Hand hält Handy mit Android-Pie Logo
Project Treble (Bild: dzianominator - stock.adobe.com)

Ratgeber Apps & Programme Project Treble – Was steckt hinter Googles neues System?

Im letzten Jahr hat Google ein neues System eingeführt. Mit Project Treble sollen Android Updates ein Kinderspiel werden. Das neue modulare System soll es Herstellern und Netzbetreibern einfacher machen, neue Updates aufzuspielen und Android-Nutzern die Möglichkeit geben, sich schneller mit Updates zu versorgen. Derzeit ist das Projekt noch überschaubar, doch schon bald könnte Project Treble die Zukunft von Android sein und die Handhabung revolutionieren. Doch wie hilfreich ist die Software wirklich und welche Smartphones sind mit Project Treble kompatibel?

Warum Project Treble?

Seit kurzem ist Android 9.0 P am Start. Doch die Anzahl der Nutzer ist gering. Laut einer Studie läuft auf 36 Prozent aller Android-Smartphones eine Software, die mindestens fünf Jahre alt ist. Im Gegensatz zu Apple-Nutzern, die fast immer auf dem neuesten Stand sind, über die aktuellste Version der jeweiligen Apps verfügen und das neueste Betriebssystem nutzen, sind Android-Smartphone-Nutzer mit Updates stets hinterher. Der Grund hierfür ist simple: Während bei Apple die komplette Hard- und Software aus nur einer Hand kommt, sind bei Android-Smartphones mehrere Softwareanbieter und Hersteller beteiligt. Dadurch haben Android-Nutzer zwar eine größere Auswahl und sind flexibler in der Kaufentscheidung, setzen sich aber ebenso einer großen Gefahr aus: Durch die Nutzung eines alten Betriebssystems oder veralteter Apps können Sicherheitslücken entstehen, die die Daten des Nutzers gefährden. Schon lange bemüht sich Google, dieses Problem zu lösen. Zu lange dauert die Kommunikation und Einigung bezüglich Apps und Design zwischen den Herstellern der Smartphones und Google. Die innovative Lösung: Project Treble.

Was genau ist Project Treble?

Project Treble teilt alles in zwei Ebenen: Die erste Ebene wird von Google selbst betreut und kümmert sich um das Betriebssystem. In der Ebene können Updates schneller angepasst werden. Die zweite Ebene beinhaltet die Hardware. In ihr können die Hersteller ihre Ideen bezüglich der Optik des Smartphones oder des Prozessors verwirklichen. Grundsätzlich könnte man behaupten, dass hier eine Spaltung zwischen dem Gerätetreiber und dem Betriebssystem entsteht. Im Klartext heißt das: Google kann ein Update am Android OS vornehmen, ohne auf die optimierte Software der Hersteller zu warten. Dies gewährt Android-Nutzern ein beschleunigtes Software-Update-Verfahren. Einziges Manko: Auch künftig ist nicht Google, sondern der jeweilige Hardware-Hersteller selbst für die Software-Updates verantwortlich. Das heißt, dass Nutzer auch in der Zukunft darauf hoffen müssen, dass Samsung, LG, HTC und Co. neue Software für ihre Geräte zur Verfügung stellen.

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Wie hilfreich ist die Software und welche Optionen bietet sie Ihnen?

Die Software ist ein großer Schritt in die richtige Richtung. Mit ihr werden Sicherheitslücken vermieden und Updates schneller möglich. Gerade bei den Einsteiger-Geräten könnte sich die Lage verbessern. Dank Project Treble könnte es in der Zukunft möglich sein, dass auf einem preisgünstigen Galaxy die gleiche Software läuft wie auf dem neuesten High Class Modell. Leider ist die Software nicht für alle Android Smartphones verfügbar. Doch die Zahl der Smartphones mit aktiviertem Project Treble wächst schnell. Während im Mai 2018 das Samsung Galaxy S9 und das S9 Plus die ersten Smartphones waren, die das neue Google System schon bei der Auslieferung aktiviert hatten, verfügte Samsung derzeit immer noch nur über zwei Smartphones mit Project Treble im Sortiment. Doch alle Hersteller, auch Huawei und Sony, bauen die Auswahl an Smartphones mit bereits aktiviertem Project Treble stetig aus. Unser Tipp: Da Project Treble eine wichtige Rolle in der Zukunft jedes Android Smartphones spielen wird, sollten Sie bei einem Neukauf darauf achten, auf jeden Fall ein Project Treble kompatibles Smartphone zu wählen.

Mit welchem Smartphone ist Project Treble nutzbar?

Wer testen möchte, ob er sein Smartphone mit Project Treble nutzen kann, wird im Google Play Store fündig. Die App „Treble Check“ gibt Ihnen die Möglichkeit, zu prüfen, ob Ihr Gerät mit Project Treble kompatibel ist. Wenn Sie allerdings kein Android 8 Update erhalten haben, können Sie sich den Aufwand sparen. Project Treble ist grundsätzlich nur mit Geräten kompatibel, die Android 8 nutzen. Google hat verkündet, dass alle Smartphones, die mit Android 8 Oreo ausgeliefert werden, mit Project Treble kompatibel sind. Das sind unter anderem das Huawei Mate 10 Pro, das HTC U11+, das Sony XZ1 und XZ1 Compact, die Pixel-Phones der zweiten Generation sowie das Honor View 10. Smartphones, die erst durch ein Update auf das neue Betriebssystem umgestellt wurden, können zwar, müssen aber nicht mit Project Treble kompatibel sein. Auch Marken wie Huawei geben Project Treble für beispielsweise das Mate 9 und das Honor 8 Pro frei und Google stellt das System ebenso für die Pixel-Phones der ersten Generation parat. Auch das Essential Phone verwendet automatisch Project Treble, sobald das Oreo-Update erfolgt. Auf den meisten älteren Modellen ist das System leider nicht erhältlich. Der Hersteller HTC bietet Project Treble nur bei neuen Modellen an und auch das OnePlus 3 und 3T sowie das Duo OnePlus 5 und 5T werden nicht mit dem neuen System verfügbar sein. Sogar Samsung Galaxy S8 und S8 Plus sind bis jetzt nicht kompatibel mit dem neuen System und werden es künftig wohl auch nicht sein.