Eine Frau hantiert mit Lebensmitteln und entsorgt Reste in einem Recycling-Behälter.
Nachhaltig und umweltbewusst Kochen - wie geht das? (Bild: Vadym - stock.adobe.com)

Ratgeber Elektronik Nachhaltiges Kochen leicht gemacht – so klappt‘s mit Einkauf, Lagerung & Zubereitung

Nachhaltiges Kochen gewinnt im Alltag immer mehr an Bedeutung – nicht nur aus ökologischen, sondern auch aus gesundheitlichen und ökonomischen Gründen. Dabei geht es nicht allein um die Auswahl der Produkte, sondern um ein ganzheitliches Verhalten, das bereits bei der Planung beginnt und bis zur Verwertung von Resten reicht. Wir zeigen Ihnen, wie sich nachhaltiges und umweltbewusstes Kochen Schritt für Schritt in Ihren Alltag integrieren lässt. 

Was versteht man unter nachhaltigem und umweltbewusstem Kochen? 

Nachhaltiges und umweltbewusstes Kochen bedeutet, bei der Auswahl, Zubereitung und Lagerung von Lebensmitteln auf ökologische, soziale und gesundheitliche Aspekte zu achten. Ziel ist es, Ressourcen zu schonen, Umweltbelastungen zu reduzieren und die eigene Gesundheit zu fördern. Nutzerinnen und Nutzer, die nachhaltig kochen, setzen bevorzugt auf saisonale und regionale Produkte, vermeiden Lebensmittelverschwendung und reduzieren den Einsatz tierischer Erzeugnisse. Zudem wird bei der Auswahl der Lebensmittel auf eine umweltfreundliche Herstellung, kurze Transportwege und möglichst wenig Verpackungsmüll geachtet.

Ein nachhaltiger Kochstil wirkt sich positiv auf die Umwelt aus, da durch die Reduktion von Fleischkonsum und industriell hergestellten Lebensmitteln der Ausstoß klimaschädlicher Gase verringert wird. Regionale und saisonale Produkte benötigen weniger Energie für Transport und Lagerung. Frische, naturbelassene Zutaten enthalten mehr Nährstoffe, weniger Zusatzstoffe und unterstützen überdies eine ausgewogene Ernährung. Wer auf pflanzliche Alternativen und Vollkornprodukte setzt, senkt zudem das Risiko für Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes.

Zu den Grundsätzen des nachhaltigen Kochens zählen die bewusste Auswahl von Lebensmitteln, das Vermeiden von Überproduktion, die sparsame Verwendung von Energie und Wasser sowie der Verzicht auf stark verarbeitete Produkte. Lebensmittelreste sollten kreativ weiterverwendet und kompostierbare Abfälle richtig entsorgt werden. Zudem ist es sinnvoll, beim Einkauf auf zertifizierte Bio- oder Fairtrade-Siegel zu achten.

Im Alltag lässt sich nachhaltiges Kochen durch eine vorausschauende Planung und einfache Maßnahmen umsetzen. Einkaufslisten helfen dabei, nur das Nötige zu besorgen und Impulskäufe zu vermeiden. Die Lagerung nach dem Prinzip „First in, First out“ verhindert das Vergessen verderblicher Lebensmittel. Wer zusätzlich energieeffiziente Küchengeräte verwendet, beim Kochen mit Deckel arbeitet und Wasser gezielt erhitzt, kann auch im Haushalt Ressourcen einsparen. Gesund und nachhaltig zu kochen, bedeutet letztlich, bewusst zu essen, auf Qualität zu achten und Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft zu übernehmen.

Nachhaltiges Kochen beginnt beim Einkauf: Bewusste Entscheidungen auf der Einkaufsliste 

Ein bewusster Einkauf gelingt durch sorgfältige Planung, fundierte Entscheidungen und eine klare Priorisierung ökologischer und gesundheitlicher Aspekte. Nutzerinnen und Nutzer, die nachhaltig einkaufen möchten, sollten vorab eine Einkaufsliste erstellen, um unnötige Spontankäufe zu vermeiden. Zudem hilft es, vor dem Einkauf zu prüfen, welche Lebensmittel bereits vorhanden sind, um Verschwendung zu verhindern. Wer gezielt einkauft, spart nicht nur Geld, sondern trägt auch zur Ressourcenschonung bei.

