater PT

Auch die US-amerikanische Kultmarke Transition setzt auf das SRAM Eagle Powertrain System. Mit dem Enduro E-MTB Repeater Powertrain (PT) bringt Transition angeblich das E-MTB Erlebnis auf ein ganz neues Level. Das neue Transition Performance-E-MTB verfügt neben der Eagle Powertrain ebenfalls über das AXS Bridge-Display und wird mit einem 720 Wh Akku ausgestattet.

Dabei ist das Transition-Bike Repeater nicht neu, sondern bereits seit 2022 auf dem Markt. Für 2024 setzt man nun anstatt auf den Shimano EP8 Antrieb auf SRAM und das Eagle Powertrain System. Der schlichte und geradlinige Carbon Rahmen bleibt, wie er ist. Nur der Front-Federweg beträgt jetzt ebenfalls 170 mm.

Beim Repeater PT bleibt Transition seiner hauseigenen SBG-Philosophie treu. SBG bedeutet Speed Balanced Geometry – zu Deutsch "geschwindigkeitsausgleichende Geometrie". Gemeint ist damit ein ausgeglichenes Verhältnis von Reach, Stack, Vorbaulänge und dem Gabel-Offset am E-MTB.

Dabei sorgen der große Reach und der kurze Vorbau in Verbindung mit einem flachen Lenkwinkel und einer Federgabel mit geringem Vorlauf für eine gute Stabilität des E-Bikes. Hinzu kommen einige Vorteile wie eine verbesserte Traktion, mehr Agilität auch auf technischem Gelände und eine verbesserte Kontrolle bei höheren Geschwindigkeiten.

Das Repeater PT gibt es in zwei Variationen. Dabei sind in beiden Modellen folgende Komponenten verbaut:

  • Repeater PT Carbon 170mm
  • SRAM Eagle-Antriebsstrang (90 nm)
  • SRAM Eagle Powertrain Full-Size (720 Wh) Akku
  • SRAM Eagle Powertrain AXS Bridge Display
  • ODI Elite Flow Lock-On Griffe
  • SDG Bel Air 3 Sattel
  • Rockshox Reverb AXS Sattelstütze
  • Schwalbe Magic Mary, Super Gravity, Ultra Soft (2.4) Reifen vorne
  • Schwalbe Big Betty, Super Gravity, Soft (2.4) Reifen hinten

Die Unterschiede bestehen unter anderem in folgenden Ausstattungsmerkmalen:

  • Repeater PT GX AXS Transmission: RockShox ZEB Select (170 mm) Federgabel, ANVL Dornlegierung Lenker, SRAM Code Bronze Stealth Bremsen, SRAM GX AXS Eagle-Schaltwerk, 24,01 kg Gewicht
  • Repeater PT XO AXS Transmission: RockShox ZEB Ultimate (170 mm) Federgabel, OneUp Carbon Lenker, SRAM Code Silver Stealth Bremsen, SRAM XO AXS Eagle-Schaltwerk, 23,95 kg Gewicht

Fazit zum SRAM Eagle Powertrain

Mit der Ergänzung der bekannten Brose Drive Hardware durch die SRAM Software in Kombination mit den innovativen Baugruppen der Transmission Schaltung und dem AXS System setzt SRAM wieder einmal ganz eigene Maßstäbe im E-MTB-Sektor. Nebenbei stellt das Unternehmen damit den einen oder anderen Konkurrenten in den Schatten. Die vielen positiven Testberichte machen Lust darauf, denie SRAM Eagle Powertrain selbst auszuprobieren. Sollten Sie sich eines der genannten High-Performance Mountainbikes mit dem brandneuen SRAM Eagle Powertrain System anschaffen wollen, vergessen Sie nicht den optimalen Schutz für Ihr E-Bike.

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