Apple HomePod
Der Apple HomePod (Bild: WERTGARANTIE)

Ratgeber Haushalt & Garten Apple HomePod: Seine Stärken und Schwächen plus Tipps aus der Praxis

Apples HomePod ist ein drahtloser Lautsprecher, ein Hub für HomeKit und ein digitaler Assistent - in dieser Reihenfolge. Nach etwas über einer Woche täglicher Nutzung schauen wir uns in diesem Beitrag an, was der HomePod gut kann, was nicht so zuverlässig funktioniert oder was sogar ganz fehlt, und für wen dieses Gerät eigentlich empfehlenswert ist. Außerdem haben wir einige Tipps aus der Praxis parat.

Inhalt

3 Geräte schützen, nur für 2 zahlen!

Beim Komplettschutz 3 für 2 versichern Sie drei Geräte und erhalten den günstigsten Einzeltarif – bei gleichen Leistungen – kostenfrei.

  • Geräte auswählen
  • Komponenten hinzufügen
  • Geld sparen

Die Stärken des HomePod

Sound. Apple bewirbt den HomePod in erster Linie als Lautsprecher und in diesem Punkt muss er sich definitiv nicht hinter der Konkurrenz verstecken. Er erfindet die Kategorie nicht neu, aber er sollte doch viele Hi-Fi-Freunde begeistern. Wie manche Messungen nahelegen, hat der HomePod wohl ein sehr ausgeglichenes Klangbild und kann sich an unterschiedlichste Raumsituationen anpassen. Das bedeutet allerdings nicht, dass der HomePod jedem besser gefallen wird als die Konkurrenz. Klang ist schließlich nicht zuletzt eine Geschmacksfrage und ein sehr linearer Sound wie der des HomePod ist für manche Ohren ungewohnt. Insofern gilt: Ja, es ist ein sehr guter Lautsprecher, aber wer hier sehr eigen ist, sollte trotzdem eine Hörprobe einplanen.

Verarbeitung. Man erwartet von Apple inzwischen ein sehr hohes Maß an Qualität bei Verarbeitung und Material. Und das ist hier auf jeden Fall wieder gelungen. Wie zuverlässig der HomePod auf lange Sicht funktioniert, lässt sich nach einer Woche natürlich nicht sagen. Allerdings kam iFixit bei seinem Teardown zu dem Schluss: Der HomePod ist so solide wie ein Panzer. Wahr ist allerdings auch: Er lässt sich kaum reparieren. Das bedeutet nicht zuletzt: Sollte er kaputtgehen, kann das fast so teuer werden wie ein neuer HomePod.

Nutzungserlebnis. Die Einrichtung geht leicht von der Hand, denn hier spielen Apples Geräte wieder einmal sehr schön zusammen. Man braucht nichts zu installieren, weil der HomePod sein Zuhause in der bereits mitgelieferten „Home“-App findet. Siehe dazu auch die Tipps weiter unten. Nach diesem erfolgreichen Setup ist der HomePod dann nahtlos in Apples Systeme integriert. Man findet ihn zum Beispiel als AirPlay-Gerät dort, wo man auch sonst seine Musik regelt. Seine Rolle als HomeKit-Hub spielt er sofort und ohne weitere Einrichtung. Das funktioniert schon ganz prima. Beeindruckend ist darüber hinaus, wie fein der Lautsprecher auf das „Hey, Siri“-Kommando reagiert: Selbst, wenn der HomePod im Zimmer nebenan ist und gerade Musik spielt, reicht eine normale Sprechlautstärke.

Die Schwächen des HomePod

Siri. Apple hat seinen digitalen Assistenten im Jahre 2011 mit dem iPhone 4s vorgestellt. In der Technikwelt sind das halbe Ewigkeiten. Inzwischen aber haben sie sich von Google und Amazon überholen lassen. Diese Assistenten haben zum Beispiel Zugriff auf mehr nützliche Informationen und Amazons Alexa lässt sich über „Skills“ erweitern. Einschränkend muss man sagen: Perfekt sind sie alle nicht. Kein Assistent versteht jede Frage oder kann jede Frage beantworten. Mit komplexeren Aufgaben sind sie weiterhin überfordert. Allerdings kann sich Apple dahinter nicht verstecken und muss hier in den nächsten Monaten deutlich zulegen. Dass Siri auf dem HomePod zum Beispiel nicht mehr als einen Timer starten kann, ist ebenso unverständlich wie die Tatsache, dass man hier keinen Zugriff auf seinen Kalender hat. Außerdem kann Siri nicht wie die Konkurrenz zwischen den Stimmen verschiedener Nutzer unterscheiden. Das aber ist eine sehr praktische Fähigkeit für ein Gerät, das man doch eigentlich frei im Raum aufstellen möchte. Insofern: Was Siri kann, macht sie zuverlässig. Sie muss aber noch sehr viel dazulernen.

