Frau bedient Smartphone mit beiden Händen
Twitter muss sein Update überarbeiten (Bild: chinnarach - stock.adobe.com)

Ratgeber Apps & Programme Nach Kritik: Twitter Update muss überarbeitet werden

Irgendwie ist bei Twitter der Wurm drin, könnte man meinen. In den vergangenen Monaten hat die Plattform eine ganze Reihe an Neuerungen und Verbesserungen vorgestellt, wie z.B. das Story ähnliche Fleet Feature, den Clubhouse-Klon Spaces oder ein überarbeitetes Design. Klingt erstmal gut. Neu ist in vielen Fällen schließlich besser, oder? Kann sein, im Falle von Twitter trifft dies jedoch nur bedingt zu. Nachdem die Funktion Fleets nur mäßig aufgenommen wurde, hat sie Twitter letzten Monat wieder eingestampft. Auch die kürzlich vorgenommenen Änderungen am Design trafen nicht unbedingt bei jedem User auf Wohlgefallen. Aus diesem Grund rudert der Micro Messaging Dienst nun wieder zurück und macht Teile vom Twitter Update rückgängig. Twitter macht also zwei Schritte vor und einen zurück. Was für Änderungen haben den Nutzern nicht gefallen? Welche Designs widerruft Twitter? Wir verraten es.

Das wird vom Twitter Update wieder rückgängig gemacht

Zwei wesentliche Bestandteile vom kürzlich gelaunchten Twitter Update werden kurzerhand wieder eingestampft. Zum einen wird die Gestaltung der Schaltflächen fürs Folgen bzw. Entfolgen überarbeitet. Zum anderen schraubt Twitter an den Hell-Dunkel-Kontrasten herum, die im Zuge der letzten Aktualisierung verstärkt wurden. Sowohl die Schaltflächen als auch die Kontraste wurden (neben weiteren Modifikationen) durch das letzte Twitter Update verändert. Kritische Stimmen ließen nach dem Twitter Update nicht lange auf sich warten. Eine Userin schildert ihre Erfahrungen mit dem neusten Twitter Update z.B. wie folgt:

“I love how I use dark mode to prevent eye strain and headaches and then twitter is like "what if we made the follow button bright white on a dark background wouldn't that be great" no it's giving me the eye strain I'm trying to avoid”

Der Nutzerin macht also insbesondere der Schwarz-Weiß-Kontrast der Folgen- bzw. Entfolgen-Buttons zu schaffen. Twitter scheint sich diesen und viele weitere Kommentare, die in eine ähnliche Richtung formuliert waren, zu Herzen genommen zu haben. Mitte August hat die Plattform folgenden Tweet abgesetzt:

“We're making contrast changes on all buttons to make them easier on the eyes because you told us the new look is uncomfortable for people with sensory sensitivities. We're listening and iterating.”

Twitter versucht nun also die in der Vergangenheit vorgenommenen Änderungen (zumindest) teilweise zurückzunehmen und so anzupassen, dass sich User damit wohlfühlen. Unterm Strich können Sie also damit rechnen, dass sich Twitter ums Aussehen der Plattform und insbesondere um die Gestaltung seiner Schaltflächen kümmern wird.

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Diese Designänderungen gab es durch das Twitter Update

Katze schaut auf Smartphone, auf das von der anderen Seite aus getippt wird
Auf Kritik wird eingegangen (Bild: ©S.Kobold - stock.adobe.com)

