Eine Frau steht im Garten und blickt auf ein Tablet.
Smarte Bewässerungssysteme - was ist das? (Bild: ColleAno - stock.adobe.com)

Ratgeber Apps & Programme Smartes Bewässerungssystem: Gartenbewässerung per App steuern

Sie kennen das: Rasen, Blumenbeete und Topfpflanzen benötigen im Sommer regelmäßig Wasser – am besten automatisch und ressourcensparend. Dabei setzen immer mehr Menschen auf smarte Bewässerungssysteme. Denn damit gilt: Kein Gießen und auch keine Kanne mehr – künftig können Sie Ihre Gartenbewässerung einfach per App steuern. Wie genau das geht und welche Smart-Home-Gadgets für den Garten besonders nützlich sind, erfahren Sie hier.

So funktionieren smarte Bewässerungssysteme

Im Zentrum eines jeden smarten Bewässerungssystems steht ein Bewässerungscomputer, der zwischen Wasserhahn und Schlauch greift. Viele Systeme bieten dazu passende Sensoren zur Bodenfeuchte, Luft‑ und Bodentemperatur sowie Lichtintensität. Sie verbinden den Computer per WLAN, Bluetooth oder bei Apple per Thread. Über die App legen Sie Bewässerungszeiten oder Intervalle für einzelne Gartenbereiche fest. Bei Regen oder ausreichender Bodenfeuchte kann die App Gießzyklen auch automatisch pausieren.

Systeme im Überblick: Funktionen / Vor- und Nachteile

Anbei finden Sie einen Überblick über verschiedene smarte Bewässerungssysteme sowie Vor- und Nachteile:

Gardena Smart System / Smart Water Control

Preis: ca. 210 Euro

Set aus Steuer-Hub, elektrischem Ventil und Bodendigital‑Sensor für Feuchtigkeit, Temperatur und Licht. Die Einbindung ist per WLAN und App möglich, optional kompatibel mit Apple HomeKit. Die App unterstützt adaptive Pläne, Pflanzen‑ und Bodenauswahl und Wetterintegration.

Unser Testurteil: vielfältige App‑Funktionen, aber komplizierte Installation. Der Sensor stoppt automatische Gartenpflege bei Regen, kann jedoch nicht den konsumierten Wasserverbrauch messen.

Vorteile: umfassende Automatisierung, viele Features, Erweiterbarkeit bei Mähroboter & Co.
Nachteile: höherer Preis, zeitaufwendige Einrichtung, keine Verbrauchsmessung im Set.

Eve Aqua (3. Generation)

Preis: ca. 150 Euro

Wird direkt am Wasserhahn angeschraubt, unterstützt bis zu 7 individuelle Zeitpläne. Arbeitet über Bluetooth und optional per Thread für Mesh‑Netzwerke, kompatibel mit Apple HomeKit. Bietet ein langlebiges Magnetventil sowie ein robustes Metallgewinde und ist flüsterleise im Betrieb wie so mancher Mähroboter.

Vorteile: einfache Montage, elegantes Design, hoher Datenschutz, sehr stabil.
Nachteile: keine direkte Android-, Alexa‑ oder Matter‑Steuerung (außer über Apple‑Plattform), begrenzt auf einen Hahnanschluss.

Homematic IP Bewässerungsaktor

Preis: ca. 150 Euro

Direkter Anschluss an Wasserhahn. Das Smart-Home-Gadget ist außerdem batteriebetrieben und kann in ein bestehendes Homematic IP System integriert werden. Durchfluss- und Wassermengenmessung sind in Echtzeit in der App steuerbar. Die Leistungswerte helfen außerdem, den Verbrauch zu optimieren. Zudem erhalten Sie Push-Benachrichtigung bei Frostgefahr. Die Steuerung ist per App oder Sprachbefehl möglich.

Vorteile: präzise Messung, hohe Steuerungstiefe, guter automatischer Betrieb bei Nutzung eines Wettersensors.
Nachteile: nur Teile eines Smart‑Home‑Ökosystems, Zubehörkosten möglich.

