Google Home, Apple HomePod, Amazon Echo stehen nebeneinander auf rotem Tisch
Der große Vergleich der Smart Speakter

Ratgeber Haushalt & Garten Smart Speaker im Dreikampf: Apple HomePod, Amazon Echo und Google Home im Vergleich

Immer mehr Haushalte wandeln sich zum Smart Home und Geräte wie der Amazon Echo spielen wortwörtlich eine zentrale Rolle darin. Da wollen andere Tech-Giganten wie Google und Apple nicht zurückstehen. Wir haben den Apple HomePod, den Google Home und den Amazon Echo miteinander verglichen. Wer gewinnt den Smart Speaker-Dreikampf?

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Als Amazon den ersten Echo im Jahr 2014 vorstellte, herrschte Skepsis vor: Warum brachte Amazon einen Lautsprecher mit Internetzugang und Sprachassistenten heraus? War es wirklich so wichtig, per Sprachbefehl shoppen zu können?

Vier Jahre später ist das Bild viel klarer und Konkurrenten wie Google und Apple mühen sich, den abfahrenden Zug nicht zu verpassen. Smart Speaker wie der Amazon Echo machen sich inzwischen als Assistent nützlich, als Schaltzentrale fürs Smart Home und als Jukebox des 21. Jahrhunderts. Und das alles funktioniert auf Zuruf – oder sollte es jedenfalls.

Wir haben drei aktuelle Vertreter getestet und miteinander verglichen: den Amazon Echo der 2. Generation, den Google Home und Apples brandneuen HomePod. Zum Teil ist das ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen, denn der HomePod ist sehr viel teurer als die beiden anderen Geräte: 349 US-Dollar plus Steuern kostet er in den USA, die anderen beiden gibt es um die 100 US-Dollar. Aber der Amazon Echo und der Google Home repräsentieren derzeit den Kern dieses noch jungen Marktes. Und wir wollten wissen: Zeigt Apple uns hier einen neuen Weg auf, machen sie einfach wieder ihr eigenes Ding oder wird der HomePod zum Flop wie vor zehn Jahren der „iPod Hi-Fi“-Lautsprecher?

Runde 1: Musik – Wie gut sind sie als Lautsprecher und Jukebox?

Der HomePod ist nicht sehr viel größer als der Amazon Echo oder der Google Home, aber der Sound spielt in einer anderen Liga. Um das zu hören, muss man nicht einmal Hi-Fi-Spezialist sein. Vor allem der Bass ist beeindruckend. Kurzum: Das Klangbild ist gut für einen so kompakten Lautsprecher. Wer guten Sound möchte, wird aber auch in Amazons und Googles Ökosystem bedient. Mehr dazu weiter unten.

Ob dieser bessere Klang aber überhaupt das notwendige Geld wert ist, muss jeder selbst entscheiden. Wer beim Kochen gern Musik hören möchte, braucht dazu nicht unbedingt Hi-Fi-Sound.

Musik auf Zuruf abspielen zu können ist eine andere wichtige Funktion dieser Geräte. Sie sind die persönliche Jukebox fürs 21. Jahrhundert. Apples HomePod kann hier derzeit allein hauseigene Angebote nutzen: Apple Music, die eigene iTunes-Bibliothek sowie iTunes Match. Das war’s. Für alles andere muss man auf AirPlay zurückgreifen, aber dann geht der Komfort des Sprachassistenten verloren. Amazon und Google sind hier flexibler. Neben ihren eigenen Angeboten funktionieren sie zum Beispiel auch mit Spotify. Interessanterweise verlangt der Echo allerdings nach einem bezahlten Spotify-Account, während auf dem Google Home auch der kostenlose funktioniert. In Summe gibt es beim Echo aber mehr Auswahl, wenn es um Musikdienste geht. Hier sollte man vorher schauen, ob der eigene Favorit unterstützt wird.

Gibt es einen Gewinner? Am ehesten den Echo, weil er die größte Flexibilität bei den möglichen Diensten bietet. Man kann ihn bei Bedarf auch mit einem anderen Lautsprecher kombinieren, denn er hat einen Audioausgang. Wer allerdings fest in Googles oder Apples Ökosystem verwurzelt ist, wird das anders sehen. Deren Musikdienste gibt es jeweils nur mit dem hauseigenen Smart Speaker.

Runde 2: Sprachassistenten – Wie gut sind sie als alltäglicher Helfer?