Beim nachhaltigen Einkauf empfiehlt es sich, folgende Kriterien zu beachten:

  • Saisonalität
    Kaufen Sie bevorzugt Obst und Gemüse, das zur aktuellen Jahreszeit in Ihrer Region geerntet wird.
     
  • Regionalität 
    Achten Sie auf Produkte aus der näheren Umgebung, um lange Transportwege und damit verbundene Emissionen zu vermeiden.
     
  • Unverarbeitet
    Wählen Sie möglichst naturbelassene Lebensmittel ohne industrielle Vorverarbeitung.
     
  • Verpackung
    Bevorzugen Sie lose Ware oder Mehrwegverpackungen, um Einwegplastik zu reduzieren.
     
  • Bio
    Greifen Sie zu zertifizierten Bioprodukten, die ohne chemisch-synthetische Pestizide und unter besseren Umweltstandards hergestellt wurden.
     
  • Pflanzlich statt Fleisch           
    Reduzieren Sie den Fleischkonsum und setzen Sie auf pflanzliche Eiweißquellen wie Hülsenfrüchte, Nüsse oder Tofu.
     
  • Richtige Mengen         
    Kaufen Sie nur so viel, wie Sie tatsächlich benötigen, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.

Verpackungsmüll lässt sich reduzieren, indem wiederverwendbare Einkaufsbeutel, Netze für Obst und Gemüse sowie eigene Behälter für den Einkauf an Frischetheken verwendet werden. Auch der Besuch von Wochenmärkten, Unverpackt-Läden oder Hofläden kann helfen, auf überflüssige Verpackungen zu verzichten. Produkte in Großpackungen oder Glasverpackungen stellen eine nachhaltigere Alternative zu kleinen, mehrfach verpackten Einheiten dar.

Die Herkunft und Transportwege von Lebensmitteln haben großen Einfluss auf die Umweltbilanz. Importierte Waren, die per Flugzeug oder Lkw aus Übersee transportiert werden, verursachen erheblich mehr CO₂-Emissionen als regionale Produkte. Besonders klimaschädlich sind Flugobst und Tiefkühlprodukte mit hohem Energieaufwand bei Produktion und Lagerung. 

Das richtige Lagern beim umweltbewussten Kochen

Die richtige Lagerung von Lebensmitteln trägt zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung bei. Viele Produkte verderben nicht, weil sie verdorben gekauft wurden, sondern weil sie zuhause nicht sachgerecht aufbewahrt wurden. Nutzerinnen und Nutzer, die auf eine geeignete Lagerung achten, verlängern die Haltbarkeit von Lebensmitteln und können dadurch Einkäufe effizienter planen sowie seltener nachkaufen. Dies spart nicht nur Geld, sondern reduziert auch den Energie- und Ressourcenverbrauch.

  • Obst & Gemüse           
    Obst und Gemüse gehören meist ins Gemüsefach des Kühlschranks, wobei einige Sorten wie Bananen, Tomaten oder Kartoffeln besser außerhalb aufbewahrt werden.       
     
  • Milchprodukte & Fleisch        
    Milchprodukte, Fleisch und Fisch sollten gut verpackt im unteren Bereich des Kühlschranks aufbewahrt werden, wo es am kühlsten ist.     
     
  • Trockene Lebensmittel           
    Trockene Lebensmittel wie Mehl, Reis oder Nudeln sollten in gut verschlossenen Behältern kühl, trocken und dunkel lagern.   
     
  • Brot 
    Brot hält sich am besten in Brotdosen aus Ton oder Leinen, während offene Packungen luftdicht verschlossen werden sollten, um Aromaverlust und Schädlingsbefall zu vermeiden.

