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Windows 10 in der OEM-Version: Das sollten Sie beachten (Bild: Travelarium - stock.adobe.com)

Ratgeber Apps & Programme Windows 10 in der OEM-Version: Das sollten Sie beachten

Der Support für Windows 7 wurde zwischenzeitlich eingestellt. Somit sind die meisten Userinnen und User auf Windows 10 umgestiegen. Damit Windows 10 installiert werden kann, benötigt man jedoch eine Lizenz. Doch hierbei gibt es große Unterschiede. Das Problem: Die meisten Nutzerinnen und Nutzer kennen sich mit dem Thema kaum aus. Wissen Sie, welche Art von Windows Lizenz Sie verwenden? Die meisten Userinnen und User von Windows 10 sind sich nicht im Klaren darüber, ob Sie eine OEM-Version oder eine Retail-Version nutzen. Zudem sind sie oftmals nicht damit vertraut, was eine Windows OEM-Version überhaupt ist. In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, ob die Nutzung einer OEM-Version legal ist, was Sie bei der Nutzung beachten sollten und wie sich eine Windows OEM-Lizenz von einer Windows Retail-Lizenz unterscheidet.

Was ist eine OEM-Version von Windows 10?

Es gibt gleich eine Vielzahl an Versionen von Microsofts Betriebssystem. Die wohl bekannteste Version von Windows 10 ist die OEM-Version. Diese Ausführung wird von Microsoft an Hersteller von Laptops und PCs verkauft, die das Betriebssystem dann selbst aufspielen und das Gerät anschließend entsprechend verkaufen. Das bedeutet: Wenn Sie einen Laptop oder PC mit vorinstalliertem Windows besitzen, handelt es sich dabei in der Regel um eine OEM-Version. Zudem legen Hersteller meist noch eine CD bei oder einen Aktivierungscode.

Und obwohl die OEM-Version eigentlich für Hersteller konzipiert wird, kann sie auch von normalen Nutzerinnen und Nutzern erworben werden. Dies ist zum Beispiel bei Amazon möglich. Der Vorteil: Mit der Windows OEM-Version erhalten Sie eine günstigere Variante als die Retail-Version – und das ganz ohne Einbußen am Funktionsumfang.

Allerdings bringt die OEM-Versionen auch einige Nachteile mit sich: Zunächst einmal kann die Version nur auf dem Laptop oder PC genutzt werden, auf dem sie zum ersten Mal installiert wurden. Darüber hinaus müssen sich Nutzerinnen und Nutzer vorab entscheiden, ob Sie eine 32-Bit-Version oder eine 64-Bit-Version nutzen möchten. Zudem erhalten die Käuferinnen und Käufer der Windows OEM-Version keinen Windows Support und keine Verpackung. Somit müssen Sie sich bei Problemen mit dem Betriebssystem direkt an den Gerätehersteller wenden.

Windows 10 OEM: Was bedeutet OEM überhaupt?

OEM steht für „Original Equipment Manufacturer“, auf Deutsch „Erstausrüster“. Dies bedeutet, dass OEM-Versionen nicht für den Verkauf im Einzelhandel vorgesehen sind. Vielmehr soll die Windows-Version in ein fertiges Komplett-System installiert werden. Solche OEM-Versionen werden von Microsoft direkt an Laptop und PC-Hersteller verkauft und sind deutlich günstiger als Retail-Versionen. Die Hersteller installieren die Windows OEM-Version dann selbst auf das fertige System.

Da OEM-Versionen von PC-Herstellern grundsätzlich nicht separat verkauft werden sollten, schließt Microsoft entsprechende Verträge mit den Anbietern. Gemäß einem Urteil des Bundesgerichtshofes im Jahr 2000 dürfen OEM-Versionen aber auch losgelöst von Hardware verkauft werden. Somit kommt es hier immer auf die entsprechenden Vertragsinhalte an.

Dies ist ein Grund dafür, dass Sie OEM-Versionen in der Regel nicht einfach im Einzelhandel finden. Zwar legt mancher Hersteller dem Komplett-PC eine CD mit dem Betriebssystem bei, meistens befindet sich im Lieferumfang jedoch nur ein OEM-Key. Mit diesem ist dann ein direkter Download von Windows auf der offiziellen Microsoft-Website möglich. Manchmal kann die Windows-Version anhand des OEM-Keys auch direkt auf dem neuen PC-System aktiviert werden.

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Im Vergleich: Was ist besser OEM oder Retail?

Finger tippt auf Touch-Anzeige von Windows 10
Die besten Tipps für Windows 10 (Bild: wachiwit - stock.adobe.com)

Viele Nutzerinnen und Nutzer fragen sich, was besser ist, Windows OEM oder Windows Retail? Grundsätzlich unterscheiden sich die Microsoft-Versionen in folgenden Punkten:

Merkmale

Bezüglich der Anwendung gibt es keinen Unterschied zwischen Retail Windows 10 und OEM Windows 10. Bei beiden Optionen handelt es sich um Vollversionen des Betriebssystems, die alle Features, Funktionen und Updates bieten.

System-Upgrade

Unabhängig davon, ob Sie eine Retail-Version oder eine OEM-Version von Windows nutzen, können Sie Ihr System jederzeit auf Windows 10 aktualisieren. Einzige Voraussetzung ist es, dass Sie im Besitz einer Windows 10 Lizenz sind.

Lizenz-Übertragung

Während eine Windows 10 Retail-Lizenz jederzeit auf ein neues Gerät übertragen werden kann, ist eine Windows 10 OEM-Lizenz nicht auf einen anderen Laptop oder PC übertragbar. Dies liegt an der Tatsache, dass die Hauptplatine geändert wurde.

Hardware-Austausch

Sind Sie im Besitz einer Retail-Lizenz von Windows 10? Dann können Sie jedes Teil Ihres Laptops oder PCs ersetzen, ohne dass Ihr Gerät in der Aktivität eingeschränkt wird. Wer dagegen eine Windows OEM-Version nutzt, kann nur ein beliebiges Teil des Computers ersetzen. Die Hauptplatine ist hiervon ausgenommen, da der interne Lizensierungscode der Software im BIOS gespeichert wird. Das bedeutet im Klartext: Fehlt der SLIC, kann die OEM-Version nicht aktiviert werden.

Support

Mit einer Retail-Lizenz von Windows können Sie sich jederzeit an den Microsoft Support wenden. Somit werden Sie bei Problemen mit der Aktivierung oder auch bei Fehlern mit der Hardwarekomptabilität unterstützt. Mit einer OEM-Lizenz erhalten Sie dagegen keine Unterstützung von Microsoft. Bei Problemen bleibt Ihnen nur die Option, sich an den Hersteller des Geräts zu wenden.

Kosten

Derzeit ist eine OEM-Lizenz für Windows 10 Home bereits ab ca. 80 Euro erhältlich. Die Pro-Version kann dagegen ab 110 Euro erworben werden. Wer sich für die Retail-Version von Windows 10 entscheidet, muss dagegen mit etwas höheren Kosten rechnen. Windows 10 Home ist zu einem Preis ab ungefähr 130 Euro erhältlich. Wer Windows 10 Pro nutzen möchte, muss dagegen mit einem Preis von mindestens 190 Euro rechnen.