Ein Standby-Knopf an einem elektronischen Gerät.
Stand-by-Modus von Elektrogeräten: Das müssen Sie wissen. (Bild: janvier - stock.adobe.com)

Ratgeber Elektronik Standby-Modus von Elektrogeräten – Alle Vor- und Nachteile

Elektronische Geräte sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Viele davon verfügen über einen Standby-Modus, der den Komfort erhöht und eine schnelle Nutzung ermöglicht. Doch was genau bedeutet Standby, welche Vorteile bietet er und welche Nachteile kann er mit sich bringen? Oft wird unterschätzt, wie viel Strom Geräte auch im vermeintlich ausgeschalteten Zustand noch verbrauchen. Besonders bei älteren Modellen kann sich der Verbrauch über das Jahr hinweg zu unerwarteten Kosten summieren. Gleichzeitig gibt es sinnvolle Einsatzmöglichkeiten, bei denen der Standby-Modus nützlich ist, etwa für automatische Updates oder Fernsteuerungsfunktionen. Wir zeigen Ihnen, wie der Standby-Modus funktioniert, wie viel Strom er tatsächlich verbraucht und wie Sie unnötige Kosten vermeiden können. Zudem geben wir Ihnen praktische Tipps, mit denen Sie den Stromverbrauch gezielt reduzieren können.

Elektrogeräte an oder aus? Was heißt Standby?

Der Standby-Modus ist eine Betriebsart vieler elektronischer Geräte, die es ermöglicht, diese schnell in den aktiven Zustand zu versetzen, ohne sie vollständig herunterfahren oder neu starten zu müssen. In diesem Modus sind bestimmte Komponenten des Geräts weiterhin mit Strom versorgt, während andere deaktiviert sind, um den Energieverbrauch zu reduzieren. 

Standby wird bei einer Vielzahl von Geräten eingesetzt, darunter Fernseher, Computer, Spielekonsolen und Smartphones. Die Aktivierung erfolgt in der Regel automatisch nach einer bestimmten Zeit der Inaktivität oder durch bewusstes Ausschalten über eine Fernbedienung oder einen Schalter. Das ist zunächst natürlich erst einmal praktisch.

Die Nutzung des Standby-Modus bietet mehrere Vorteile:

  • Schnelle Einsatzbereitschaft             
    Er sorgt dafür, dass Geräte sofort oder mit nur kurzer Verzögerung wieder einsatzbereit sind, was den Komfort erhöht.   
     
  • Empfangen von Updates        
    Bei vielen Geräten, insbesondere solchen mit Netzwerkverbindungen, ermöglicht der Standby-Modus das Empfangen von Updates oder Signalen, ohne dass das Gerät vollständig eingeschaltet sein muss.  
     
  • Timer- und Fernsteuerung     
    Auch Timer- oder Fernsteuerungsfunktionen sind oft nur durch den Standby-Modus nutzbar. Gerade im Haushalt oder im Büro erleichtert dies die Nutzung von Technik erheblich.

Jetzt kommt das Aber: Viele Menschen wissen nicht, dass der Standby-Modus in manchen Fällen mehr Strom verbraucht als erwartet. Zwar sind moderne Geräte darauf ausgelegt, den Energieverbrauch im Standby möglichst gering zu halten, doch ältere Modelle oder bestimmte Elektronikprodukte ziehen auch im Ruhezustand noch relativ viel Energie. Besonders Geräte mit ständig aktiven Netzwerkverbindungen oder Displays können in diesem Modus mehr Strom verbrauchen, als es auf den ersten Blick scheint. Also lieber zweimal hinschauen bei dem, was Sie anschließen.

Ja, Geräte verbrauchen auch im Standby-Modus Strom, wenn auch in der Regel deutlich weniger als im normalen Betrieb. Dieser sogenannte Standby-Verbrauch kann sich jedoch über das Jahr summieren, vor allem wenn mehrere Geräte permanent in diesem Zustand gehalten werden. Um den Verbrauch zu minimieren, empfiehlt es sich, nicht benötigte Geräte vollständig vom Stromnetz zu trennen, beispielsweise durch schaltbare Steckdosenleisten oder das bewusste Ausschalten am Gerät selbst. Manchmal ist weniger dann doch mehr.

Stromverbrauch: Standby-Modus von Fernseher, Mikrowelle und Co.