Eine durchdachte Organisation im Kühlschrank und in der Vorratskammer unterstützt ein nachhaltigeres Kochverhalten. Das Prinzip „First in, First out“ – also ältere Lebensmittel nach vorn stellen und zuerst verbrauchen – hilft dabei, das Mindesthaltbarkeitsdatum im Blick zu behalten und frühzeitig zu verbrauchen. Klare Strukturen in der Aufbewahrung ermöglichen es zudem, den Überblick zu behalten und gezielt zu planen, welche Zutaten zeitnah verarbeitet werden sollten.

Auch das regelmäßige Überprüfen der Vorräte trägt dazu bei, Lebensmittel rechtzeitig zu verwenden. Durch das Einfrieren von Resten oder das Einkochen von überschüssigem Obst und Gemüse lassen sich viele Produkte länger haltbar machen. Wer seine Lebensmittel kennt, sinnvoll lagert und richtig portioniert, leistet einen wichtigen Beitrag zu einem nachhaltigen Kochverhalten.

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Clever am Herd: Tipps für nachhaltiges Kochen 

Ein Mann trägt eine Tasche mit Einkäufen in die Küche.
Erfahren Sie, die besten Tipps und Tricks für nachhaltiges Kochen. (Bild: Nataliia - stock.adobe.com)

Beim Kochvorgang lässt sich auf vielfältige Weise Energie sparen, wenn bestimmte Grundregeln beachtet werden.

  • Wasser gezielt einsetzen       
    Nutzerinnen und Nutzer sollten darauf achten, nur so viel Wasser zu erhitzen, wie tatsächlich benötigt wird und beim Kochen stets den passenden Topf für die Herdplatte zu verwenden.
     
  • Gut schließender Deckel       
    Ein gut schließender Deckel verhindert Wärmeverluste und verkürzt die Garzeit. Klingt simpel, ist aber äußerst effektiv.   
     
  • Herd früh ausschalten            
    Auch das frühzeitige Ausschalten der Herdplatte, um die Restwärme zu nutzen, kann den Energieverbrauch deutlich senken. Besonders bei langen Garzeiten lohnt sich das, um Ressourcen zu schonen und effizient zu arbeiten.

Ein nachhaltiger Kochvorgang zeichnet sich durch den bewussten Einsatz von Energie, Wasser und Hilfsmitteln aus. Kurze Garzeiten, das Vermeiden unnötigen Vorheizens sowie das parallele Zubereiten mehrerer Speisen in einem Arbeitsgang helfen, Energie einzusparen. Zudem sollten Geräte wie Wasserkocher, Backofen oder Spülmaschine nur vollständig beladen in Betrieb genommen werden. Auch der Verzicht auf Einwegprodukte, wie Backpapier oder Aluminiumfolie, trägt zur Nachhaltigkeit bei. Indem wiederverwendbare Alternativen genutzt werden, entsteht weniger Abfall im Haushalt.

Besonders energiesparend sind Zubereitungsmethoden wie Dampfgaren, Dünsten oder das Garen im Schnellkochtopf. Diese Methoden benötigen im Vergleich zum herkömmlichen Kochen weniger Wasser und Energie. Auch das Kochen mit dem Induktionskochfeld ist effizient, da hier Wärme direkt im Topfboden erzeugt wird und kaum Energie verloren geht. Weitere nachhaltige Küchenhelfer sind Mehrweg-Backmatten aus Silikon, Energiespardeckel und hochwertige Isolierkannen, mit denen heißes Wasser länger genutzt werden kann.

Um Reste zu vermeiden, sollte bereits beim Kochen eine durchdachte Mengenplanung erfolgen. Nutzerinnen und Nutzer können Portionen besser abschätzen, indem sie sich an Rezeptangaben orientieren oder Erfahrungen aus vorherigen Mahlzeiten einbeziehen. Sollte dennoch etwas übrig bleiben, empfiehlt es sich, gezielt Zutaten für eine spätere Weiterverwertung einzuplanen. Gekochtes Gemüse kann beispielsweise zu Suppen, Aufläufen oder Pfannengerichten verarbeitet werden. Auch das Einfrieren von Restportionen bietet eine sinnvolle Möglichkeit zur nachhaltigen Nutzung von Lebensmitteln.

