Mann tippt in sein Handy ein und hat Rohrzange in der Hand
Wie Sie rechtzeitig einem Rohrbruch vorbeugen (Bild: Andrea Lehmkuhl - stock.adobe.com)

Ratgeber Haushalt & Garten Rohrbruch vorbeugen: So schützen Sie sich im Winter

Wasserrohrbrüche gehören in den Wintermonaten zu den häufigsten Schäden in Einfamilienhäusern. Heraussprudelndes Wasser und durchfeuchtetes Mauerwerk sorgen regelmäßig für Beschädigungen der Bausubstanz und an Einrichtungsgegenständen. Wie Sie einem Rohrbruch vorbeugen können, erfahren Sie in unserem Ratgeberbeitrag. Er informiert Sie über die Gründe für geplatzte Wasserleitungen, wie Sie präventiv Frostschäden verhindern und im Fall des Falles eingreifen können, bevor das Malheur passiert ist.

Millionenfacher Wasserrohrbruch im Winter

Auch in vermeintlich milden Wintern kommt es regelmäßig zu Frostperioden, die im Haus Schäden nach sich ziehen können. Klirrende Kälte und der begründete Wunsch nach Energiesparen können in einigen Gebäudeteilen zu einer gefährlichen Kombination führen. Denn die Reparatur einer infolge Einfrierens geplatzten Wasserleitung ist ein kostspieliges Unterfangen, wenn die Versicherung nicht zahlt. Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) meldet, bearbeiten die deutschen Versicherungen Jahr für Jahr rund 1,1 Millionen Wasserschäden, was den Rohrbruch im Winter zu einem Top-Thema für die Wohngebäude bzw. Hausratsversicherung macht. Die Schadensbilanz an Gebäuden beziffert der GDV allein 2020 auf 2,3 Milliarden Euro, die an der Einrichtung immerhin auf 280 Millionen Euro. Jedoch: Wenn Sie selbst betroffen sind und Ihnen Ihre Versicherung grobe Fahrlässigkeit nachweist, haben Sie das Nachsehen. Es lohnt sich also, alles Nötige zu unternehmen, was einem Rohrbruch vorbeugen kann.

Wie entstehen Wasserrohrbrüche?

Rohrleitungen für Wasser werden gewöhnlich in ausreichender Tiefe (80 bis 100 cm) verlegt, sodass sie auch in kalten Frostnächten dem Haushalt fließendes Wasser liefern. Die Gefahr eines Rohrbruchs im Winter lauert hinter den Wänden Ihres Eigenheims. Problematisch kann es werden, wenn ...

  • ... nicht oder selten genutzte Räume im Haus nicht beheizt werden,
  • ... Rohrleitungen in Anbauten, im Keller oder auf dem Dachgeschoss nicht frostgeschützt sind,
  • ... Außenanschlüsse für die Garage oder die Gartenbewässerung nicht frostsicher liegen,
  • ... ein komplettes Gebäude, z.B. ein Ferienhaus, im Winter leer steht und unzureichend beheizt wird.

Wenn Sie einem Rohrbruch vorbeugen wollen, sollten Sie zuerst einmal diese Knackpunkte im Haus ausschließen. Die aufgezählten Angriffsflächen für den Frost sind natürlich nach jeweiliger Wetterlage gefährdet. Es kann durchaus jahrelang gut gehen, sodass Sie keinen Grund für Änderungen zu haben scheinen – und in einer Nacht Ende Februar platzt Ihnen dann unvermutet die Wasserleitung in einem abgelegenen Kellertrakt.

So kündigt sich ein Rohrbruch im Winter an

Auch Wasserrohrbrüche kommen immer dann, wenn man sie am wenigsten erwartet – etwa am Übergang zum Frühling, wenn Sie vielleicht eine Spur zu sorglos die Heizung in dem einen oder anderen Raum komplett abgedreht haben. Aber mit etwas Glück können Sie eingreifen, bevor der Schaden da ist und einem Rohrbruch vorbeugen. Der kündigt sich in der Regel an. Möglichweise kommt nur ein schmales Rinnsal aus dem Wasserhahn. Oder die Heizung will bei der üblichen Einstellung einfach nicht auf Touren kommen. Bevor die Leitung möglicherweise weiter zufriert und sich das gefrierende Wasser so lange ausdehnt, bis ein Rohr birst, können Sie Erste Hilfe leisten. Drehen Sie sicherheitshalber die Hauptwasserleitung ab und gehen Sie dann systematisch durchs Haus, indem Sie überall die Wasserhähne aufdrehen. Durch dieses Entwässern wird dem Leitungssystem Flüssigkeit entzogen, die nun nicht mehr gefrieren und sich ausdehnen kann. Das entlastet die unter Druck stehenden Rohre.

