Ratgeber Notebook & Computer PayPal-Leak: Über 15 Millionen Zugangsdaten im Darknet aufgetaucht
PayPal gilt seit Jahren als eine der beliebtesten Bezahlplattformen im Netz. Millionen Menschen weltweit nutzen den Dienst täglich – für Online-Shopping, Überweisungen an Freunde oder Geschäftszahlungen. Umso größer ist die Sorge, wenn Meldungen über Datenlecks auftauchen. Genau das ist jetzt passiert: Ein Hacker bietet im Darknet angeblich 15,8 Millionen PayPal-Zugangsdaten an – inklusive Passwörtern. Für Nutzerinnen und Nutzer bedeutet das vor allem eines: sofort handeln. In diesem Ratgeber erfahren Sie, was über das Leck bekannt ist, wie Sie prüfen können, ob Sie vom PayPal-Hack betroffen sind und welche Schritte Sie zum Schutz Ihres Kontos ergreifen sollten.
Was über den PayPal-Hack bekannt ist
Am 21. August 2025 meldeten Sicherheitsblogs wie Hackread, dass ein Hacker mit dem Pseudonym Chucky_BF ein riesiges Datenpaket im Darknet anbietet. Der Datensatz umfasst laut Angaben rund 1,1 Gigabyte an Material und soll bereits im Mai 2025 abgegriffen worden sein.
Die Inhalte:
- E-Mail-Adressen von großen Anbietern wie Gmail, Yahoo und Hotmail sowie nationale Domains.
- Passwörter, teils im Klartext.
- Direktlinks zu Login-Seiten, die Kriminellen den Zugriff erleichtern könnten.
Besonders brisant: Viele der gefundenen Passwörter scheinen mehrfach verwendet worden zu sein. Das bedeutet, dass Angreifende nicht nur PayPal-Konten gefährden, sondern auch Zugang zu anderen Diensten der Betroffenen erhalten könnten.
Wurde PayPal direkt gehackt?
Zum Glück lautet die Antwort: sehr wahrscheinlich nicht. Expertinnen und Experten vermuten, dass es sich nicht um ein PayPal-spezifisches Datenleck handelt, sondern dass die Zugangsdaten über Infostealer-Malware gesammelt wurden. Dabei handelt es sich um Schadsoftware, die auf den Geräten der Betroffenen läuft und dort gespeicherte Login-Daten abgreift.
Das spricht gegen einen direkten Angriff auf PayPal-Server. Stattdessen wurden die Daten vermutlich von einzelnen Nutzerinnen und Nutzern gestohlen, die infizierte Geräte verwendeten oder in Phishing-Fallen tappten. PayPal selbst hat sich bisher nicht zu dem Fall geäußert.
So prüfen Sie, ob Sie vom Hack betroffen sind
Noch ist unklar, ob alle 15,8 Millionen Datensätze authentisch sind. Erste Stichproben zeigen, dass sich darunter auch doppelte, Fake- oder Testkonten befinden. Dennoch sollten Nutzerinnen und Nutzer vorsichtig sein.
Es gibt mehrere Möglichkeiten zu prüfen, ob Ihre E-Mail-Adresse in bekannten Leaks auftaucht:
- haveibeenpwned.com (internationaler Standard)
- Experte.de E-Mail Check (deutschsprachig)
- Leak Checker der Universität Bonn (deutschsprachig)
Dort geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein und erfahren, ob sie in einem bekannten Datenleck vorkommt. Wichtig: Diese Dienste können nur E-Mail-Adressen prüfen, nicht direkt die Passwörter. Trotzdem ist ein Treffer ein starkes Warnsignal.
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Sofortmaßnahmen: Das müssen Sie jetzt tun
Egal ob Ihre Adresse in einem Leak auftaucht oder nicht: Angesichts der aktuellen Lage sollten Sie Ihr PayPal-Passwort sofort ändern. Und zwar so:
- Neues Passwort festlegen
- Mindestens 12 Zeichen.
- Mischung aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.
- Kein Bezug zu Namen, Geburtsdaten oder einfachen Mustern.
- Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) aktivieren
- PayPal bietet standardmäßig 2FA an. Dadurch reicht ein Passwort allein nicht mehr für den Zugriff.
- Nutzen Sie idealerweise eine Authenticator-App anstelle von SMS-Codes.
- Gleiche Passwörter prüfen und ändern
- Verwenden Sie dasselbe Passwort auch bei Amazon, Gmail oder anderen Diensten? Dann unbedingt ändern.
- Das Wiederverwenden von Passwörtern ist eines der größten Risiken bei Credential-Stuffing-Angriffen.
- Kontobewegungen überwachen
- Kontrollieren Sie regelmäßig Ihr PayPal-Konto.
- Melden Sie unbekannte Transaktionen sofort bei PayPal.
- Verknüpfte Zahlungsmittel prüfen
- Entfernen Sie im Zweifel hinterlegte Kreditkarten oder Bankkonten temporär.
- Kontaktieren Sie Ihr Kreditinstitut, wenn Sie unbefugte Abbuchungen vermuten.
Folgen eines solchen Datenlecks
Ein Leak dieser Größenordnung kann vielfältige Folgen haben:
- Unbefugte Transaktionen: Kriminelle können versuchen, Geld von Ihrem Konto zu überweisen.
- Phishing-Angriffe: Mit den erbeuteten Daten könnten gefälschte Mails verschickt werden, die noch glaubwürdiger wirken.
- Credential Stuffing: Dieselben Zugangsdaten werden automatisiert bei anderen Plattformen ausprobiert.
- Spam und Betrugsversuche: Betroffene berichten nach solchen Leaks oft über mehr verdächtige Nachrichten.
Im schlimmsten Fall drohen also neben finanziellen Verlusten auch Identitätsdiebstahl.
So beugen Sie für die Zukunft vor
Um sich besser zu schützen, sollten Sie folgende Grundregeln beachten:
- Passwort-Manager nutzen: Tools wie 1Password, Bitwarden oder die integrierten Manager von Apple und Google generieren sichere, einzigartige Passwörter.
- Zwei-Faktor-Authentifizierung konsequent einsetzen: nicht nur bei PayPal, sondern auch bei E-Mail-Konten, sozialen Netzwerken und Banking-Apps.
- Misstrauisch bei E-Mails: Klicken Sie nie auf Links in verdächtigen Nachrichten. Geben Sie Passwörter nur auf offiziellen Seiten ein.
- Regelmäßige Geräte-Checks: Halten Sie Ihr Smartphone und Ihren Computer mit Updates aktuell. Antiviren-Programme können Infostealer frühzeitig erkennen.
- Daten regelmäßig überwachen: Nutzen Sie Dienste wie „Have I Been Pwned“ in Kombination mit Passwort-Managern, die Sie über bekannte Leaks informieren.
Fazit: Jetzt handeln, später sicher sein
Ob die 15,8 Millionen PayPal-Datensätze echt oder teilweise aus älteren Leaks zusammengesetzt sind, spielt für Nutzerinnen und Nutzer keine große Rolle. Entscheidend ist: Die Gefahr ist real.
Wer jetzt schnell reagiert, sein Passwort ändert, die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktiviert und Passwörter künftig mit einem Manager verwaltet, reduziert das Risiko erheblich.
PayPal mag nicht direkt gehackt worden sein – doch am Ende zählt, dass Ihre Zugangsdaten in den falschen Händen landen könnten. Der beste Schutz ist ein vorausschauendes Verhalten: starke, einzigartige Passwörter und ein wachsames Auge auf alle Transaktionen.