Ratgeber Haushalt & Garten Glasfaser – alles über Technik, Preis und Verfügbarkeit
Ob Homeoffice, Streaming in 4K oder Cloud-Backups in Sekundenschnelle – ein schneller und stabiler Internetanschluss ist heute so wichtig wie fließend warmes Wasser. Während DSL und Kabel vielerorts noch den Ton angeben, gilt Glasfaser als das Maß der Dinge für modernes Internet. Doch was macht Glasfaser so besonders? Wie funktioniert die Technik genau, was kostet sie und lohnt sich der Umstieg wirklich? In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte über Glasfaser.
Was ist Glasfaser-Internet eigentlich?
Im Gegensatz zu Kupferleitungen bei DSL oder Koaxialkabeln beim Kabelnetz nutzt Glasfaser ultraschnelle Lichtsignale, die durch dünne Glasstränge übertragen werden. Dabei kann eine Glasfaserleitung in kürzester Zeit riesige Datenmengen übertragen – mit Geschwindigkeiten, die bei klassischen Anschlüssen technisch gar nicht möglich sind.
Glasfaseranschlüsse ermöglichen im Idealfall Downloadraten von bis zu 2.500 Mbit/s – bei DSL sind derzeit maximal 250 Mbit/s drin, Kabelanbieter schaffen bis zu 1.000 Mbit/s, allerdings oft nicht konstant.
Aber es geht nicht nur um Downloads: Wer Videokonferenzen führt, große Dateien in der Cloud sichert oder online arbeitet, braucht vor allem eins – hohe Upload-Geschwindigkeiten. Und genau da trumpft Glasfaser mit Upload-Geschwindigkeit bis zu 500 Mbit/s deutlich auf.
FTTH, FTTB, FTTC – was ist der Unterschied?
Nicht überall, wo "Glasfaser" draufsteht, ist auch ein echter Glasfaseranschluss drin. Entscheidend ist, wie weit die Glasfaserleitung tatsächlich ins Haus reicht:
- FTTH (Fiber to the Home) ist der Königsweg. Hier reicht die Glasfaserleitung bis in die Wohnung oder das Einfamilienhaus. Die gesamte Strecke vom Netzbetreiber bis zum Router besteht aus Glas – für maximale Geschwindigkeit und Stabilität.
- FTTB (Fiber to the Building) endet im Keller eines Mehrfamilienhauses. Von dort geht es über Kupferleitungen weiter – schneller als bei DSL, aber mit einem Engpass auf den letzten Metern.
- FTTC (Fiber to the Curb) bedeutet: Glasfaser nur bis zum Verteilerkasten in der Straße, dann Kupfer bis zum Haus. VDSL basiert auf dieser Technik und ist deutlich langsamer – auch wenn Anbieter es gern als „Glasfaser“ verkaufen.
Unser Tipp: Achten Sie bei Angeboten darauf, ob es sich wirklich um FTTH handelt. Nur dann profitieren Sie vom vollen Glasfaser-Tempo.
Warum sich ein Glasfaseranschluss lohnt
Ein echter Glasfaseranschluss punktet gleich mehrfach:
- Stabilität: Die Leistung bleibt auch zu Stoßzeiten konstant. Anders als bei Kabelanschlüssen wird die Bandbreite nicht mit Nachbarn geteilt.
- Zukunftssicherheit: Während DSL und Kabelnetz an technische Grenzen stoßen, lässt sich Glasfaser nahezu unbegrenzt weiterentwickeln.
- Energieeffizienz: Laut Studien verbraucht ein Glasfaseranschluss bis zu sechsmal weniger Strom als ein vergleichbarer Kabelanschluss.
- Wertsteigerung: Immobilien mit Glasfaseranschluss sind attraktiver – sowohl für Käufer als auch für Mieter.
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Kosten: Was Sie für Glasfaser einplanen müssen
Die gute Nachricht zuerst: Wer Glasfaser im Rahmen eines Ausbauprojekts in seiner Straße bucht, bekommt den Anschluss meist kostenlos. Später wird es teuer: Rund 800 Euro und mehr kann ein nachträglicher Einzelanschluss kosten – wenn er überhaupt realisierbar ist.
Die monatlichen Tarifkosten bewegen sich je nach Geschwindigkeit zwischen 30 und 70 Euro. Empfehlenswert sind Anschlüsse ab 300 Mbit/s – ein guter Kompromiss aus Preis und Leistung. Wer regelmäßig große Datenmengen überträgt, etwa Videoschnitt oder Backup-Server nutzt, sollte eher zu 500 oder 1.000 Mbit/s greifen.
Einmalige Aktivierungskosten von rund 50 Euro sind üblich. Viele Anbieter bieten bei Vertragslaufzeiten von 24 Monaten aber auch Sonderkonditionen.
Mieter und Eigentümer: Wer darf Glasfaser buchen?
Ein weitverbreiteter Irrtum: Nur Eigentümer dürfen Glasfaser beauftragen. Tatsächlich dürfen auch Mieter Glasfaserverträge abschließen – der Anbieter übernimmt dann die Koordination mit dem Vermieter. In einem Erschließungsgebiet ist die Umsetzung meist problemlos möglich.
Wichtig: Auch wer den schnellen Anschluss noch nicht sofort nutzen will, sollte bei einem geplanten Ausbau zustimmen – denn später kann es Jahre dauern, bis das eigene Haus wieder ans Netz kommt.
Neuer Router nötig?
Nicht zwingend. Viele Anbieter liefern ein externes Glasfasermodem – daran lässt sich der bestehende Router per LAN-Kabel anschließen. Voraussetzung: Der Router unterstützt Gigabit-Geschwindigkeiten. Ist das WLAN zu schwach, bremst es das schnelle Internet aus.
Wer auf Nummer sicher gehen will, mietet einen passenden Glasfaser-Router beim Anbieter – für 4 bis 10 Euro monatlich. Alternativ kann man auch Geräte kaufen, die direkt ans Glasfasermodem angeschlossen werden.
Verfügbarkeit & Anbieter: Wer liefert wo?
Anders als DSL ist Glasfaser regional begrenzt. In manchen Regionen sind nur ein oder zwei Anbieter verfügbar – etwa Telekom, Vodafone, 1&1 oder regionale Netzbetreiber wie M-net (Bayern), NetCologne (NRW) oder EWE (Nordwesten).
Wer wissen möchte, ob seine Adresse bereits versorgt ist, kann dies mit einem Verfügbarkeitscheck auf den Webseiten der Provider oder mit Vergleichsportalen herausfinden.
Unser Tipp: Nicht sofort an der Haustür abschließen! Angebote von Vertretern an der Tür sollten nie spontan unterschrieben werden. Besser: In Ruhe informieren und Tarife vergleichen – und erst dann online oder telefonisch beauftragen. Das gesetzliche 14-tägige Widerrufsrecht gilt auch hier.
Fazit: Jetzt auf Glasfaser umsteigen?
Wer zukunftssicher, schnell und stabil surfen möchte, kommt an einem Glasfaseranschluss nicht vorbei. Besonders dann, wenn der Anschluss im Rahmen eines Ausbaus kostenlos gelegt wird, lohnt sich der Einstieg – selbst wenn der Bedarf noch nicht akut ist. In der Zwischenzeit kann man günstige Tarife mit niedrigem Tempo wählen – und bei Bedarf jederzeit upgraden.
Wir finden: Die digitale Zukunft kommt mit Lichtgeschwindigkeit. Glasfaser ist der Schlüssel dazu – deshalb besser früher als später einsteigen!