Schulkinder sitzen auf Bank und schauen auf ihre Smartphones
Das Smartphone kindersicher machen (Bild: lev dolgachov - stock.adobe.com)

Ratgeber Smartphone Das Smartphone kindersicher machen: So geht es

Smartphones gehören heute auf jedem Schulhof zum guten Ton dazu. Ob die Eltern damit nun sonderlich glücklich sind oder nicht – ab einem gewissen Alter sollte dem Nachwuchs ein solches Gerät nicht vorenthalten werden. Das ist im Grunde genommen auch gar kein Problem, wenn die Eltern sich vorher die Zeit zum Smartphone kindersicher machen nehmen. Die entsprechenden Einstellungen sind beim Apple iPhone recht leicht vorzunehmen. Bei Android-Geräten ist es ein wenig komplizierter, aber dennoch kein Ding der Unmöglichkeit. In diesem Ratgeber gehen wir zunächst auf grundsätzliche Fragestellungen ein, beleuchten dann mögliche Gefahren und geben schließlich ganz konkrete Hilfestellung, damit Eltern das Smartphone kindersicher machen können.

Gehört ein Smartphone überhaupt in Kinderhände?

Der eine oder andere wird sich sicherlich als allererstes die Frage stellen, ob so ein Smartphone denn überhaupt in Kinderhände gehört? Zumindest bei sehr kleinen Jungen und Mädchen ist definitiv eher davon abzuraten. Denn da tut es auch ein einfaches Handy für den Notfall. Diese klassischen Mobiltelefone sind in der Regel schließlich auch deutlich robuster als die hochsensiblen Smartphones. Spätestens, wenn das Kind auf eine weiterführende Schule geht, also im Alter von etwa zehn Jahren, spricht allerdings nichts mehr gegen ein Smartphone. Solange dies auf verantwortungsvolle Art und Weise genutzt wird, kann es den Kids sogar zu einer Hilfe in der Schule und bei den Hausaufgaben werden, etwa durch diverse Lern-Apps. Es ist nur wichtig, dass das Smartphone kindersicher machen nicht vergessen wird. Je jünger die Nutzer sind, desto essentieller ist dies.

Kostenfallen und andere Gefahren

Da ein Smartphone praktisch nichts anderes ist als ein mobiler Computer im Hosentaschenformat, lauern hier auch die gleichen Gefahren auf junge und unbedarfte Anwender. Und es kommen sogar noch einige zusätzliche Szenarien hinzu. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang:

  • Kostenpflichtige Apps und In-App-Verkäufe
  • Internetseiten mit jugendgefährdenden Inhalten
  • Handyspiele, die süchtig machen
  • Hohe Kosten im Ausland durch die Nutzung von Roaming
  • Das Teilen von unangemessenen Inhalten via WLAN oder Bluetooth

Es gibt also gleich eine ganze Menge an Aspekten, mit denen sich Eltern beschäftigen sollten, wenn sie das Smartphone kindersicher machen möchten. Diese Zeit sollten sich Mama und Papa aber auf jeden Fall auch nehmen. Denn schließlich geht es darum, dass dem Sprössling das Gerät mit einem guten Gefühl überlassen werden kann, ohne sich ständig Sorgen machen zu müssen, dass dieser Unfug damit treibt.

So lässt sich ein iPhone kindersicher machen

Besonders vorbildlich wurde der Kinder- und Jugendschutz bei Apple umgesetzt. Die Einstellungen sind zwar zum Teil etwas versteckt und es müssen verschiedene Menüs angeklickt werden, aber alles ist in sich stimmig und die Eltern haben vielfältige individuell steuerbare Optionen zur Verfügung. In nur drei Schritten lassen sich beispielsweise für Kinder nicht geeignete Apps sperren:

  1. Einschränkungen aktivieren: Hierzu ist es erforderlich, das Menü „Einstellungen“ auszuwählen und sich hier über „Allgemein“ bis zum Untermenü „Einschränkungen“ durchzuklicken. Dort muss „Einschränkungen aktivieren“ ausgewählt werden. Die zweimalige Eingabe eines vierstelligen Kindersicherungscodes ist nun gefragt.
  2. Standard-Apps blockieren: Über verschiedene Schieberegler ist es Eltern nun möglich, Standard-Apps wie zum Beispiel FaceTime, iTunes, den Safari-Browser oder auch die iPhone-Kamera zu sperren. Der Schieberegler muss dazu ganz einfach so eingestellt sein, dass er nicht auf „grün“ steht.
  3. Heruntergeladene Apps sperren: Zum Smartphone kindersicher machen gehört natürlich auch, heruntergeladene Apps zu sperren, auf die der Nachwuchs keinen Zugriff haben soll. Dies geht über den Menüpunkt „zulässiger Inhalt“ und den Unterpunkt „Apps“. Hier können Eltern sogar einstellen, dass „keine Apps“ zugelassen sind. Alternativ dazu bieten sich die Auswahlmöglichkeiten „4+“, „9+“, „12+“ und „17+“ an.

Sollen etwaige der vorgenommenen Einstellungen wieder zurückgenommen werden, so ist dies nach der Eingabe des eingangs erwähnten Passwortes im entsprechenden Menü „Einschränkungen“ möglich. Hier muss einfach nur der Punkt „Einschränkungen deaktivieren“ ausgewählt werden. Um komplett auf Nummer sicher zu gehen und jegliche Käufe (etwa auch In-App-Käufe) zu unterbinden, sollte unter „Einstellungen“, „Allgemein“ und „Einschränkungen“ im Untermenü „Zulässiger Inhalt“ und „Kennwort erforderlich“ die Einstellung „sofort“ vorgenommen werden. Im Menü „Erlauben“ ist es zudem möglich, „In-App-Käufe“ sowie „App-Installation“ komplett zu deaktivieren. Das Smartphone kindersicher machen in puncto gefährliche Websites ist beim iPhone ebenfalls ganz einfach. Einfach in der Systemsteuerung auf „Einschränkungen“, „Zulässiger Inhalt“ und „Websites“ gehen. Hier gilt es „Jugendfreie Inhalte“ auszuwählen. Über „Website hinzufügen“ können Eltern ferner bestimmte Seiten entweder freigeben oder blockieren.