Fehlende Features. Es gibt diverse Funktionslücken beim HomePod. Für einige hat Apple bereits Besserung versprochen. Bei anderen ist hingegen vollkommen offen, ob sie jemals kommen werden. So kann man den HomePod beispielsweise nur via AirPlay als externen Lautsprecher benutzen. Es gibt keinen Audio-Eingang und Bluetooth ist zwar integriert, lässt sich aber nicht als Musikquelle nutzen. Apropos Musikquelle: Man braucht hier entweder einen Apple-Music-Account, iTunes Match oder sonstige iTunes-Musik. Spotify & Co. müssen derzeit draußen bleiben. Da bleibt nur der Umweg via AirPlay, der aber nicht denselben Komfort bietet. Überhaupt sind bislang keine Drittanbieter-Erweiterungen für Siri auf dem HomePod möglich. Auf iOS hat Apple seinen digitalen Assistenten sehr vorsichtig geöffnet, insofern könnte das auf dem HomePod ebenfalls einmal möglich sein. Angekündigt ist dazu nichts. Das gilt ebenso für den Fakt, dass dieser Smart Speaker bislang ein Ein-Nutzer-Gerät ist: Nicht nur, dass Siri keine Stimmen unterscheiden kann, man kann auch nur einen einzigen Account pro HomePod anlegen. Und das steht im Widerspruch zum Charakter dieses Geräts. Nachliefern will Apple hingegen den bereits versprochenen Multiroom-Support sowie die Stereo-Funktion.

Tipps und Hinweise aus der Praxis

Apple HomePod in Space Gray in Nahaufnahme steht auf einem Holztisch
Apple HomePod Space Gray

Der HomePod kann auf einigen Holzoberflächen einen Ring hinterlassen. Damit ist er nicht ganz allein: Auch der Sonos One zum Beispiel hinterlässt ähnliche Spuren, die allerdings weniger sichtbar sind. In unseren Tests haben wir das Phänomen nicht beobachten können, da es tatsächlich nur einige spezielle Oberflächen betrifft. Die Spuren sind glücklicherweise wohl nicht permanent. Als Abhilfe kann hier tatsächlich nur empfohlen werden, den HomePod auf einen Untersetzer zu stellen oder woanders zu platzieren.

Hi-Fi-Enthusiasten empfehlen übrigens, den HomePod auf einen kleinen Sockel zu stellen, denn die Hochtöner strahlen nach unten ab. Ist er etwas höher platziert, kann das den Klang weiter verbessern.

Der Lautsprecher stellt sich übrigens automatisch auf die Raumakustik und seinen Standort ein. Dazu nutzt er keinen Testton, sondern die laufende Musik. Es dauert wohl etwa 30 Sekunden, bis das erfolgt ist. Wird er bewegt, nimmt er die Anpassung wieder automatisch vor. Das alles geht ohne besonderen Hinweis einfach im Hintergrund vor sich.

Die Einstellungen für den HomePod finden sich etwas versteckt in der „Home“-App. Hier den HomePod gedrückt halten oder 3D-Touch benutzen, und dann findet man einen Punkt „Details“. Dahinter verbergen sich die Optionen. Hier lässt sich also beispielsweise „Hey Siri“ manuell ein- oder ausschalten und einiges mehr. Die Touchoberfläche auf der Oberseite funktioniert wie der Knopf eines iPhone-Headsets. Mit einem Tap stoppt oder startet man die Musik. Ein Doppeltap springt zum nächsten Titel. Hält man es gedrückt, aktiviert man darüber Siri als Alternative zum „Hey, Siri“-Kommando.

Fazit und Empfehlung

Apples Geräte sind oftmals umstritten, weil sie sich an eine begrenzte Zielgruppe richten. Die ist dann sehr glücklich damit. Viele andere aber schütteln nur den Kopf und verstehen den ganzen Wirbel nicht. Der HomePod ist ein gutes Beispiel dafür.

Er eignet sich bestens, wenn Sie im Apple-Ökosystem zu Hause sind und gern einen drahtlosen Lautsprecher als Zubehör für Apple Music hätten. Er ist ebenfalls empfehlenswert, wenn Sie Ihr Smart Home mit Apples HomeKit umsetzen möchten und sich einen Hub wünschen, der außerdem auf Zuruf reagiert.

Trifft einer der beiden Punkte zu, steht noch der Preis von 349 US-Dollar plus Steuern als Hindernis im Weg. In Deutschland wird der HomePod wahrscheinlich mindestens 419 Euro kosten. Passt das nicht oder fehlen wichtige Features, sollten Sie sich zumindest hier und heute nach etwas anderem umsehen – oder eben abwarten.

Die Sache ist die: Praktisch alle Kritikpunkte am HomePod betreffen die Software und die Services wie Siri. Die kann Apple in den nächsten Monaten theoretisch jederzeit erweitern und verbessern. Ob sie das tun und wann, steht in den Sternen. Stereo- und Multiroom-Support reichen sie mit großer Sicherheit bald nach, denn beides haben sie schon letztes Jahr angekündigt. Bei anderen Funktionslücken wie der Unterstützung für weitere Musikdienste weiß heute niemand außerhalb Apples, was geplant ist.

Das Gute ist, dass es Auswahl gibt: Mit Amazons Echo und dem Google Home gibt es zwei gut funktionierende, beliebte Konkurrenten. Die haben dem HomePod einiges voraus. Und sie sind für deutlich weniger Geld zu haben. Den Vergleich schauen wir uns in einem weiteren Beitrag und Video noch genauer an.