Frau tippt Kreditkartendaten in Handy ein
Ist Klarna sicher? Das müssen Sie zum Bezahldienst wissen (Bild: Fizkes - stock.adobe.com)

Ratgeber Apps & Programme Ist Klarna sicher? Das müssen Sie zum Bezahldienst wissen

In den letzten Jahren hat Online Shopping das reguläre Einkaufen abgelöst. Stück für Stück, spätestens seit der Pandemie kaufen wir uns so ziemlich alles, was wir täglich brauchen, im Netz. Nur für Lebensmittel und Medikamente (die es auch online gibt), gehen wir noch vor die Tür. Für Kleidung, Elektronik und Möbel lautet das Mittel der Wahl jedoch immer öfter: Online Shopping. Dazu zählt für die allermeisten zunächst Amazon. Kaufen Sie auf anderen Websites ein, von denen Sie Ihre Ware ohne Zwischenhändler bekommen, dann dürften Sie beim Zahlen in der Vergangenheit immer öfter einen Namen gehört haben: Klarna. Insbesondere beim Shoppen von Kleidung wie z.B. bei COS oder H&M werden Bezahlvorgänge zunehmend über den Service Klarna abgewickelt, worüber Sie zahlen können. Der Bezahldienst Klarna ist scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht. Was genau steht dahinter? Woher kommt der Dienst und: Ist Klarna sicher?

Bitte wählen Sie Ihre Bezahlmethode

Nachdem Sie Ihre Hose, Ihr Oberteil oder Ihren Mantel in den Einkaufswagen getan haben, lautet die nächste Option zur Kasse zu gehen. Wenn Sie einen Account besitzen, sind Ihre Adressdaten bereits gespeichert und Sie können gleich zum Zahlen gehen. In der Regel stehen Ihnen hier mehrere Optionen zur Auswahl: Sie können Ihre Ware z.B. übers Girokonto zahlen, via Kreditkarte, per Rechnung, PayPal. Oder via Klarna, denn bei mehr und mehr Händlern wird Klarna dazwischengeschaltet. Was genau hat es mit dem Dienst auf sich? Können Sie einfach so mit Klarna zahlen, ohne dabei Angst haben zu müssen, dass Sie Opfer eines Betrugs werden? Wir verraten es Ihnen.

Woher genau kommt Klarna eigentlich?

Sie haben sich bestimmt schon einmal gefragt: Woher kommt Klarna? Was genau steckt hinter dem Dienst und wo hat er seinen Sitz, im In- oder Ausland? Klarna ist ein Unternehmen aus Schweden, der Hauptsitz liegt in Stockholm. In Deutschland besitzt Klarna Ableger in München, Berlin und Gießen. Der Dienst bietet in erster Linie Finanzdienstleistungen an. Obwohl erst seit ein paar Jahren bekannt, wurde der Konzern bereits 2005 gegründet. Wie Klarna selbst bekannt gibt, ist das Unternehmen in aktuell 22 Ländern aktiv und besitzt mehr als 5000 Angestellte. Weltweit arbeiten über 400.000 Online Händler mit Klarna zusammen, eine ganze Menge also. Der Jahresumsatz betrug 2021 insgesamt 753 Millionen US Dollar.

Wofür ist Klarna beim Zahlen zuständig?

Der einfachste Weg, um Klarna zu beschreiben, ist den Dienst als einen Mittelsmann zu sehen. Eine Instanz also, die zwischen Händler und Kunden liegt. Klarna sorgt dafür, dass die Transaktion von Geld und Ware sicher vollzogen wird. Für Sie als Kunden bzw. Kundin bedeutet dies die Gewissheit, dass Ihre Transaktion sicher ankommt und der Bezahlvorgang ordnungsgemäß – und geschützt – geschieht. In Zeiten von bargeldloser Zahlung im Netz und Online Shopping wird der Bedarf nach sicherer Zahlungsabwicklung immer wichtiger. Klarna kümmert sich dementsprechend um die finanzielle Transaktion und garantiert Ihnen sozusagen damit, dass alles mit rechten Dingen zugeht.

Welche Kritik gab es in der Vergangenheit?

In den letzten Jahren stand das Unternehmen öfters in der Kritik. Meist ging es dabei um von Klarna versendete Mahnungen. Durch die Mittler-Position zwischen Händler und Kunde übernimmt Klarna die Verantwortung dafür, dass Sie auch zahlen. Dabei kam es in der Vergangenheit immer wieder zu zeitlichen Überschneidungen. Klarna weiß nämlich nicht, wann die Ware bei Ihnen ankommt, und verschickt teils Zahlungserinnerungen, obwohl das Produkt noch gar nicht eingetroffen ist. Auch bei Retouren gab es öfters Mahnungen an Kunden, weil der Händler nicht schnell genug beim Rückversand war. Käuferinnen und Käufer werden zudem relativ schnell gebeten Mahngebühren zu zahlen, wenn eine Zahlung nicht fristgerecht geschieht.