Um eines gleich klarzustellen: Keiner der drei Assistenten ist perfekt. Sie verstehen nicht jede Frage oder Formulierung, haben manchmal schlichtweg nicht die passende Information als Antwort parat und sind weit davon entfernt, wie ein Mensch zu reagieren. In einer idealen Welt könnte man ihnen sagen: „Reservier einen Tisch für zwei bei einem guten, aber nicht zu teuren Italiener morgen Abend.“ Um dasselbe zu erreichen, muss man heute in einen länglichen Dialog mit dem „Assistenten“ treten und sich Schritt für Schritt dem Ergebnis annähern. Insofern sollte man hier nicht zu viel erwarten.

Amazon hat den Vorteil eines großen Angebots an „Skills“, also Erweiterungen für Alexa. Das ist zukunftsweisend, denn es ist davon auszugehen, dass alle Sprachassistenten in der einen oder anderen Form erweiterbar sein werden. Allerdings benötigt Alexa oftmals sehr exakte Anweisungen, damit auch tatsächlich der richtige „Skill“ die Anfrage des Nutzers beantwortet. Am Ende des Tages werden viele Menschen nicht sehr viel mehr als eine Handvoll oder ein Dutzend solcher zusätzlichen Funktionen nutzen.

Google wiederum hat die wohl größte Datenbasis von allen zur Verfügung. Zudem haben die Macher bereits viele Jahre Erfahrung damit, Nutzeranfragen und deren Kontext zu verstehen. Insofern ist der Google Assistent besonders gefragt, wenn es um Informationen aller Art geht.

Apples Siri hatte eigentlich einmal einen enormen Vorsprung. Immerhin wurde der Assistent bereits 2011 vorgestellt. Aber seitdem scheint sich nicht so viel getan zu haben wie bei der Konkurrenz. Und auf dem HomePod ist die Funktionalität noch einmal eingeschränkter als bei Siri auf einem iPhone.

Gibt es hier einen Gewinner? Auch hier könnte man den Echo vorne sehen, einfach, weil er durch die Skills erweiterbar ist. Google holt hier allerdings auf und hat eine gute Chance, Alexa zu übertrumpfen.

Apples Siri hingegen ist zum heutigen Stand deutlich eingeschränkter. Was Siri kann, macht sie in der Regel zuverlässig. Aber sie hat doch einiges zu lernen und aufzuholen.

Runde 3: Smart Home-Hubs – Wie gut sind sie als Schaltzentrale fürs schlaue Zuhause?

Amazon Echo in der Farbe Anthrazit Stoff steht auf einem Tisch rechts vorne, dahinter (mit Tiefenunschärfe) mittig der Apple HomePod in der Farbe Space Gray und rechts daneben der Google Home in der Farbe Weiß
Bei den Sprachassistenten ist der Amazon Echo (noch) vorn.

Apples „HomeKit“-Initiative hatte einen schleppenden Start und kommt erst seit Kurzem mehr in Fahrt. Apple hatte seine Voraussetzungen für HomeKit-Geräte verringert. Sie sahen wohl selbst, dass sie andernfalls von Amazon und Google abgehängt werden würden. Der HomePod spielt eine wichtige Rolle, denn er ist nicht nur die Sprachschnittstelle, sondern zugleich der Hub fürs Apple Smart Home. Vorher benötigte man stattdessen entweder ein Apple TV oder ein iPad. Der HomePod integriert sich nahtlos in ein bereits bestehendes HomeKit-System und erfüllt seine Rolle hier tadellos.

Amazon auf der anderen Seite hat sich einen enormen Vorsprung erarbeitet. Das liegt auch daran, dass Alexa selbst ebenfalls eine Plattform ist: Andere Hersteller können den Sprachassistenten in ihre Geräte integrieren. Alexa ist sozusagen für Sprachassistenten, was Android für Smartphones ist. Und das dürfte Google wurmen, denn genau diese Rolle möchten sie natürlich am liebsten selbst spielen.

Gibt es einen Gewinner? Auch hier hat Amazons Angebot die Argumente auf seiner Seite. Die Auswahl ist einfach am größten. Google wird versuchen aufzuholen und hat gute Chancen, das auch zu schaffen. Für Apples Lösung spricht, dass sie sich gut ins hauseigene Ökosystem integriert. Wie so oft spielt Apple hier eine Sonderrolle: Hardware, Software und Dienste kommen aus derselben Hand und sie sehen zu, dass sie das so oft wie möglich zu ihrem Vorteil nutzen. Apple-Fans müssen allerdings mit einer deutlich geringeren Auswahl an kompatiblen Smart Home-Komponenten leben.

