Ein Balkon von einem Haus, auf dem ein Balkonkraftwerk montiert ist.
Erfahren Sie, was bei Balkonkraftwerken erlaubt ist und was nicht. (Bild: Seegraphie - stock.adobe.com)

Ratgeber Elektronik Balkonkraftwerk: Was ist erlaubt?

Seit einigen Jahren sind Balkonkraftwerke nicht mehr wegzudenken, wenn es um Hausbau, Energiesparen und Nachhaltigkeit geht. Klar, die kleinen Photovoltaikanlagen für Privathaushalte sind ja auch superpraktisch und vor allem effizient. Die Nutzung eines Balkonkraftwerks eröffnet eine einfache und nachhaltige Möglichkeit, aktiv zur Energiewende beizutragen und gleichzeitig Energiekosten zu senken. Doch wie funktioniert ein Balkonkraftwerk, welche rechtlichen Vorgaben sind zu beachten und warum kann eine Versicherung sinnvoll sein? Unser Ratgeber gibt Ihnen einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Aspekte rund um Installation, Betrieb und Absicherung von Balkonkraftwerken. Wir sagen Ihnen, wie Sie mit geringem Aufwand und ohne umfangreiche bauliche Maßnahmen Ihren Haushalt energieeffizienter gestalten können und welche Vorteile eine Absicherung bietet.

Was ist ein Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk ist eine kleine Photovoltaikanlage, die speziell für den Einsatz in Privathaushalten konzipiert ist. Es besteht in der Regel aus ein bis zwei Solarmodulen und einem Wechselrichter, der den erzeugten Gleichstrom in haushaltsüblichen Wechselstrom umwandelt. Das Balkonkraftwerk wird direkt an eine Steckdose angeschlossen und speist den erzeugten Strom in das Stromnetz des Haushalts ein.

Ein Balkonkraftwerk ist besonders geeignet für Personen, die in einer Wohnung oder einem Haus mit Balkon, Terrasse oder einer geeigneten Außenfläche wohnen. Es richtet sich an Nutzerinnen und Nutzer, die eine kostengünstige Möglichkeit suchen, ihren eigenen Strom zu produzieren und so ihre Energiekosten zu senken. 

Die kleinen Photovoltaikanlagen sind praktisch, da sie eine dezentrale Energieerzeugung ermöglichen. Sie tragen dazu bei, den Eigenverbrauch an erneuerbarer Energie zu erhöhen, was nicht nur die Stromkosten senkt, sondern auch den CO₂-Fußabdruck reduziert. Zudem benötigen sie nur wenig Platz und sind flexibel einsetzbar. 

Balkonkraftwerk: Wie viel Strom lässt sich erzeugen?

Ein Balkonkraftwerk kann je nach Größe der Solarmodule und Standortbedingungen eine Strommenge von etwa 200 bis 600 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr erzeugen. In Deutschland liefert eine typische Anlage mit einer Leistung von 300 bis 600 Watt bei optimalen Bedingungen genügend Energie, um den jährlichen Stromverbrauch kleinerer Haushaltsgeräte wie KühlschränkenLaptops oder Smartphones zu decken. 

Ein Balkonkraftwerk lohnt sich vor allem für Personen, die ihren Energieverbrauch decken möchten, teilweise durch erneuerbare Energien und über geeignete Flächen wie Balkone, Terrassen oder Hauswände verfügen. Mit einer relativ geringen Investition können Nutzerinnen und Nutzer ihre Energiekosten senken und von einem umweltfreundlichen Strommix profitieren. 

Die Anschaffungskosten eines Balkonkraftwerks amortisieren sich in der Regel innerhalb weniger Jahre. Für viele Nutzerinnen und Nutzer bietet es eine unkomplizierte Möglichkeit, aktiv zur Energiewende beizutragen, während sie gleichzeitig langfristig von den Einsparungen profitieren. Auch Mieterinnen und Mieter können ein Balkonkraftwerk in der Regel problemlos installieren, sofern die Zustimmung des Vermieters vorliegt.

Gesetze und Regeln: Was ist erlaubt?

Für Privatpersonen gelten bei Balkonkraftwerken bestimmte gesetzliche Regelungen, die zu beachten sind. Grundsätzlich ist es erlaubt, ein Balkonkraftwerk zu betreiben, solange es den technischen und rechtlichen Anforderungen entspricht. Wichtig ist, dass die Anlage beim Netzbetreiber angemeldet wird und im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur eingetragen ist. Dies ist notwendig, um die sichere Integration in das Stromnetz zu gewährleisten.