2018 kam es zu einer massenhaften Versendung von Mahnungen, diese waren jedoch fake und haben Kundinnen und Kunden versucht, Geld zu entlocken. Die englische Version der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) hat 2020 eine Untersuchung eingeleitet, im Hinblick auf Firmen mit dem „Kauf jetzt, zahle später“ Prinzip wie bei Klarna. Dieses Jahr hat das Amtsgericht Bremerhaven zudem entschieden, dass Klarna für seine E-Mail-Mahnungen keine 1,20 Euro verlangen darf. Der Dienst hatte zuvor nirgendwo auf diese Extrakosten hingewiesen. Unter dem Strich besteht die Kritik an Klarna also nicht in puncto Sicherheit, sondern in Hinblick auf Mahnungen und damit verbundene Kosten.

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Diese Bezahlmethoden bietet Klarna an

Kreditkarten mit Schutzschild
So sicher ist der Bezahldienst Klarna wirklich (Bild: Sorapop - stock.adobe.com)

Um die Antwort auf: "Ist Klarna sicher?" gleich vorwegzunehmen: Ja, das ist es. In Bezug auf die Abwicklung von Zahlungen ist der Dienst äußerst zuverlässig. Welche Zahlungsmöglichkeiten es bei Klarna gibt und wie Sie sie nutzen können, verraten wir Ihnen im Folgenden.

Mit Klarna auf Rechnung oder Raten zahlen

Wenn Sie wünschen, können Sie mit Klarna auf Rechnung zahlen. In diesem Fall streckt Klarna den Preis an den Händler vor. Sobald die Ware eingetroffen ist, zahlen Sie den offenen Betrag direkt an Klarna. Dafür haben Sie nach Eintreffen der Ware 14 Tage Zeit. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit via Klarna in Raten zu zahlen. Genau wie beim Kauf auf Rechnung, legt Klarna den zu zahlenden Betrag aus. Anstatt alles auf einmal zu zahlen, haben Sie hier sechs bis 24 Monate Zeit, um den Betrag in Raten zu zahlen. Der offene Betrag kann auch auf einmal beglichen werden. Dieses Verfahren hat sich in der Vergangenheit als äußerst zuverlässig und sicher erwiesen.

Überweisung, Kreditkarte oder Lastschrift

Natürlich lässt sich via Klarna auch sofort zahlen. Das geht über drei Wege:

  1. Sie können per Kreditkarte zahlen. Hierbei geben Sie, wie gewohnt, Ihre Kreditkartendaten ein und Klarna kümmert sich um die Abwicklung.
  2. Außerdem können Sie noch per Lastschrift,
  3. und per Überweisung zahlen.

In beiden letzten Fällen nutzt Klarna den Dienst „Sofort“, welcher auch zu Klarna gehört. Der Bezahlservice „Sofort“ funktioniert ziemlich genau wie PayPal. Dort geben Sie zunächst Ihr Land und den Namen Ihrer Bank an, gefolgt von den Login Daten für Ihr Online Banking. Klarna wickelt im Anschluss die Transaktion mit Ihrer Bank ab. Das Bezahlen läuft hierbei genauso wie beim Online Banking und zudem genauso sicher.

Ist Klarna sicher? Ja, aber nicht umsonst

Klarna ist sicher und die darüber abgewickelten Transaktionen geschehen geschützt. Es sind aus der Vergangenheit keine Vorfälle bekannt, in denen dies nicht so war. Das ist die gute Nachricht. Die Frage: "Ist Klarna sicher?" kann also bejaht werden. Gleichzeitig heißt dies nicht, dass keine (unangenehmen) Begleiterscheinungen existieren. Zwar gibt es keine direkten Gebühren bei Klarna, also Sie müssen nichts extra draufzahlen. Indirekte Gebühren gibt es aber doch, da der Dienst von den Händlern Gebühren verlangt. Diese wiederum ziehen ihre Preise an, was zu Mehrkosten für Sie als Käufer führt. Darüber hinaus müssen Sie bei der Ratenzahlung draufzahlen.

Verwenden Sie Klarna nicht allzu oft

Trotz der hohen Sicherheit von Klarna, sollten Sie drauf achten, den Dienst nicht zu oft zu nutzen. Zum einen zahlen Sie schnell Mahngebühren, wenn Sie eine Frist verpassen. Zum anderen kann der Kauf auf Rechnung bei häufiger Nutzung gesperrt werden. Mahnungen werden überdies teils zu Unrecht verschickt. Das ist nicht nur nervig, sondern Sie müssen die Angelegenheit zusätzlich mit dem Kundenservice klären. Unter dem Strich ist der Dienst also super, wenn Sie ihn ab und zu nutzen und immer zügig zahlen. Abweichler werden jedoch schnell bestraft.