Weitere Modelle und Alternativen

Neben dem hier vorgestellten Echo der zweiten Generation hat Amazon diverse weitere Modelle im Angebot:

  • Der Echo Plus sieht dem ursprünglichen Echo sehr ähnlich. Er bringt einen verbesserten Sound mit und kann als Smart Home-Hub für den ZigBee-Standard fungieren. Alle anderen Echos können nur über Wi-Fi mit dem Smart Home kommunizieren und für komplexere Setups braucht es dann einen separaten Hub. Den Plus bekommt man für 149 Euro.
  • Der Echo Dot ist perfekt für jeden, dem der Lautsprecher-Part nicht so wichtig ist oder der diesen Echo an eine bereits vorhandene Box anschließen möchte. Für 59 Euro bekommt man hier ansonsten alle Funktionen in einer sehr kompakten Form.
  • Der Echo Spot kommt in einer kompakten Kugelform und mit einem Touchscreen daher. Er kann also Informationen wie das Wetter und die Uhrzeit dauerhaft anzeigen, er lässt sich für Videotelefonate nutzen oder er kann auch das Bild einer smarten Sicherheitskamera anzeigen. Er kostet regulär 129 Euro.
  • Eine Nummer größer und rechteckig ist der „Echo Show“. Auch er hat einen Touchscreen, der mit 7 Zoll Diagonale schon ordentlich groß ist, weshalb man auf ihm Videos schauen kann und er lässt sich auch als digitaler Bilderrahmen nutzen. Preis: 219 Euro.
  • Zu guter Letzt gibt es dann noch den kuriosen „Echo Look“, der als „freihändige Kamera“ und „Style-Assistent mit Alexa“ verkauft wird. Er kann aber ebenso wie die anderen Echos auch das Smart Home kontrollieren. Ihn gibt es noch nicht in Deutschland. In den USA kostet er 199 Dollar.

Und wer Alexa auch unterwegs nicht missen will: Der „Amazon Tap“ ist ein Bluetooth-Lautsprecher mit Akku und Sprachassistent. Für Alexa braucht er in irgendeiner Form Wi-Fi. Der Listenpreis liegt bei 129 US-Dollar. Auch er ist noch nicht in Deutschland erhältlich.

Ein bisschen übersichtlicher ist das Angebot bei Google. Neben dem hier vorgestellten Google Home gibt es inzwischen mit dem „Home Mini“ einen Konkurrenten zum Echo Dot und der kostet ebenfalls 59 Euro. Auch er ist vor allem geeignet, wenn man einfach an noch mehr Orten einen Sprachassistenten zur Stelle haben will. Via Bluetooth kann man bei Bedarf einen externen Lautsprecher anschließen. Am anderen Ende der Skala findet sich der Home Max, der vor allem als leistungsstarke Box gedacht und deutlich größer als alle Konkurrenten ist. Mit 399 US-Dollar ist er allerdings sogar noch teurer als Apples HomePod und noch nicht in Deutschland erhältlich.

Gerade Alexa findet sich aber auch in vielen weiteren Geräten, wie beispielsweise Lautsprechern von Sonos. Hier macht sich Amazons Taktik bezahlt, den Sprachassistenten frei zur Verfügung zu stellen.

Fazit

Rein von den Fakten her hat Amazon die Nase vorn. Der Echo der 2. Generation ist ein sehr gutes Angebot für diesen Preis. Auch beim Design haben die Macher eine Schippe draufgelegt und er sieht sehr viel schicker aus als die erste Generation. Und wie oben dargestellt: Die Auswahl an Alexa-Geräten ist enorm und auch beim Smart Home trifft man den Alexa-Sticker laufend an.

Apple ist auf dem Papier derzeit abgeschlagen. Allerdings hat das Unternehmen mit dem HomePod eine gute Hardware für die erste Generation vorgelegt. Darauf können sie aufbauen. Die meisten Kritikpunkte am HomePod (abgesehen vom Preis) betreffen die Software und die Dienste. Hier muss Apple in den nächsten 12 Monaten zeigen, dass sie in der Lage sind, schnell nachzulegen. Wenn sie das schaffen, haben sie eine gute Chance, sich ein Plätzchen im wachsenden Smart Home-Markt zu sichern.

Google hat es derzeit am schwersten, weil sie sicherlich genau das Modell fahren wollten, das Amazon nun bereits besetzt hat. Das Unternehmen hat aber sowohl die Ingenieure als auch das Geld, um in den Markt vorzudringen. In den letzten Monaten haben sie bereits gezeigt, wie ernst es ihnen damit ist.