Viele Haushaltsgeräte verbrauchen auch im Standby-Modus Strom, was sich über das Jahr hinweg auf die Stromkosten auswirken kann. Die folgende Tabelle zeigt den durchschnittlichen Standby-Verbrauch einiger Geräte:

GerätStandby-VerbrauchkWh pro JahrKosten pro Jahr
Fernseher1–10 W9–88 kWh3–26 €
Mikrowelle2–5 W18–44 kWh5–13 €
Spielekonsole0,5–3 W4–26 kWh1–8 €
WLAN-Router3–10 W26–88 kWh8–26 €
PC-Monitor0,5–2 W4–18 kWh1–5 €
Drucker1–5 W9–44 kWh3–13 €

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Tipps gegen unnötigen Stromverbrauch: Standby-Modus vermeiden 

Einer Person steckt ein Netzteil in einer Steckerleiste.
So können Sie unnötigen Stromverbrauch vermeiden. (Bild: Proxima Studio - stock.adobe.com)

Es gibt bestimmte Situationen, in denen es sinnvoll ist, den Standby-Modus komplett auszuschalten. 

  • Keine Nutzung             
    Wenn ein Gerät über längere Zeit nicht genutzt wird, beispielsweise während eines Urlaubs oder über Nacht, kann es sich lohnen, es vollständig vom Stromnetz zu trennen. Besonders bei älteren Geräten oder solchen mit hohem Standby-Verbrauch empfiehlt sich dies, um unnötige Energiekosten zu vermeiden.              
     
  • Keine Updates             
    Auch Geräte, die keine wichtigen Hintergrundfunktionen wie automatische Updates oder Netzwerkverbindungen benötigen, sollten idealerweise nicht dauerhaft im Standby-Modus verbleiben. Auch Kleinvieh macht Mist.            
     
  • Schaltbare Steckdosenleisten            
    Um den Stromverbrauch weiter zu senken, gibt es verschiedene praktische Maßnahmen. Eine der einfachsten Möglichkeiten ist die Nutzung von schaltbaren Steckdosenleisten, mit denen mehrere Geräte gleichzeitig vom Strom getrennt werden können.              
     
  • Ferngesteuerte Steckdosenleisten  
    Super praktisch: Es gibt auch ferngesteuerte Steckdosenleisten, die sich bequem von der Couch aus steuern lassen. Besonders effizient sind Modelle mit sogenannter Master-Slave- oder Main-Follow-Funktion: Diese schalten alle angeschlossenen Geräte automatisch aus, sobald das Hauptgerät ausgeschaltet wird. So lassen sich beispielsweise Computer, Monitore und Drucker gemeinsam steuern, ohne dass jedes Gerät einzeln vom Netz getrennt werden muss.             
     
  • Energiesparmodus 
    Viele Geräte bieten neben dem Standby-Modus auch einen Energiesparmodus, der den Stromverbrauch weiter reduziert. Während der Standby-Modus oft dazu dient, ein Gerät schnell wieder einsatzbereit zu machen, schaltet der Energiesparmodus zusätzliche Komponenten ab oder reduziert deren Leistung, um noch mehr Energie zu sparen. Laptops und Smartphones beispielsweise verringern in diesem Modus die Display-Helligkeit und senken die Prozessorleistung, um den Akkuverbrauch zu minimieren.

    Welcher Modus genutzt werden sollte, hängt von der jeweiligen Situation ab. Der Standby-Modus ist praktisch, wenn ein Gerät schnell wieder verwendet werden soll, während der Energiesparmodus sinnvoll ist, um bei längeren Pausen Strom zu sparen, ohne das Gerät komplett auszuschalten. In vielen Fällen bieten moderne Geräte eine automatische Umschaltung zwischen diesen Modi, sodass je nach Inaktivitätsdauer der optimale Stromsparmodus gewählt wird.

Strom sparen mit Standby: Wie geht das?

Der Standby-Modus kann durchaus sinnvoll sein und nachhaltig genutzt werden, wenn er gezielt eingesetzt wird. Moderne Geräte sind oft so konzipiert, dass sie im Standby-Modus nur minimal Strom verbrauchen, während sie dennoch wichtige Funktionen aufrechterhalten. Beispielsweise können Fernseher oder Spielekonsolen über Nacht automatische Software-Updates erhalten, ohne dass sie vollständig eingeschaltet bleiben müssen. 

