Ein Wasserkocher steht auf einer Arbeitsplatte in der Küche.
Sollten Sie lieber den Wasserkocher oder den Herd fürs Wasser kochen nutzen? (Bild: tynza - stock.adobe.com)

Ratgeber Elektronik Wasserkocher vs. Herd: Schneller, sparsamer und smarter

Ob zum Kaffee am Morgen, für den Tee am Nachmittag oder als Vorbereitung fürs Kochen – heißes Wasser gehört für viele zum Alltag. Dabei stellt sich die Frage, welches Gerät dabei am wirtschaftlichsten arbeitet. Wir zeigen Ihnen, welche Unterschiede beim Energiebedarf bestehen, welche Rolle der Gerätetyp spielt und mit welchen jährlichen Kosten Sie rechnen müssen.

Wasserkocher vs. Herd – wie unterscheidet sich der Energiebedarf?

Wenn Sie regelmäßig Wasser für Tee, Kaffee oder zum Kochen erhitzen, stellt sich häufig die Frage, welches Gerät energieeffizient arbeitet. Verschiedene Küchengeräte benötigen unterschiedlich viel Zeit und Energie, um einen Liter Wasser zum Kochen zu bringen – und das wirkt sich nicht nur auf den Strom- oder Gasverbrauch, sondern auch auf die jährlichen Kosten aus. In der folgenden Tabelle zeigen wir Ihnen, wie viel Energie jeweils nötig ist, wie lange das Erhitzen durchschnittlich dauert und welche jährlichen Kosten entstehen. 

GerätDauer für 1 Liter WasserEnergiebedarf (kWh)Jahreskosten (bei 1 Liter/Tag)
Wasserkocherca. 2,5 Minutenca. 0,11 kWhca. 12 €
Induktionskochfeldca. 4 Minutenca. 0,13 kWhca. 14 €
Gasherdca. 5 Minutenca. 0,20 kWh (entspr. Gas)ca. 10 € (Gaspreis 0,14 €/kWh)
Glaskeramikkochfeldca. 6–7 Minutenca. 0,19 kWhca. 21 €
Herdplatte (Gusseisen)ca. 8–10 Minutenca. 0,22 kWhca. 24 €
Mikrowelleca. 5 Minutenca. 0,14 kWhca. 15 €

Kosten fürs Wasser kochen: Topf oder Wasserkocher? 

Um Durchschnittspreise zur Orientierung zu berechnen, empfiehlt es sich, die aktuell gültigen Energiepreise als Basis zu verwenden. Für Strom liegt der Durchschnittspreis in Deutschland derzeit bei etwa 30 Cent pro kWh, während Gas bei rund 10 Cent pro kWh liegt. Diese Werte schwanken je nach Anbieter, Region und Tarif. Für eine realistische Einschätzung der eigenen Kosten können Nutzerinnen und Nutzer auch ihre letzte Jahresabrechnung oder den aktuellen Vertrag heranziehen.

Um die eigenen Verbrauchskosten im Blick zu behalten, bietet sich eine einfache Formel an: 

Energieverbrauch in kWh × Preis pro kWh = Kosten

Wenn ein Gerät beispielsweise 0,12 kWh verbraucht und der Preis bei 30 Cent pro kWh liegt, ergibt sich: 0,12 × 0,30 € = 3,6 Cent pro Vorgang. Auf ein Jahr gerechnet – bei täglicher Nutzung – wären das rund 13 Euro.

Für das tägliche Erhitzen von 1 Liter Wasser ergeben sich bei durchschnittlichen Preisen folgende Jahreskosten. Diese Werte bieten eine grobe Orientierung bei typischer Nutzung:

  • Wasserkocher: 13 Euro
  • Induktionskochfeld: 16 Euro
  • Mikrowelle: 18 Euro
  • Glaskeramikkochfeld: 21 Euro
  • Herdplatte: 24 Euro
  • Gasherd: 8 Euro

Besonders bei günstigen Gaspreisen kann der Gasherd wirtschaftlich interessant sein. Zwar dauert das Erhitzen länger als mit einem Wasserkocher oder einem Induktionskochfeld, doch die Energiekosten pro kWh sind beim Gasherd deutlich niedriger. Nutzerinnen und Nutzer, die Zeit nicht als entscheidenden Faktor betrachten, können durch die Nutzung eines Gasherds bei günstigen Tarifen langfristig sparen.

