Fahrradfahrer fährt im Winter auf Straße
E-Bike fahren im Winter: Darauf müssen Sie achten! (Bild: OlafBrage – stock.adobe.com)

Ratgeber Rad & E-Bike E-Bike fahren im Winter

Nässe, Kälte, Schnee und Regen, glatte Radwege und vereiste Fahrbahnen. Das sind die Herausforderungen, denen sich Fans von Fahrrad und E-Bike im Winter stellen müssen. Dabei sind die Witterungsbedingungen nicht allein für uns Menschen ein Problem.

Auch Fahrräder und E-Bikes haben im Winter mit Feuchtigkeit und Kälte zu kämpfen. Da stellt sich die Frage: Lohnt sich E-Bike fahren im Winter? Und wie komme ich am besten mit Kälte und Nässe auf dem Pedelec zurecht? Wir haben uns dazu Gedanken gemacht und die wichtigsten Punkte und einige hilfreiche Tipps für Sie zusammengetragen.

Inhalt

Kann das E-Bike auch im Winter gefahren werden?

Es ist für viele Radler und Radlerinnen Tradition, Ihre Fahrräder und E-Bikes den Herbst und Winter über einzumotten. Das ist ein Weg, um das E-Bike sicher durch die kalte Jahreszeit zu bringen. Aber grundsätzlich notwendig ist es nicht.

Sie können durchaus auch die schönen Tage im Herbst und Winter für eine Tour mit dem Fahrrad oder E-Bike nutzen. Sie sollten dabei nur einige Dinge beachten. Wichtig dabei ist: Die Temperaturen sollten nicht zu extrem sein. Und das Fahren auf dem E-Bike muss sich für Sie angenehm und sicher anfühlen. Dann steht dem E-Bike Fahren im Winter nichts entgegen.

Die Materialien moderner Fahrräder und E-Bikes sind durchaus dafür ausgelegt, auch im Herbst und Winter ihre Funktionen zu erfüllen. Allerdings sorgt die Kälte im Winter immer für weniger Reichweite. Das gilt es zu beachten.

Empfehlenswert ist es, Fahrrad und E-Bike regelmäßig zu überprüfen. Damit stellen Sie sicher, dass Technik und Ausstattung der Witterung angepasst sind und einwandfrei funktionieren. Für das winterfeste E-Bike liegt das Augenmerk auf folgenden Baugruppen:

Der E-Bike Antrieb im Winter

Durch Nässe, Kälte und Schmutz sind besonders die Teile des E-Bike Antriebes wie Kette, Kettenblätter und Kassette stark beansprucht. Darum haben die richtige Einstellung der Komponenten, Pflege und Wartung sowie das Austauschen von Verschleißteilen oberste Priorität.

Die E-Bike Bremsen im Winter

Was für den E-Bike Antrieb gilt, trifft auch auf die E-Bike Bremsen zu. Streusalz, Streusand und Feuchtigkeit setzen den Bremsen ordentlich zu. Das macht sich vor allem an den Bremsbelägen bemerkbar.

Die perfekte Einstellung und Wartung der Bremsen sind das A und O für sicheres E-Bike Fahren im Schnee. Die regelmäßige Sichtkontrolle hilft bei der Einschätzung, ob die Bremsbeläge noch die richtige Dicke aufweisen.

Und aufgepasst: Bremsen können im Winter einfrieren. Darum müssen Sie vor jeder Fahrt probehalber die Bremse ziehen.

Fahrradbeleuchtung im Winter

Gerade im Herbst und Winter ist es essenziell, mit einer guten Beleuchtung am E-Bike unterwegs zu sein. Die dunkle Jahreszeit ist dafür bekannt, dass zu dieser Zeit E-Bike fahren gefährlich sein kann.

Daher sind die Fahrenden besonders dazu angehalten, auf ihre eigene Sicherheit zu achten. Das bedeutet: Die Beleuchtung sollte regelmäßig kontrolliert werden. Und es lohnt sich, über den Einsatz moderner LED-Technik nachzudenken.

Diese lässt sich einfach nachrüsten und sorgt dafür, dass das E-Bike und auch Sie selbst immer gut gesehen werden.