Auch bei WLAN-Routern oder Smart-Home-Geräten ist ein durchgehender Betrieb oft sinnvoll, um Steuerungen oder Sicherheitsfunktionen nicht zu unterbrechen. Dennoch sollte der Standby-Modus nur dort genutzt werden, wo er Mehrwert bietet. Um den Verbrauch im Standby-Modus möglichst gering zu halten, sollten energieeffiziente Geräte bevorzugt werden. Besonders neuere Modelle verfügen über optimierte Standby-Funktionen, die den Stromverbrauch deutlich reduzieren.

Zudem kann es helfen, Einstellungen gezielt anzupassen, indem beispielsweise automatische Aktivierungsfunktionen deaktiviert oder Energiesparmodi genutzt werden. Schaltbare Steckdosenleisten bieten eine einfache Möglichkeit, mehrere Geräte gleichzeitig vom Netz zu trennen, wenn sie nicht benötigt werden. Einige Modelle mit Timer-Funktion schalten Geräte nach einer bestimmten Zeit automatisch aus, um unnötigen Verbrauch zu vermeiden.

Achtung: Auch hier gibt es Kosten, die Sie auf den ersten Blick vielleicht nicht vermuten. Versteckte Kosten entstehen häufig durch Geräte, die selbst im scheinbar ausgeschalteten Zustand weiter Strom ziehen. Dazu gehören beispielsweise Fernseher, die auf einen Sprachbefehl warten oder Ladegeräte, die in der Steckdose bleiben und selbst ohne angeschlossenes Smartphone geringe Mengen an Strom verbrauchen. 

Auch Geräte mit Daueranzeige, wie Mikrowellen oder Kaffeemaschinen mit digitalen Uhren, können über das Jahr hinweg zu unnötigen Stromkosten führen. Besonders in Haushalten mit vielen elektronischen Geräten summiert sich dieser versteckte Verbrauch schnell.

Um unnötige Kosten zu vermeiden, ist es ratsam, den Stromverbrauch regelmäßig zu prüfen. Ein Strommessgerät kann helfen herauszufinden, welche Geräte auch im Standby-Modus übermäßig viel Energie verbrauchen. Wer bewusst mit dem Standby-Modus umgeht und Geräte gezielt abschaltet, kann langfristig nicht nur Energie sparen, sondern auch seine Stromrechnung spürbar senken.

Standby-Modus: Das Wichtigste im Überblick 

Der Standby-Modus ermöglicht es, elektronische Geräte schnell wieder in Betrieb zu nehmen, kann aber auch zu verstecktem Stromverbrauch und unnötigen Kosten führen.

  • Standby-Modus
    Der Standby-Modus hält bestimmte Komponenten eines Geräts aktiv, um eine schnelle Nutzung zu ermöglichen, während andere abgeschaltet sind, um Energie zu sparen.
     
  • Updates und Fernsteuerung 
    Viele Geräte wie Fernseher, Computer oder Spielekonsolen nutzen den Standby-Modus für Updates oder Fernsteuerungsfunktionen.
     
  • Kosten summieren sich          
    Trotz geringem Verbrauch summiert sich der Standby-Strom über das Jahr, besonders bei älteren Geräten oder solchen mit aktiven Netzwerkverbindungen.
     
  • Hoher Verbrauch von  WLAN-Router & Co.  
    Einige Haushaltsgeräte wie WLAN-Router oder Mikrowellen mit Display verbrauchen auch im Standby-Modus unerwartet viel Strom.
     
  • Steckdosenleisten
    Der Standby-Verbrauch kann durch schaltbare Steckdosenleisten, Timer oder Master-Slave-Steckdosen effektiv reduziert werden.
     
  • Standby vs. Energiesparmodus         
    Der Unterschied zwischen Standby- und Energiesparmodus liegt darin, dass der Energiesparmodus zusätzlich Komponenten deaktiviert oder deren Leistung senkt.
     
  • Versteckte Kosten      
    Versteckte Kosten entstehen durch Geräte, die selbst im scheinbar ausgeschalteten Zustand weiterhin Strom verbrauchen, etwa durch Sprachsteuerung oder eingesteckte Ladegeräte.
     
  • Bewusster Umgang    
    Ein bewusster Umgang mit dem Standby-Modus, der Einsatz energieeffizienter Geräte und die regelmäßige Überprüfung des Stromverbrauchs helfen, Kosten und Energie zu sparen.