Wenn vom Twitter Update die Rede ist, muss streng genommen von einem “Redesign” gesprochen werden. Die Aktualisierungen, die Twitter kürzlich vorgestellt hat, beziehen sich nämlich ausschließlich auf die Gestaltung der Benutzeroberfläche. Das heißt: Die Plattform hat keine neuen Funktionen oder Menüoptionen eingeführt, sondern ausschließlich optische Änderungen vorgenommen. Das bedeutet jedoch nicht, dass Design-Modifizierungen nicht ebenfalls auf ein großen Echo seitens der Nutzer stoßen können - wie in diesem Fall auch geschehen. Was hat das Twitter Update also für Änderungen hervorgerufen? Im Prinzip sind es drei größere Modifikationen, die mit dem letzten Twitter Update sowie diversen vorangegangenen Updates vorgestellt wurden. Zum einen wurde die Schriftart “Chirp” eingeführt. Diese ist proprietär, das heißt dass sie nur auf Twitter selbst funktioniert und nicht auf fremden Systemen. Davor hat Twitter verschiedene Schriften, wie z.B. SF Pro, Roboto und Helvetica Neue genutzt. Chirp soll sich, angelegt an westliche Schriftarten, bessern zum Lesen von links nach rechts und zum Scrollen eignen.

Zum anderen hat Twitter das Design der Folgen- bzw. Entfolgen-Buttons überarbeitet. Als drittes wurde der Kontrast im Messaging Dienst erhöht. Die Hell-Dunkel-Unterschiede fallen damit stärker aus als bislang. Insgesamt hat Twitter in den vergangenen Monaten also drei verschiedene Design Aktualisierungen vorgenommen:

  • Einführung der neuen Schriftart Chirp
  • Neues Design des Folgen- bzw. Entfolgen Buttons
  • Höhere Kontraste von hell zu dunkel

Gleichermaßen geliebt und gehasst - das Twitter Update

Zunächst sei klargestellt: Eine Softwareaktualisierung, egal ob es sich um ein Facebook, Instagram oder Twitter Update handelt, ist immer mit Risiken verbunden. Zwar werden neue Funktionen, Designs oder Menüpunkte vorher ausgiebig getestet, nicht selten in eigenen Betaversionen. Nichtsdestotrotz findet die wahre Bewährungsprobe für so ein Update erst dann statt, wenn es auch tatsächlich für alle nutzbar wird. Alle großen Hersteller mussten in der Vergangenheit nachträglich Änderungen oder Anpassungen an Updates vornehmen, die bereits draußen waren. So weit, so normal. Wenn ein Twitter Update auf den Markt kommt, scheint es jedoch überproportional auf Unmut zu stoßen - mehr als bei anderen Apps. So ist es in der jüngeren Vergangenheit gleich zweimal vorgekommen, dass ein Twitter Update nicht die erwünschte Wirkung erzielt hat und es im Anschluss wieder einkassiert wurde. Erst im August 2021 hat Twitter sein Story Feature eingestampft. Damit war die Funktion gerade mal ein gutes halbes Jahr draußen.

Mit den Fleets wollte die Plattform eigentlich Instagram & Co. Konkurrenz machen, die das Feature seit geraumer Zeit erfolgreich nutzen. Den Grund für den Misserfolg der Fleets darin zu suchen, dass es sich lediglich um eine Kopie von Instagram handelt, greift jedoch zu kurz. Instagram hat die Funktion schließlich selbst von Snapchat abgekupfert. Eine Ursache, weshalb die Fleets nicht so gezündet haben wie erhofft, liegt womöglich im Story-Feature selbst begründet. Dieses lebt von Bildern und Videos und wird meist einseitig vom Sender genutzt, um Inhalte an seine Follower auszuspielen. Da Twitter aber wie keine anderen Plattform von der Interaktion und vom Austausch lebt, mag diese Idee nicht aufgegangen zu sein. Als wäre dies nicht bereits genug Ärger, wurde im selben Monat, in dem die Fleets wieder eingestampft wurden, Twitters neues Update ebenfalls kritisiert. Die Unzufriedenheit der User scheint so groß gewesen zu sein, dass sich Twitter dazu entschlossen hat, auf die Kritik einzugehen und das Twitter Update zu überarbeiten. Es bleibt abzuwarten, ob dies die kritische Twitter-Gefolgschaft befrieden wird.