Die E-Bike Reifen im Winter

Das Sicherste bei ganz extremen Witterungsbedingungen ist es, das E-Bike auch mal stehen zu lassen. Sollte das für Sie nicht infrage kommen, macht sich angepasstes Reifenprofil fürs E-Bike Fahren im Schnee bezahlt.

Empfehlenswert sind gerade im Winter grobe Stollen und weiches Gummi. Wenn es darauf ankommt, kann die Nutzung von Fahrrad Reifen mit Spikes beim E-Bike Fahren im Schnee und auf glatten Straßen angeraten sein.

Im Gegensatz zu Autoreifen sind Spikes bei Fahrradreifen durchaus erlaubt. Die kleinen Spitzen an den Profilen können der Fahrbahn nichts anhaben. Mehr Informationen dazu finden Sie in unserem Artikel „Winterreifen oder Spikes für das Fahrrad“.

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drei Fahrradfahrer mit Helm fahren im Winter auf Straße.
So bleiben Sie auch im Winter mit Ihrem E-Bike sicher unterwegs. (Bild: Halfpoint – stock.adobe.com)

Worauf Sie achten sollten beim E-Bike Fahren im Winter

Auch wenn Antrieb und Akku an modernen E-Bikes den Feuchtigkeitstest bestehen, sollte das Fahren durch tiefe Wasserlachen vermieden werden. Der Spritzwasserschutz der empfindlichen Elektronik schließt ein „unter Wasser Tauchen“ nicht ein.

Ein beschlagenes E-Bike-Display lagern Sie am besten für einige Zeit bei normaler Raumtemperatur in der Wohnung. Mittlerweile gibt es für Displays, Motor und Akku von Pedelecs Neopren-Überzüge. Damit lässt sich die empfindliche Elektronik beim Abstellen im Außenbereich perfekt vor Kälte und Feuchtigkeit schützen.

Während der Fahrt können Sie diese allerdings nicht nutzen. Nur für den Akku kann der Schutz auch unterwegs eingesetzt werden. Mit einem Neoprenanzug kühlt der Akku nicht so schnell aus und verliert weniger an Kapazität.

Fahren Sie im Winter nicht unbedingt durch unbekanntes Terrain. Bei Nässe und Kälte ist vorausschauendes Fahren mit dem E-Bike besonders gefragt. Unvorhersehbare Hindernisse können leicht zum Unfall führen.

Dass Sie im Winter bei Schnee und Glätte lieber langsam fahren sollten, versteht sich von selbst.

Kann E-Bike bei Minusgraden gefahren werden?

Solange der Akku nicht streikt, ist E-Bike bei Minusgraden fahren kein Problem. Dazu müssen Sie wissen: Akkus funktionieren bei Temperaturen zwischen minus 10 Grad Celsius und plus 30 Grad Celsius (°C). Somit können Sie auch bei Minustemperaturen das E-Bike nutzen, solange diese nicht unter minus 10°C sinken.

Wie viel Kälte verträgt ein E-Bike Akku?

Generell bevorzugen Akkus einen Temperaturbereich zwischen 10 und 25 °C. Laut Herstellerangaben müssen Sie bereits ab 10 °C mit Leistungseinbußen rechnen. Das sollten Sie bedenken, wenn Sie mit Ihrem E-Bike bei Minustemperaturen unterwegs sind.

Sind Sie es gewohnt, mit Ihrem E-Bike Akku 80 Kilometer Strecke zu bewältigen, werden es bei Minusgraden definitiv weniger sein.

Können E-Bike Akkus Frost vertragen?

Moderne Akkus können dem Frost durchaus standhalten. Allerdings sinkt die Leistungskurve des Akkus durch die Kälte stark ab. Und es gibt noch etwas zu beachten: Laden Sie den Akku nicht, wenn er kalt ist, und lassen Sie ihn nicht im E-Bike, wenn Sie dieses abstellen.

Der TÜV-Verband (VdTÜV) rät dazu, den Akku immer mitzunehmen in die Wohnung, das Büro oder den wärmeren Keller. Ist der Akku sehr abgekühlt und wird dann geladen, verkürzt sich seine die Lebensdauer. Warten Sie darum lieber etwa 15 Minuten ab, bis der Akku sich aufgewärmt hat. Dann können Sie ihn an das Ladegerät anschließen. Einige moderne Systeme verhindern sogar den Ladevorgang, sollte der Akku noch zu kalt sein.