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Wasserkocher oder Herd – die beste Wahl

Ein Kochtopf steht auf der Herdplatte.
Erfahren Sie, welches Haushaltsgerät die bessere Wahl ist. (Bild: Imaginis - stock.adobe.com)

Der Wasserkocher ist besonders energiearm, insbesondere beim Erhitzen kleiner Wassermengen. Das liegt daran, dass er die Energie gezielt auf das Wasser überträgt, ohne dabei nennenswerte Verluste an die Umgebung zu verursachen. Die Heizspirale oder Bodenplatte sitzt direkt unter dem Wasser und sorgt für eine schnelle, direkte Wärmeübertragung. Nutzerinnen und Nutzer profitieren dadurch von kurzen Aufheizzeiten und einem geringen Energieverbrauch bei der Zubereitung von Tee, Kaffee oder Instantgerichten.

Der Wasserkocher arbeitet deutlich effizienter als der Herd. Beim Kochen auf einem Kochfeld – sei es Induktion, Glaskeramik oder Gas – geht ein Teil der Energie an die Umgebung oder an das Kochgeschirr verloren. Zudem benötigen Kochfelder häufig eine gewisse Aufwärmphase, während der Wasserkocher fast unmittelbar nach dem Einschalten mit dem Erhitzen beginnt.

Der Wasserkocher ist eine sinnvolle Ergänzung bei größeren Wassermengen, wie sie etwa zum Kochen von Nudeln benötigt werden. Auch wenn die Kapazität vieler Geräte bei etwa 1,5 bis 1,7 Litern liegt, können größere Mengen portionsweise vorgekocht und anschließend im Topf weiterverwendet werden.

Ab einer bestimmten Menge kann es jedoch praktischer sein, direkt im Topf zu kochen, insbesondere wenn der Wasserkocher nicht das gesamte Volumen auf einmal fasst. Dennoch hilft auch hier das Vorwärmen im Wasserkocher, um den Gesamtenergieverbrauch zu reduzieren und die Kochzeit zu verkürzen.

Energieverbrauch beim Wasserkocher oder Herd: Die Anschaffung des richtigen Gerätes

Bei der Auswahl eines Wasserkochers sollten Sie auf die Energieeffizienz des Geräts achten. 

  • Prüfsiegel
    Ein Blick auf anerkannte Prüfsiegel wie das GS-Zeichen oder das TÜV-Siegel kann bei der Entscheidung helfen, auch wenn Wasserkocher derzeit nicht mit einem offiziellen EU-Energielabel versehen sind. Modelle mit einer hohen Wattzahl arbeiten besonders schnell, was bei häufiger Nutzung Zeit und indirekt auch Energie spart. Wichtig ist zudem ein wärmeisolierendes Gehäuse, etwa aus doppelwandigem Edelstahl oder Kunststoff, da dies die Hitze länger im Inneren hält und somit Energieverluste minimiert.
     
  • Heizelement
    Auch das Material des Heizelements spielt eine Rolle: Geräte mit verdecktem Heizelement lassen sich besser reinigen und verkalken langsamer. Ein Kalkfilter im Ausguss sorgt dafür, dass Kalk nicht ins Trinkwasser gelangt und der Wasserkocher hygienisch bleibt. Achten Sie außerdem auf eine gut ablesbare Füllstandsanzeige, damit Sie nur so viel Wasser erhitzen, wie tatsächlich benötigt wird.         
     
  • Energieverlust vermeiden     
    Nutzerinnen und Nutzer sollten grundsätzlich vermeiden, unnötig große Wassermengen zu erhitzen, da dies den Stromverbrauch in die Höhe treibt. Schon kleine Mengen, die über den Bedarf hinausgehen, führen zu unnötigen Energieverlusten.         
     
  • Entkalkung
    Eine regelmäßige Entkalkung trägt ebenfalls zur Energieeffizienz bei. Kalkablagerungen auf dem Heizelement verlängern die Kochzeit und erhöhen den Stromverbrauch. Entkalken Sie den Wasserkocher je nach Wasserhärte alle ein bis zwei Monate mit Haushaltsessig oder Zitronensäure.