Resteverwertung: Nachhaltig kochen heißt auch kreativ sein 

Essensreste lassen sich auf vielfältige Weise weiterverwenden, wenn sie sachgerecht gelagert und gezielt eingeplant werden. Sie sollten zubereitete Reste möglichst rasch abkühlen lassen, luftdicht verpacken und im Kühlschrank oder Gefrierfach aufbewahren. Bereits beim Kochen kann darauf geachtet werden, dass bestimmte Zutaten vielseitig einsetzbar bleiben, um in weiteren Gerichten verwendet werden zu können. So lassen sich beispielsweise gekochte Kartoffeln am nächsten Tag zu Bratkartoffeln, Aufläufen oder Pürees verarbeiten.

Die nachhaltige Verwertung von Resten ist ein wichtiger Bestandteil eines ressourcenschonenden Kochverhaltens. Sie trägt maßgeblich dazu bei, die Menge an Lebensmittelabfällen im Haushalt zu reduzieren. Laut Studien landen in privaten Haushalten jährlich mehrere Kilogramm genießbare Lebensmittel im Müll. Eine durchdachte Resteverwertung hilft dabei, diesen Wert deutlich zu senken. Damit verbunden sind nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch wirtschaftliche Einsparungen für Verbraucherinnen und Verbraucher.

Viele Lebensmittelreste lassen sich kombinieren, vor allem Gemüse, Reis, Nudeln oder Hülsenfrüchte. Aus übrig gebliebenem Gemüse können Suppen, Eintöpfe oder Pfannengerichte zubereitet werden. Gekochte Nudeln eignen sich für Aufläufe oder Salate, Brot vom Vortag kann zu Semmelknödeln, Croutons oder Brotchips verarbeitet werden. Auch reifes Obst lässt sich für Kompott, Smoothies oder Kuchen verwenden. Wer ein Grundverständnis für die Haltbarkeit und Weiterverwendung von Lebensmitteln entwickelt, kann kreative und schmackhafte Speisen aus Resten zaubern.

Durch bewusste Resteverwertung wird nicht nur weniger Müll produziert, sondern auch die Wertschätzung gegenüber Lebensmitteln gestärkt. Nutzerinnen und Nutzer, die aus vermeintlichen Abfällen neue Mahlzeiten zubereiten, leisten einen aktiven Beitrag zu einem nachhaltigeren Konsumverhalten. Die Weiterverwendung von Resten fördert die Kreativität in der Küche und reduziert gleichzeitig den Bedarf an häufigen Einkäufen, was Transportaufwand und Verpackungsmaterial spart.

Einfach nachhaltig kochen: Die wichtigsten 5 Punkte im Überblick

  1. Nachhaltiges Planen & Vorbereiten 
    Planen Sie Ihre Mahlzeiten im Voraus, um gezielt einzukaufen und Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.
     
  2. Nachhaltiges Einkaufen         
    Achten Sie beim Einkauf auf saisonale, regionale und möglichst unverarbeitete Lebensmittel mit umweltfreundlicher Verpackung.
      
  3. Nachhaltiges Lagern 
    Lagern Sie Lebensmittel richtig und übersichtlich, um ihre Haltbarkeit zu verlängern und den Überblick zu behalten.     
     
  4. Nachhaltiges Kochen              
    Verwenden Sie energieeffiziente Geräte, kochen Sie mit Deckel und nutzen Sie Restwärme, um Strom und Wasser zu sparen.   
             
  5. Nachhaltiges Verwerten        
    Verarbeiten Sie Reste kreativ weiter, frieren Sie Überschüssiges ein und reduzieren Sie so Abfall im Haushalt.