Kärcher Bewässerungsautomat WT 5

Preis: ca. 45 Euro

Der Kärcher Bewässerungsautomat bietet eine digitale Zeitschaltuhr mit abnehmbarem Display – ohne App. Es handelt sich dabei um ein kompaktes Gerät mit vielen Programmmöglichkeiten.

Vorteile: robust, einfach zu bedienen, günstiger Einstieg.
Nachteile: keine App-Steuerung, zeitlich unflexibel, geringer Wasserdurchsatz.

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Eine Frau steht in der Küche, schaut auf ihr Smartphone und lächelt

Wahlkriterien: Was Sie beachten sollten

Ein Wassersprinkler steht in einem Beet im Garten.
Smarte Bewässerungssysteme: Darauf sollten Sie achten. (Bild: Tyrah - stock.adobe.com)

Wenn Sie Ihre Gartenbewässerung künftig smart per App steuern möchten, sollten Sie beim Kauf auf Folgendes achten:

KriteriumEmpfehlung
Gartengröße und ZonenFür mehrere Bereiche (z. B. Rasen und Beete) eignen sich Homematic IP oder Gardena besser.
Smart‑Home‑KompatibilitätWenn Sie Apple HomeKit nutzen: Eve Aqua. Für andere Plattformen: Homematic IP (z. B. mittels Matter‑Bridge). Kärcher funktioniert dagegen ohne App.
Messung & TransparenzHomematic IP bietet Verbrauchsdaten, Gardena und Eve Aqua nicht.
InstallationsaufwandEve Aqua und Kärcher ist schnell einsatzbereit. Gardena mit Hub dagegen aufwendiger.
Wetter‑/FrostfunktionenHomematic berücksichtigt Wetterprognosen.
BudgetEve Aqua, Gardena Smart System und Homematic IP befinden sich in einer ähnlichen Preisklasse, Kärcher ist dagegen günstiger.

Schritt für Schritt: Ausstellung und erste Programme

Um Ihre Gartenbewässerung per App steuern zu können, sollten Sie wie folgt vorgehen:

  • Gerät montieren: Schrauben Sie das Ventil bzw. den Aktor an den Außenhahn.
  • Batterien einsetzen und App installieren (Hersteller-App oder HomeKit). Anschließend sollten Sie das Smart-Home-Gadget mit dem WLAN verbinden.
  • Zeitpläne anlegen: Programmieren Sie Gießzyklen. Entweder mehrmals pro Woche morgens oder abends, je nach Trockenheit oder Boden. Bei Eve Aqua: manuell über Taste oder via Siri/Fernzugriff und bei Kärcher direkt an der Zeitschaltuhr.
  • Sensoren platzieren bei Gardena & Homematic: Mittig im Beet oder Rasen – Wetterabhängige Pausierung aktivieren.
  • Testlauf: Am ersten Morgen sollten Sie einen kurzen Testlauf für mehrere Minuten starten und beobachten. Achten Sie dabei auf Tropfmuster und prüfen Sie die Schlauchwand etc.

Pflege & Tipps für smarte Bewässerungssysteme

Damit Sie möglichst lange Freude an Ihrem Smart-Home-Gadget für den Garten haben, sollten Sie zudem folgende Tipps beachten:

  • Batterien jährlich prüfen und wechseln. Die App meldet einen niedrigen Ladezustand.
  • Firmware aktualisieren via App – besonders bei Eve Aqua und Homematic wichtig.
  • Regen‑ und Feuchtesensor regelmäßig säubern, damit sie korrekt messen.
  • Wasser sparen: Früh am Morgen bewässern, Trockenperioden statt standardisierten Intervallen nutzen.
  • Frostmodus aktivieren falls vorhanden.

Fazit – smarte Bewässerung lohnt sich

Mit smarten Bewässerungssystemen steuern Sie Rasen und Pflanzen effizient, wassersparend und weitgehend automatisiert – Sie müssen also nicht mehr täglich zur Gießkanne greifen. Systeme wie Gardena, Eve oder Homematic bieten Komfort, Flexibilität und Zeitersparnis auf unterschiedlichen Ebenen.