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So lässt sich ein Android Smartphone kindersicher machen

Junges Mädchen schaut auf ihr Smartphone
Das Smartphone kindersicher machen: So geht es (Bild: Monkey Business - stock.adobe.com)

Nicht nur beim iPhone, sondern auch bei Android-Geräten stellt sich Eltern die Frage „Wie kann ich ein Smartphone kindersicher machen?“ – die Antworten darauf sind nicht ganz so eindeutig zu geben. Denn Android selbst verfügt nicht über solch direkte Kindersicherungsfunktionen wie iOS. Es empfiehlt sich daher, eine externe App zu diesem Zweck auf dem Gerät zu installieren. Sehr gute Bewertungen hat hier die Anwendung Kids Place bekommen. Damit können Eltern einen geschützten Bereich auf dem Smartphone einrichten. Folgende Schritte sind hierzu erforderlich:

  1. App herunterladen, installieren und PIN definieren: Nachdem die App bei Google Play heruntergeladen wurde, gilt es auf „Akzeptieren“ und dann „Definieren Sie eine PIN“ zu gehen. Nach der Eingabe eines vierstelligen Codes nach Wahl noch einmal auf „PIN aktualisieren“ klicken, optional eine E-Mail-Adresse angeben und das Ganze via „Fortsetzen“ abschließen.
  2. Die Hometaste sperren: Dies ist ein wichtiger Schritt beim Android Smartphone kindersicher machen. Denn er ist erforderlich, um die Kleinen in der Schutzumgebung zu behalten. Hierzu bitte einfach auf „Hometaste sperren“ gehen und in den darauf folgenden Einstellungen unter „Hometaste sperren“ nochmals „Hometaste sperren“ auswählen.
  3. Für das Kind nutzbare Apps aussuchen: Über den Punkt „Anwendungen für Kids Place“ lassen sich alle Symbole der auf dem Smartphone vorhandenen Anwendungen anzeigen. Es gilt hier einfach nur auszuwählen, welche Apps das Kind nutzen darf.
  4. Autostart der App aktivieren: Zum Schluss sollte noch der Autostart der Kids Place App aktiviert werden, damit sich das Kind auch wirklich nach jedem Hochfahren des Gerätes weiter in der geschützten Umgebung bewegt. Dies geht über die App-Einstellungen, wo bei der vorab definierten PIN „Autostart Kids Place“ angeklickt werden muss. Nun noch mit „Ja“ bestätigen und alles läuft.

Eine gute Wahl, um beim Android Smartphone kindersicher machen auch die gefährlichen Internetinhalte auszublenden, ist der spezielle Kinder-Browser fragFINN. Eine Kinder-Suchmaschine ist hier gleich mit eingebaut, die ausschließlich von Pädagogen geprüfte und für unbedenklich befundene Inhalte anzeigt. Es soll verhindert werden, dass die Kids sich einfach Sachen bei Google Play unkontrolliert herunterladen? Auch das ist recht einfach zu stoppen dadurch, dass bei jedem Kauf ein Passwort abgefragt wird. Dies lässt sich in den Einstellungen der Google Play App unter dem Unterpunkt „Nutzersteuerung“ einstellen. Dort zuerst „Passwort für Käufe erforderlich“ und dann „Für alle Käufe bei Google Play auf diesem Gerät“ auswählen. Nach einer Eingabe des Passwortes der Google-ID können nur noch nach Passworteingabe Inhalte aus dem Store heruntergeladen werden.

Wo es kompetente Hilfe für Eltern im Netz gibt

Neben den bereits angesprochenen Funktionen und Apps können sich Eltern auch im Internet zusätzlich Hilfe holen, wenn es um das Thema Smartphone kindersicher machen geht. In diesem Zusammenhang empfehlenswert ist die Website www.schau-hin.info. Dabei handelt es sich um eine Initiative vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der ARD, dem ZDF sowie der Zeitschrift TV Spielfilm. Es finden sich nicht nur umfangreiche Anleitungen und Tipps rund um die Sicherheits- und Jugendschutzeinstellungen bei Smartphones, sondern auch zu gesellschaftlichen Themen wie Cybermobbing, Datenschutz und Kinderrechte gibt es Hilfe. Auch diese Themen bewegen Eltern und Kinder und können nicht zuletzt bei der Nutzung von Smartphones schnell aktuell werden.

Fazit: Die richtigen Jugendschutzeinstellungen müssen nur genutzt werden

Nicht wenige Eltern haben heute noch große Angst, ihrem Sprössling ein Smartphone zu überlassen. Diese Ängste sind jedoch größtenteils unbegründet – wenn eben die entsprechenden Maßnahmen in puncto Jugendschutz getroffen werden, bevor die Kleinen das Gerät in die Hand bekommen. Ob nun unter iOS oder Android, das Smartphone kindersicher machen ist gewiss kein Hexenwerk. Mit unseren oben beschriebenen Schritt-für-Schritt-Anleitungen sollte es problemlos funktionieren. Und je älter und reifer die Kids im Umgang mit dem Gerät werden, desto mehr lassen sich die Einschränkungen dann selbstverständlich auch lockern.