Frau greift in den Kühlschrank
Kühlschrank: Funktion, Fakten, Mythen (Bild: Stokkete - stock.adobe.com)

Ratgeber Haushalt & Garten Kühlschrank: Funktion, Fakten, Mythen

Hand aufs Herz: Wie oft haben Sie heute schon in Ihren Kühlschrank gegriffen? Die Kühlmaschine ist für uns so unentbehrlich und alltäglich, dass sie keine Geheimnisse zu haben scheint. Und doch gibt es zum Kühlschrank ein Fakten und Mythen-Gemisch, dass man dem biederen Gerät gar nicht zutraut. Erfahren Sie über den Kühlschrank Wissenswertes und Hintergründiges, etwa: Wie Sie die Kühlschrank-Funktion gezielt für bestimmte Lebensmittel einsetzen können, warum ein voller Kühlschrank Ihnen Energie sparen kann und weitere interessante Infos über ein nützliches Allerweltsgerät.

Der Kühlschrank: Funktion für die Zivilisation

Rund 48 Millionen Kühlschränke brummen in deutschen Haushalten. Heute kann man sich ein komfortables Leben in der westlichen Zivilisation gar nicht mehr ohne die praktischen Kältekästen vorstellen. Bevor Carl von Linde 1876 die maschinell-chemische Herstellung von Eis erfand, kühlten die Menschen ihre Lebensmittel in Eisschränken und Kühlkammern – wenn den welche vorhanden war. Der moderne Kühlschrank mit der uns geläufigen Funktion stand ab den 1930er Jahren zuerst in US-amerikanischen Privathaushalten. Ab etwa 1950 war das unentbehrliche Haushaltsrequisit auch für die Deutschen erschwinglich. Heute kommen die Kältemaschinen ohne das umweltschädliche FCKW als Kühlmittel aus. Aber noch immer ranken sich so manche Mythen um den Kühlschrank. Hier die Fakten:

Die Kühlschrank-Funktion: Ein ewiger Stromfresser?

Kühlschränke laufen und laufen – pausenlos. Liegt es da nicht nahe, dass das große Küchengerät ein unverbesserlicher Energieschlucker ist? Klare Antwort: Das haben Sie selbst in der Hand. Im Lauf der Jahre kommt der Kühlschrank seiner Funktion ohnehin immer sparsamer nach. Wenn Sie einen Kühlschrank kaufen, können Sie sich zudem für ein energieeffizientes Modell entscheiden. Es gibt mehrere Geräteklassen. Ein Gerät der Klasse A hat zum Beispiel einen um rund 70 Prozent niedrigeren Verbrauch als eines der Klasse G. Haben Sie einen sehr alten aber funktionstüchtigen Kühlschrank, dann könnte auch der Blick auf die Stromrechnung ein Grund sein, ihn durch ein modernes und sparsames Modell zu ersetzen.

Kühlschrank-Fakten: Voll ist besser als leer

Fast noch wichtiger ist der eingestellte Modus im Dauerbetrieb. Viele Kühlschränke sind viel zu kalt eingestellt, was ebenfalls Strom kostet. Wenn Sie befürchten, dass Ihre Lebensmittel verderben und Sie das Gerät deshalb auf höchster Stufe kühlen lassen, erzielen Sie womöglich Minustemperaturen – Lebensmittel sind aber bei fünf bis sieben Grad viel besser aufgehoben. Stufe 2 oder 3 reichen vollauf. Die für die Aufbewahrung von Lebensmitteln ideale Temperatur ist dann erreicht, wenn Sie Ihre Frühstücksbutter streichzart aus dem Kühlschrank entnehmen. Zu diesem Aspekt des Kühlschranks gibt es noch mehr Wissenswertes: Je voller er ist, desto geringer ist sein Stromverbrauch. Volle Geräte lassen beim Öffnen weniger Warmluft ins Innere, die nach jeder Türbewegung heruntergekühlt werden muss.

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Kühlschrank mit Keimfrei-Funktion?

