Sorgen mehr Megapixel auch für bessere Fotos?
Sorgen mehr Megapixel auch für bessere Fotos? (Bild: Maria_Savenko - stock.adobe.com)

Ratgeber Unterhaltung & Freizeit Sorgen mehr Megapixel auch für bessere Fotos?

Je mehr, desto besser. In vielen Lebenslagen mag das Prinzip zutreffen. Wie verhält es sich aber bei Smartphone Kameras? Wann immer ein neues Gerät auf den Markt kommt, ist die Kamera eines der Kernfeatures, das beworben wird. Mit immer mehr Megapixeln wird um die Gunst der Käufer gebuhlt. Je höher die Zahl der Megapixel, desto hochwertiger die Kamera - so wird es zumindest kommuniziert. Bei manchen Smartphone Kameras hat sich aber seit Jahren nichts geändert, das iPhone z.B. hat im 7er, 8er, Xer, 11er, 12er und 13er Modell konstant zwölf Megapixel. Andere Geräte von Huawei oder Sony bringen regelmäßig Kameras mit 20 Megapixeln heraus. Sind diese Kameras (und damit auch die Telefone) automatisch besser? Oder sagen Megapixel eigentlich gar nichts aus? Wir verraten Ihnen, was hinter dem Mythos Megapixel steckt, wofür genau sie stehen und ob mehr Pixel wirklich mehr Qualität bedeutet.

Was genau sind Megapixel? Endlich erklärt!

Wenn es um Smartphone Kameras geht, ist der Begriff “Megapixel” nicht weit. Es gibt praktisch keine Werbung zu Handyobjektiven, keinen Post oder Text, in dem nicht immer auch über die Zahl der Megapixel geschrieben wird. Diese Angabe scheint also wichtig zu sein. Worum handelt es sich aber genau? Eigentlich ist es ganz einfach. Ein Megapixel ist gleichbedeutend mit einer Million Bildpunkten. Jeder Bildpunkt bzw. Pixel ist ein winzig kleiner Teil, der im wahrsten Sinne des Worts zum Gesamtbild des Fotos beiträgt. Hat eine Smartphone Kamera z.B. zwölf Megapixel, dann haben die Fotos, die damit entstehen zwölf Millionen Bildpunkte.

Mehr Megapixel sorgen (auch) für bessere Bilder

Ein Foto besteht aus vielen kleinen Bildpunkten, so weit so bekannt. Jedes Pixel stellt einen Teil des Fotos dar, alle zusammengenommen ergeben das Gesamtbild. Bedeutet das folglich nicht auch, dass mehr Megapixel automatisch ein besseres Bild ergeben? Schließlich steigt mit zunehmender Anzahl an Bildpunkten auch die Auflösung des Fotos und damit die Detailfülle, sprich die Qualität. Machen mehr Megapixel ein Foto besser? Die kurze Antwort lautet jein. Einerseits verhelfen mehr Bildpunkte tatsächlich zu einer besseren Qualität. Andererseits ist die Anzahl der Bildpunkte nur einer von mehreren Faktoren, die sich auf das Endergebnis auswirken.


So gibt es zahlreiche Beispiele von Handykameras mit weniger Pixeln, die aber bessere Fotos erstellen als Smartphones mit einer höheren Auflösung. Woran liegt das also? Ein weiterer wichtiger Faktor neben der Anzahl an Pixeln ist die Größe des Sensors, auf dem sich die einzelnen Bildpunkte befinden. Je größer der Sensor ist, umso größer sind auch die einzelnen Pixel darauf. Größere Pixel sorgen für eine höhere Lichtempfindlichkeit. Je lichtempfindlicher der Sensor, desto mehr Details sind am Ende zu sehen. Außerdem wird bei höherer Lichtempfindlichkeit das Rauschen bei dunklen Aufnahmen reduziert und Fotos, die bei Nacht entstehen, sehen besser aus. Unterm Strich ist es also nicht nur von Vorteil viele Megapixel zu haben, sondern auch einen großen, lichtempfindlichen Sensor.

3 Geräte schützen, nur für 2 zahlen!

Beim Komplettschutz 3 für 2 versichern Sie drei Geräte und erhalten den günstigsten Einzeltarif – bei gleichen Leistungen – kostenfrei.