In Deutschland gibt es eine Begrenzung der Wechselrichterleistung bei Balkonkraftwerken. Diese liegt derzeit bei maximal 800 Watt. Das bedeutet, dass die eingespeiste Leistung des Wechselrichters, der den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt, diese Grenze nicht überschreiten darf. 

Privatpersonen sollten bei der Installation eines Balkonkraftwerks auf einige wesentliche Punkte achten. Dazu gehört, dass die Anlage fachgerecht montiert wird und die elektrische Sicherheit gewährleistet ist. Eine spezielle Energiesteckdose, die den Anschluss an das Hausnetz ermöglicht, wird empfohlen, um Risiken wie Überlastungen oder Brände zu vermeiden.

Es ist erlaubt, mehrere Balkonkraftwerke gleichzeitig zu betreiben, solange die maximale Einspeiseleistung von 800 Watt pro Wechselrichter nicht überschritten wird. Dabei ist zu beachten, dass jedes Balkonkraftwerk einen eigenen Wechselrichter benötigt. Die Anzahl der Solarmodule ist hierbei nicht begrenzt, solange die Leistung des jeweiligen Wechselrichters im zulässigen Rahmen bleibt. 

Änderung seit 2024: Balkonkraftwerke bis 800 Watt erlaubt

Seit Mai 2024 gelten in Deutschland neue Regelungen für Balkonkraftwerke, die eine Erhöhung der maximal zulässigen Wechselrichterleistung von 600 auf 800 Watt vorsehen. Diese Änderung ermöglicht es, mehr Strom ins Netz einzuspeisen und gleichzeitig den Eigenverbrauch zu optimieren. Die installierte Leistung der Solarmodule darf bis zu 2000 Watt betragen, wodurch auch bei weniger idealen Wetterbedingungen ausreichend Energie erzeugt werden kann.

Die Erhöhung der Grenze auf 800 Watt wurde eingeführt, um den wachsenden Anforderungen an dezentrale Stromerzeugung gerecht zu werden und gleichzeitig die Nutzung von Balkonkraftwerken attraktiver zu gestalten. Zudem sorgt die Anpassung dafür, dass Nutzerinnen und Nutzer auch bei schlechteren Wetterbedingungen wie bewölktem Himmel oder in der Winterzeit von einer konstanten Energieerzeugung profitieren können.

Die Begrenzung der Wechselrichterleistung dient weiterhin der Netzstabilität. Sie stellt sicher, dass keine Überlastung des Stromnetzes auftritt, selbst wenn viele Balkonkraftwerke gleichzeitig betrieben werden. Die höhere erlaubte Modulleistung von bis zu 2000 Watt ermöglicht es, die Erzeugungskapazität der Solaranlage voll auszuschöpfen, ohne die Einspeisegrenze zu überschreiten. Dadurch bleibt das System sowohl für Privathaushalte als auch für das Stromnetz sicher und effizient.

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Sind Balkonkraftwerke auch über 800 Watt erlaubt?

Die Nahaufnahme eines Solarmoduls.
Balkonkraftwerke - das müssen Sie beachten. (Bild: Anuyj - stock.adobe.com)

Balkonkraftwerke mit einer Einspeiseleistung von über 800 Watt sind grundsätzlich erlaubt, unterliegen jedoch strengeren Anforderungen als Anlagen, die innerhalb dieser Grenze bleiben. In solchen Fällen ist eine fachgerechte Installation durch einen qualifizierten Elektriker zwingend erforderlich, um die Sicherheit der Anlage und die Einhaltung der geltenden technischen Vorschriften zu gewährleisten. 

Diese zusätzlichen Schritte bedeuten einen höheren Aufwand für die Nutzerinnen und Nutzer, da die Anmeldung und der Nachweis der Installation mehr Zeit und organisatorische Arbeit erfordert. Im Vergleich dazu sind Anlagen mit einer Einspeiseleistung von bis zu 800 Watt deutlich einfacher zu handhaben. Sie können oft ohne größere Umstände selbst installiert werden und unterliegen weniger strengen Meldepflichten.

