Mann hält Zettel mit Inkognito in der Hand
Anonym im Internet: So werden Sie unsichtbar im Netz (Bild: MQ-Illustrations - stock.adobe.com)

Ratgeber Apps & Programme Anonym im Internet: So werden Sie unsichtbar im Netz

Selbst wenn Sie nichts zu verbergen haben, kann es vorteilhaft sein, anonym im Internet unterwegs zu sein. Denn grundsätzlich hat jeder Internetnutzer sowie jede Internetnutzerin das Recht auf anonymes Surfen und Privatsphäre. Wer unsichtbar im Netz unterwegs ist, schützt sich nicht nur vor Cyberkriminellen und Betrugsmaschen, sondern hat ebenso die Möglichkeit, seine Daten vor Drittparteien abzuschirmen wie beispielsweise den Betreibern einer Website oder Internet Service Providern. Anhand Ihrer IP-Adresse können Dritte schnell Ihre Vorlieben ausfindig machen, und Sie entsprechend zum Kauf anregen. Darüber hinaus lauern im Internet unzählige Tracking-Versuche, bei denen Drittparteien anhand von Cookies Ihre Online-Aktivitäten verfolgen. Wie Sie sehen, gibt es also genügend Gründe dafür, anonym im Internet zu surfen. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie es geht.

Was ist anonymes Surfen überhaupt?

Wenn man vom anonymen Surfen spricht, ist damit die Tatsache gemeint, dass Sie zwar im Internet unterwegs sind, Ihre persönlichen Daten allerdings verborgen bleiben. Somit können weder Hacker noch Websites, Werbeunternehmen, Internetanbieter und Co. Ihre Aktivitäten im Netz nachverfolgen. Grundsätzlich funktioniert das, indem die IP-Adresse verborgen wird. Um vollständig unsichtbar im Netz zu sein, sollten Sie aber auch Browser-Fingerprinting sowie Tracking-Cookies blockieren.

Handelt es sich beim privaten Surfen um anonymes Surfen?

Privates Surfen und anonymes Surfen ist nicht das gleiche. Wenn Sie im Privatmodus surfen, wird Ihr Suchverlauf zwar nicht gespeichert und Ihre Cookies sowie andere kurzfristige Daten gelöscht, sobald Sie den Browser schließen. Trotzdem können Sie weiterhin getrackt werden und sind somit alles andere als unsichtbar im Netz unterwegs.

Wie anonym ist der Inkognito-Modus?

Der Privatmodus beziehungsweise Inkognito-Modus bietet viele Vorteile, allerdings ist Ihre IP-Adresse nach wie vor im Internet erkennbar. Trotzdem bewirkt der Privatmodus einiges:

  • Er sorgt dafür, dass Ihr Browserverlauf nicht gespeichert wird und löscht Ihren Suchverlauf, sobald Sie den Browser schließen.
  • Er löscht alle hinterlegten Cookies, wenn Sie ein geöffnetes Fenster schließen.
  • Er löscht alle in Online-Formulare eingetragene Informationen wie Passwörter, Benutzernamen und Co.
  • Er kann sogenannte Paywalls umgehen, die von vielen Online-Magazinen errichtet werden, damit Leser und Leserinnen nur einen begrenzten Zugriff auf veröffentlichte Artikel haben.
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Unsichtbar im Netz: Welcher Browser ist anonym?

URL Leiste im Browser
Die Wahl des Browsers kann Ihnen das anonyme Surfen erleichtern (Bild: Ruslan Khismatov - stock.adobe.com)

Wenn Sie wirklich anonym im Netz unterwegs sein möchten, haben Sie mehrere Optionen zur Auswahl. Der wohl sicherste und anonymste Browser hierfür ist Tor. Das Tor-Netzwerk hilft Ihnen dabei, Ihre Privatsphäre zu schützen, indem jegliche Anfragen über verschiedene Server weitergeleitet werden. Dabei können Sie einen Firefox-Browser verwenden, der über speziell eingebaute Plug-Ins verfügt und Sie automatisch mit dem Tor-Netzwerk verbindet. Die Metadaten-resistente Software macht Sie garantiert unsichtbar im Netz. Allerdings kann es sein, dass manche Seiten über den Zugang via Tor nicht funktionieren. Und so beliebt das Netzwerk bei vielen auch ist, umso umstrittener ist es bei Kritikern und Kritikerinnen, da das Tor-Projekt nicht selten auch von Hackern für böswillige Zwecke genutzt wird.

Ist man mit VPN wirklich anonym?

Eine weitere Option für mehr Internetsicherheit, ist das Nutzen von VPN. Allerdings bietet das Virtual Private Network, anders als von den meisten gedacht, keine Anonymität. Das heißt: Ein VPN-Dienst leitet lediglich den Traffic von Ihrem Internetanbieter über einen verschlüsselten Tunnel um. Somit kann zwar Ihr Standort verschleiert werden, trotzdem sind Sie weiterhin im Netz sichtbar.

Top 3 Möglichkeiten für mehr Anonymität im Internet

Zusätzlich dazu haben Sie weitere Möglichkeiten, um künftig anonym surfen zu können. Die Top 3 Optionen für mehr Internet-Anonymität sind folgende:

Zero Knowledge Services

Wussten Sie schon, dass Google jede Ihrer E-Mails einsehen kann und selbst Office 365 jede getippte Zeile einscannt? Und selbst Cloudservices wie Dropbox checken jeden Ihrer Uploads. Warum? Weil es sich bei diesen und vielen weiteren Unternehmen um sogenannte PRISM Provider handelt. Solche Firmen kooperieren eng mit staatlichen Einrichtungen und unterstützen eine flächendeckende Überwachung. Somit sollten Sie nie davon ausgehen, dass Ihre Privatsphäre ganz ohne Ihren Einsatz geschützt ist.

Die gute Nachricht: Sie können Abhilfe schaffen. Zum Beispiel, indem Sie Anbieter nutzen, die sich dem Zero-Knowledge Prinzip verpflichten. Bekannte Provider sind beispielsweise der Schweizer E-Mail-Anbieter Protonmail oder die Firma SpiderOak. Somit sollten Sie bereits, bevor Sie sich für einen Provider entscheiden, immer erst überprüfen, welche Firmenethik hinter der Marke steht.

Ad Blocker

Heutige Online-Anzeigen sind enorm schlau und durchdacht. Zunächst wird Ihr Nutzungsverhalten studiert, und anschließend werden Ihnen, auf Ihre Interessen zugeschnittene Werbebanner, angezeigt. Vor allem Google, Facebook und andere Tech-Giganten haben sich auf solche Ads spezialisiert. Um dem entgegenzuwirken, empfiehlt sich die Installation eines AdBlockers. Dieser blockiert Tracker und Werbeanzeigen dauerhaft und sorgt für anonymes und ungestörtes Surfen.

App-Berechtigungen

Auch auf dem Smartphone sind Sie vor dem Abgreifen Ihrer persönlichen Daten nicht sicher. Deshalb sollten Sie auch auf allen iOS- oder Android-Geräten alle vergebenen Berechtigungen überprüfen und im Zweifelsfall zurückziehen. Denn für welche App ist es wirklich notwendig, Zugriff auf Ihr Smartphone-Mikrofon zu haben? Und weshalb benötigt eine App zur Bildbearbeitung Zugriff auf Ihr Adressbuch oder Ihren Standort? Prüfen Sie also genau, welcher App Sie welche Berechtigung erteilen und stellen Sie dadurch sicher, dass Sie möglichst unsichtbar im Netz unterwegs sind.