  • Geräte auswählen
  • Komponenten hinzufügen
  • Geld sparen

Das Problem mit dem Sensor in Smartphones

Sorgen mehr Megapixel auch für bessere Fotos?
Sorgen mehr Megapixel auch für bessere Fotos? (Bild: Drobot Dean - stock.adobe.com)

Jetzt, wo geklärt ist, worauf es bei guten Smartphone Fotos ankommt, lässt sich die Frage stellen, warum nicht einfach alle Telefone Kameras mit viel Megapixeln und großen Sensoren haben. Auf diese Weise würden schließlich immer die besten Bilder entstehen - oder etwa nicht? Theoretisch mag das stimmen. In der Praxis kommt jedoch tatsächlich die Sensorgröße in die Quere. Da Smartphones vor allem eines sein sollen - nämlich schlank - ist es gar nicht so einfach, einen ausreichend großen Sensor zu verbauen, ohne dass das Telefon dabei klobig aussieht. Hier arbeiten also das Gehäuse auf der einen und die Sensor- bzw. Kameragröße auf der anderen Seite gegeneinander. Folglich versuchen Handyhersteller gute Sensoren in möglichst schmale Gehäuse zu verbauen. Bei jedem Smartphone handelt es sich also immer um einen Kompromiss aus Qualität und Größe.

Was ist für gute Fotos außerdem noch wichtig?

Neben Megapixel und Sensor sollten auch die Kameraobjektive selbst von guter Qualität sein. Qualität ist natürlich ein weites Feld. Insofern geben wir Ihnen im Folgenden einige Tipps mit an die Hand: Eine qualitativ gute Kamera zeigt sich u.a. dadurch, dass der Autofokus möglichst schnell reagiert und scharf stellt. Je langsamer der Fokus, desto schlechter die Kamera. Sollte ein Smartphone über mehrere Kameras verfügen, z.B. ein Weitwinkel, ein Superweitwinkel sowie ein -Teleobjektiv besitzen, ist das ebenfalls ein Qualitätsmerkmal. Hierdurch haben Sie nämlich mehr Möglichkeiten, Ihre Fotos in der Tiefenschärfe auszugestalten. Darüber hinaus empfiehlt sich eine gute Bildstabilisierung. Auf diese Weise werden kleine Ruckler beim Halten des Telefons automatisch ausgeglichen. Übrigens: Möchten Sie ein Foto auf eine DIN A4 Seite ausdrucken, genügen bereits sechs Megapixel, um damit eine gute Qualität zu erzielen.

Wie sind Smartphone Kameras so beliebt geworden?

Früher war alles anders. Zumindest was Kameras betrifft. Noch vor zehn Jahren war es ganz normal, für Fotos eine Digitalkamera zu benutzen. Vor dem ersten iPhone im Jahr 2007, das allgemeinhin als Beginn der Smartphone Ära gesehen wird, waren Handykameras eher ein nettes Beiwerk. Als richtig nützlich haben sie sich erst in den darauffolgenden Jahren und mit stetiger Weiterentwicklung erwiesen. Inzwischen sind sie so gut, dass sie auch im professionellen Bereich eingesetzt werden. Natürlich ersetzt eine Smartphone Kamera keine Spiegelreflexkamera (deren Sensoren sind nämlich um ein Vielfaches größer). Nichtsdestotrotz ist die Qualität der Handyobjektive mittlerweile sehr gut geworden.

Auch die Software hat sich konstant weiterentwickelt. Mit einer heutigen Foto App lassen sich erstellte Schnappschüsse nach Belieben verändern. So können Sie auf den meisten Smartphones inzwischen den Bokeh Effekt nutzen und es individuell nachbearbeiten. Farbe, Sättigung, Temperatur, Schärfe oder Vignette - Ihnen stehen vielfältige Möglichkeiten zum Editieren Ihrer Fotos zur Auswahl. Durch Social Media und Apps wie Instagram oder TikTok hat die Popularität und damit auch die Professionalität von Smartphone Kameras weiter zugenommen. Inzwischen zählt die Fototauglichkeit eines Handys zu den wichtigsten Eigenschaften und bestimmt maßgeblich darüber, wie gut ein Smartphone auf dem Markt ankommt.