Frau reinigt Kühlschrank von innen
Damit sich keine Keime bilden: Sie sollten Ihren Kühlschrank regelmäßig reinigen (Bild: Andrey Popov - stock.adobe.com)

Es wäre zu schön, um wahr zu sein. Zu den hartnäckigsten Kühlschrank-Mythen gehört die, dass in der Kälte Bakterien und andere Keime abgetötet werden. Wer einmal einen vergammelten Joghurt in der hinteren Ecke gefunden hat, weiß, dass dies leider nicht stimmt. Unterhalb bestimmter Temperaturen ist die Aktivität von Bakterien tatsächlich stark eingeschränkt. Wenn Sie beispielsweise Fleisch aus dem Gefrierschrank nehmen, können Sie es zum Auftauen im Kühlschrank deponieren. Denn dort vermehren sich die aus dem Kälteschlaf aufgewachten Bakterien wenigstens nicht ganz so schnell wie auf der Küchenarbeitsplatte. Damit der Kühlschrank seine Funktion hygienisch verrichten kann, sollten Sie ihn monatlich mit heißem Wasser und einem Spritzer Haushaltsessig auswischen.

Wann soll man den Kühlschrank überhaupt auftauen?

Sie müssen Ihren Kühlschrank nicht regelmäßig abtauen, wie das früher der Fall war. Moderne Geräte haben eine eingebaute Abtauautomatik oder eine Low-/No-Frost Kühlschrank-Funktion. Hier müssen Sie sich um gar nichts selbst kümmern. Achten Sie daher auf solche Finessen, wenn Sie einen neuen Kühlschrank kaufen. Sollten Sie noch ein älteres Modell in Ihrer Küche stehen haben, kann nach einiger Zeit eine feine Eisschicht die Innenwände überziehen. Das Eis führt dazu, dass Ihr Gerät bei identischer Kühlleistung einen zu hohen Energiebedarf hat und die von Ihnen eingestellte Temperatur nicht dauerhaft halten kann. Damit wäre Zeitpunkt gekommen, den Kühlschrank durch Abtauen wieder auf die Sprünge zu helfen.

Der Reifegrad bei Kühlschränken

Die kalte Umgebung des Kühlschranks, so ein weiterer Mythos, erleichtere die Langzeit-Aufbewahrung von Obst und Gemüse und lasse sie langsamer reifen. Bei einigen Sorten mag das stimmen – vielfach jedoch nicht. So verlieren Tomaten im Kühlschrank ihr Aroma und werden schrumpelig. Noch mehr Kühlschrank-Wissenswertes über das angebliche Nachreifen gefällig? Zwiebeln und Knoblauch schimmeln im Nu, Kartoffeln fangen an mehlig und ungenießbar zu werden. Generell sollte Gemüse mit hohem Wasseranteil wie Gurken oder Zucchini im Gemüsefach und bei über zwölf Grad gelagert werden. Auch Ananas oder Zitrusfrüchte sind bei Zimmertemperatur besser aufgehoben als in der kalten Dunkelkammer.

Oben, unten, egal? So ordnet man im Kühlschrank

Natürlich können Sie Ihren Kühlschrank so bestücken, wie es Ihnen beliebt. Doch damit würden Sie den einen oder anderen Kühlvorteil verschenken und Ihren Speiseplan sabotieren. Mit etwas System können Sie nämlich die unterschiedlichen Temperaturverhältnisse ausnutzen. Naturgemäß ist es oben im Kühlschrank etwas wärmer als im unteren Teil. Ebenso an der Tür. Käse gehört nach oben, auch bereits zubereitete Speisen. Ins mittlere Fach kommen die verschiedenen Milchprodukte. Fleisch, Wurst und Fisch lagern Sie unten am Kältepol des Gerätes. Für Obst und Gemüse ist das Gemüsefach da. Die Türfächer sind ein guter Ort für Eier, Butter und andere Aufstriche oder Soßen. Wenn Sie bei einem Kühlschrank die Funktion ein wenig kennen, können Sie also geschickt Haltbarkeit, Geschmack und Konsistenz von Lebensmitteln optimieren.