Mehr zum richtigen Umgang mit dem E-Bike Akku im Winter erfahren Sie in unserem Beitrag: E-Bike Pflege im Winter

Auch E-Bike Motoren kommen mit Temperaturen bis minus 10°C zurecht. Selbst die Kette hat mit ein wenig Extra-Ölung keine Probleme mit den winterlichen Witterungsbedingungen.

Als Fahrer oder Fahrerin eines E-Bikes im Winter sollten Sie bei Regen und Schnee natürlich auch auf Ihren Schutz achten. Dazu gehört neben der richtigen Kleidung ein entsprechendes Fahrverhalten.

Frau schiebt Mountainbike verschneiten Berg hoch.
10 Tipps zum E-Bike fahren im Winter. (Bild: aaron – stock.adobe.com)

Unsere 10 Tipps zum E-Bike Fahren bei Kälte im Winter

Generell gilt, stimmen Ausstattung und Kleidung, macht auch E-Bike Fahren bei Kälte Spaß. Und wenn Sie unsere 10 Tipps beachten, kommen Sie mit Ihrem E-Bike gut durch die kalte Jahreszeit.

Tipp 1: Die richtige Kleidung

Anders als beim herkömmlichen Fahrrad darf die Kleidung auf dem E-Bike im Winter schon etwas dicker ausfallen. Da Sie hier durch den elektrischen Antrieb unterstützt werden, wird ihnen nicht so warm wie beim Radeln ohne Motorunterstützung.

Wichtig ist allerdings auch hier, dass die Kleidung atmungsaktiv sowie wind- und wasserdicht ist. Besonders fies ist der Fahrtwind im Winter. Eine zusätzliche Jacke und eine Thermohose können wahre Wunder wirken.

Wenn Sie im Winter im Dunklen zur Arbeit und nach Hause radeln, empfehlen sich auffällige Farben und Reflektoren für die Kleidung. So sorgen Sie für Sichtbarkeit und Sicherheit auf dem E-Bike.

Bei Kälte gilt fürs Anziehen in jedem Fall das Zwiebelprinzip, egal ob auf dem E-Bike oder Fahrrad. Das bedeutet: Kombinieren Sie Ihre Kleidung in verschiedenen Lagen übereinander.

Tipp 2: Der Helm

Insbesondere im Winter ist das Tragen eines Fahrradhelms ratsam. Die Sturzgefahr ist zu dieser Jahreszeit höher. Mit einem guten Fahrradhelm lassen sich unnötige Kopfverletzungen bei einem Sturz auf der rutschigen Fahrbahn sehr gut vermeiden.

Tipp 3: Licht an

Kurze Tage und lange Nächte sorgen auch tagsüber für weniger Licht. Daher empfiehlt es sich, ruhig einmal mehr das Fahrradlicht einzuschalten. Auch wenn immer noch viele Radler und Radlerinnen der Meinung sind, dass sie gesehen werden. Spätestens in der Dämmerung ist das nicht so.

Gerade Auto-Insassen haben bei nassen Scheiben und Gegenlicht Probleme, unbeleuchtete E-Bikes rechtzeitig wahrzunehmen. Das lässt sich vermeiden, indem Sie einfach Ihr Fahrradlicht einschalten. Achten Sie außerdem darauf, dass Vorder- und Rücklicht vorschriftsmäßig angebracht sind.

Tipp 4: Richtig bremsen

Beim E-Bike Fahren im Winter ist die Dosierung ausschlaggebend für sicheres Bremsen bei Schnee, Matsch und Regen. Gerade Scheibenbremsen packen kräftig zu, sodass abruptes Bremsen auch ohne Glatteis zum Wegrutschen führen kann.

Tipp 5: Fahren bei Kälte und Nässe


Ist es glatt oder liegt fester Schnee auf der Fahrbahn, sind Treten und Bremsen in Kurven tabu. Bedenken Sie außerdem, dass im Schnee Stolperfallen lauern können. Vorsichtiges und langsames Fahren schützt hier vor Unfällen.

Tipp 6: Unfallursache Laub

Häufig wird die Gefahr durch Laub auf Fuß- und Radwegen unterschätzt. Insbesondere beim Abbiegen kann das leicht zur Falle werden. Und auch auf Brücken ist die Sturzgefahr durch nasses oder gefrorenes Laub nicht unerheblich.