Der Grund für diese Regelung liegt in der Sicherstellung der Netzstabilität und der Vermeidung von Überlastungen. Größere Anlagen können bei unsachgemäßer Installation Risiken bergen, weshalb hier zusätzliche Prüfungen notwendig sind. Für Privathaushalte, die einen möglichst unkomplizierten Einstieg in die Nutzung erneuerbarer Energien suchen, ist es daher empfehlenswert, die Grenze von 800 Watt Wechselrichterleistung nicht zu überschreiten.

Balkonkraftwerke mit höheren Leistungen können sich lohnen für Nutzerinnen und Nutzer, die bereit sind, den zusätzlichen Aufwand in Kauf zu nehmen, um mehr Eigenstrom zu erzeugen. Diese Entscheidung sollte gut abgewogen und an den individuellen Strombedarf sowie die baulichen Gegebenheiten angepasst werden.

Installation eines Balkonkraftwerks – darauf sollten Sie achten 

Bei der Installation eines Balkonkraftwerks gibt es einige wichtige Punkte zu beachten, um eine sichere und effiziente Nutzung zu gewährleisten:

  • Fachgerechte Montage           
    Zunächst sollte sichergestellt werden, dass die Anlage fachgerecht montiert wird. Dazu gehört, dass die Solarmodule stabil befestigt sind und die Installation an einem geeigneten Standort erfolgt. Dieser sollte eine möglichst gute Sonneneinstrahlung bieten und frei von Schatten durch umliegende Gebäude oder Bäume sein. 
     
  • Ordentliche Anmeldung        
    Rechtlich gesehen muss ein Balkonkraftwerk beim zuständigen Netzbetreiber angemeldet und im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur eingetragen werden. Diese Meldepflicht gilt auch für Anlagen mit einer Einspeiseleistung von bis zu 800 Watt. 
     
  • Technische Ausstattung        
    Darüber hinaus sollte die technische Ausstattung des Balkonkraftwerks den aktuellen Normen entsprechen. Der Wechselrichter muss beispielsweise für den Betrieb in Deutschland zugelassen sein und die Anlage sollte über eine automatische Abschaltung verfügen.

Fazit für Balkonkraftkraftwerke: Was ist erlaubt?

Balkonkraftwerke bieten eine einfache und effiziente Möglichkeit, Stromkosten zu senken und einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. In Deutschland sind sie mit einer Einspeiseleistung von bis zu 800 Watt erlaubt, solange sie beim Netzbetreiber angemeldet und im Marktstammdatenregister registriert werden. Die Solarmodule dürfen dabei eine installierte Leistung von bis zu 2000 Watt aufweisen.

Ein Balkonkraftwerk ist besonders für Haushalte geeignet, die unkompliziert und kostengünstig ihren Eigenverbrauch an Strom decken möchten. Es ermöglicht die Nutzung erneuerbarer Energien ohne großen Installationsaufwand oder hohe Investitionskosten. Durch die neuen Regelungen seit Mai 2024 wird der Einsatz noch attraktiver, da eine höhere Einspeiseleistung möglich ist, ohne die Sicherheit des Stromnetzes zu gefährden.

Wie versichert man ein Balkonkraftwerk?

Ja, ein Balkonkraftwerk kann versichert werden. Eine Versicherung bietet Schutz vor möglichen Schäden, die durch äußere Einflüsse wie Sturm, Hagel, Vandalismus oder Diebstahl entstehen können. In vielen Fällen lassen sich auch Schäden durch Fehlfunktionen oder unsachgemäße Handhabung absichern.  

Eine Versicherung ist sinnvoll, da Balkonkraftwerke oft auf Balkonen, Terrassen oder anderen exponierten Flächen installiert werden und somit Umwelteinflüssen sowie potenziellen Gefahren ausgesetzt sind. Schäden an der Anlage können schnell hohe Kosten verursachen, insbesondere wenn Solarmodule oder Wechselrichter ersetzt werden müssen. 

Wenn Sie Ihr Balkonkraftwerk bei der WERTGARANTIE versichern, profitieren Sie von umfassendem Schutz und flexiblen Leistungen. Die Versicherung deckt nicht nur Schäden durch Umwelteinflüsse oder Diebstahl, sondern auch Fehlfunktionen und technische Defekte ab. Ein weiterer Vorteil ist die unkomplizierte Abwicklung im Schadensfall, die eine schnelle Reparatur oder den Ersatz der Anlage sicherstellt.