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Wie Sie einem Rohrbruch vorbeugen

Wohnzimmer steht unter Wasser
Das Debakel: Ein Rohrbruch kann Ihr komplettes Hab und Gut beschädigen. (Bild: lassedesignen - stock.adobe.com)

Wenn Sie feststellen, dass in den undurchlässig gewordenen Rohren der Frost sitzt, sollten Sie diese – sofern sie freiliegen – behutsam erwärmen. Verzichten Sie dabei bitte auf Kerzen und andere offenen Flammen. Die könnten mit der konzentrierten Energiezufuhr das Problem noch vergrößern. Mit einem Haarföhn oder einem elektrischen Heizlüfter erwärmen Sie die betroffenen Rohrpartien, ohne diese aber übermäßig heiß werden zu lassen. Beginnen Sie damit an dem Wasserhahn, bei dem die Rohrvereisung offenkundig wurde. Dann können Sie sich allmählich zur Zuleitung wärmend herantasten. Bei größeren Leitungsabschnitten helfen mit Warmwasser benetzte Handtücher, die Sie über die Rohre legen und von Zeit zu Zeit mit neuem warmen Wasser versehen – insofern Ihnen Wasser zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung steht. Unterstützend wirkt aufgewärmte Raumluft, die sich ebenfalls mit einem elektrischen Heizkörper erzeugen lässt. Wenn Sie erkennen, dass die zugefrorenen Rohre nicht offen zugänglich sind, bleibt Ihnen ohnehin nichts anderes übrig, als mit einem Elektrogerät die Wandverkleidung davor oder das Mauerwerk zu erwärmen.

Erste Schritte bei einer geplatzten Rohrleitung

Die beschriebenen Maßnahmen sollten dazu führen, dass das Wasser in der durchfrosteten Leitung erst hörbar, dann am Wasserhahn sichtbar wieder fließt. Wenn es aber zu spät und das Rohr bereits geplatzt ist? Sie erkennen einen Rohrbruch im Winter an einem Wasserleck in der Leitung. Entweder sehen Sie bei freiliegenden Leitungen austretendes Wasser oder eine sich ausdehnende feuchte Stelle in der Wand oder der Decke. Wenn Sie die Wasserzuleitung bereits zugedreht haben, dürfte sich der Schaden in Grenzen halten. Spätestens jetzt aber sollten Sie die Wasserzufuhr Ihres Leitungssystems abriegeln. Auch die Sicherungen sind herauszunehmen, nachdem Sie sich mit alternativen Lichtquellen versorgt haben. Alles Weitere liegt nun in den Händen des von Ihnen beauftragten Handwerksbetriebs und der informierten Versicherung.

Rohrbruch vorbeugen: Vor dem Schaden klug sein

Lassen Sie es gar nicht erst zu einem Rohrbruch im Winter kommen. Prävention ist das A und O. Auch bei steigenden Energiepreisen sind Sie gut beraten, ungenutzte Räume auf eine Mindesttemperatur von 16 Grad zu heizen. Unterlassen Sie dies, könnte Ihnen Ihre Versicherung Fahrlässigkeit unterstellen. In diesem Fall käme auf Sie bei einem geplatzten Rohr ein Mehrfaches der Kosten hinzu, die Sie durch Nichtheizen einsparen wollten. Obendrein verhindern Sie so die Bildung von Schimmel. In im Winter unbewohnten Gebäuden wie Gartenlaube oder Wochenendhaus lassen Sie das Wasser aus den Leitungen ablaufen und drehen diese zu. Generell sollten Sie ermitteln, welche Bereiche Ihres Hauses von Wasserleitungen durchzogen sind, die vom Frost gefährdet werden könnten – und vor allem hier präventiv nicht mit Wärmeenergie sparen.