Bremsen auf herumliegende Laub sollten Sie genauso vermeiden wie zu schnelles Fahren. Abruptes Anfahren bzw. unmittelbar einsetzende Motorunterstützung können ebenfalls schnell zur Unfallursache werden.

Tipp 7: Stolperfalle Straßenbahnschienen

Nicht nur beim E-Bike Fahren im Winter sind Straßenbahnschienen mit Vorsicht zu genießen. Doch im Gegensatz zum Sommer kommen jetzt noch Nässe und Kälte hinzu.

Bei Regen sind die Stahlschienen bereits glatt. Wenn gefrorene Nässe einsetzt, wird es noch gefährlicher, die Schienen zu überqueren.

Aus Sicherheitsgründen ist es ratsam, Straßenbahnschienen immer im möglichst rechten Winkel zu überqueren. Damit ist das Wegrutschen relativ gering und auch das Hängenbleiben der Reifen in der tiefen Fahrrinne wird so vermieden.

Tipp 8: Kopfsteinpflaster

In Innenstadtlagen stellt Kopfsteinpflaster eine gewisse Herausforderung dar. Hier sind die Fahrkünste aller Fahrradfahrer und Fahrerinnen gefragt. Egal ob mit oder ohne Motor. Unebenheiten und eine geringere Haftung müssen stets einkalkuliert werden.

Mit angepasster Geschwindigkeit und besonderer Vorsicht beim Abbiegen sollte es gelingen, unbeschwert über das Altstadtparkett zu radeln. Und zur Not kann das E-Bike auch mal ein kleines Stück geschoben werden.

Tipp 9: Straßenmarkierungen und Gullydeckel

Seien Sie vorsichtig bei Sanierungsarbeiten und geben Sie Acht auf Gullydeckel. Fahrbahnmarkierungen wie Mittelstreifen, Randmarkierungen oder Abbiegepfeile sind gefährlich. Sie weisen wesentlich weniger Reibung als der Rest der Fahrbahn auf. Das macht das Bremsen und das Kurvenfahren mitunter problematisch.

Wer hier nicht aufpasst, kann leicht mit dem E-Bike wegrutschen. Auch abruptes Beschleunigen wird an solchen markanten Stellen häufig Ursache für einen Crash oder Sturz. Das Gleiche gilt für Gullydeckel, die durch überfrierende Nässe schnell zur Eisbahn mutieren.

Tipp 10: Was Sie noch tun können für sicheres Radeln im Winter

Sie wurden vom Winter überrascht und haben noch keine Winterreifen mit Spikes? Dann lassen Sie bei Glätte einfach Druck ab. Reduzieren Sie den Reifendruck Ihres Pedelecs auf ein angemessenes Minimum und sorgen so für eine breitere Kontaktfläche. Damit wird das Fahren spürbar griffiger und sicherer.

Damit Sie beim Anfahren keine Überraschung erleben, verwenden Sie grundsätzlich die geringste Unterstützungsstufe. Das verhindert, dass bei Nässe oder Kälte die Reifen durchdrehen.

Passen Sie in diesem Zusammenhang auch gleich die Sattelhöhe an. In der warmen Jahreszeit genügt es, beim Halten mit der Fußspitze die Fahrbahn zu berühren. Im Winter dagegen empfiehlt es sich, den Sattel tiefer einzustellen, damit der ganze Fuß auf dem Boden steht.

Denken Sie an einen angemessenen Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmern. Bei Glätte und Schnee wird Bremsen durch einen längeren Bremsweg zur Herausforderung. Ausreichend Abstand schützt Sie vor Zusammenstößen mit anderen E-Bikern und E-Bikerinnen.

Vergessen Sie nicht, dass Akku-Leuchten bei Kälte eine verkürzte Leuchtdauer aufweisen. Regelmäßiges Aufladen schützt sie davor, plötzlich im Dunkeln ohne Licht dazustehen.

Fazit zum E-Bike Fahren im Winter

E-Bike fahren im Winter muss nicht unmöglich oder gefährlich sein. Wenn Sie die Witterungsbedingungen beachten und richtig einschätzen, ist das Radeln relativ sicher. Zudem sorgen die milden Winter in Deutschland vermehrt dafür, dass Schneefall und Frost in den meisten Regionen selten vorkommen.

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