Person mit pink lackierten Fingernägeln tippt auf Smartphone mit geöffneter Twitter-Anwendung
Schluss mit Fleets (Bild: Kaspars Grinvalds - stock.adobe.com)

Ratgeber Apps & Programme Fleets – Twitters Pendant zur Instagram-Story endet

Mit neuen Features im Tech-Bereich ist es so eine Sache. Wenn ein Unternehmen mit einer innovativen Idee an den Start geht, kann das in zwei Richtungen gehen. Entweder die Funktion kommt nicht an und verpufft kurze Zeit später oder das Feature geht durch die Decke und wird zum weltweiten Erfolg. Letzteres hat Snapchat erlebt, das mit sich selbst löschenden Hochkant-Videos den Nagel auf den Kopf getroffen hat. Die Idee war so erfolgreich, dass sie Facebook kurzerhand kopiert hat und das Feature in seine Apps Instagram, WhatsApp und Facebook integriert hat. Wenn schon klauen, dann richtig. Twitter hat das Gleiche versucht und die „Stories“, wie sie bei Instagram heißen, auch für seinen Dienst eingeführt. Am oberen Bildschirmrand konnten Twitter-User die sogenannten „Fleets“ anschauen – bis jetzt. Twitter hat das Feature nämlich wieder eingestellt. Wir verraten Ihnen, was dahintersteckt.

Ab wann gibt es keine Fleets mehr auf Twitter?

Falls Sie sich fragen: „Warum werden Fleets wieder eingestellt, wurden sie nicht gerade erst eingeführt?“ liegen Sie vollkommen richtig. Fleets sind nämlich erst im vergangenen November herausgekommen. Im Juli 2021 wurde bekannt, dass es Fleets bald nicht mehr geben wird - am 3. August 2021 wurde die Funktion dann eingestellt. Unterm Strich war das neue Feature von Twitter nur etwas mehr als zehn Monate auf dem Markt. Das ist nicht wirklich lange. Zum Vergleich: Snapchat in seiner heutigen Form gibt es bereits seit 2016. Auch Instagram hat seine Story-Funktion im gleichen Jahr herausgebracht. Twitter zählt damit ganz klar zu den Verlierern der Firmen, die eine eigene Story-Variante herausgebracht haben. Übrigens: Trotz des Enddatums des 3. August 2021 ist das Feature aktuell weiterhin nutzbar. Twitter ließ verlautbaren, dass es noch eine Weile braucht, bis die Funktion vollständig aus seiner App verschwunden ist.

Fleets auf Twitter – Wie haben sie funktioniert?

Wenn Sie die Story-Funktion auf Instagram kennen oder das Pendant auf WhatsApp oder Facebook, dann wissen Sie im Prinzip auch, wie Fleets funktionieren. Durch ein Tippen auf das kreisrunde Symbol am oberen Bildschirmrand können Sie Inhalte veröffentlichen, die nur für 24 Stunden sichtbar sind. Hierbei kann es sich um Fotos, Grafiken, Text oder eine Kombination daraus handeln. Im Gegensatz zu Instagram oder auch LinkedIn, das eine ähnliche Funktion besitzt, lassen sich Fleets nicht mit individuellen Links hinterlegen. Sie können mit Fleets also nicht interagieren. Naja, fast nicht. Möglich ist es dennoch, auf Fleets mit einer Privatnachricht zu antworten. Es lässt sich also ein Dialog zwischen Autor des Fleets und User führen. Twitter hatte mit der Einführung der Fleets im November letzten Jahres gehofft, neue User zu gewinnen. Da Twitter vielleicht mehr als jede andere Social Media Plattform darauf aus ist, Meinungsaustausch zu fördern, wird hier besonders gerne diskutiert. Teilweise auch sehr laut und direkt.

Weshalb hat es mit den Fleets nicht geklappt?

So mancher User ist von der teils harschen Debattenkultur auf Twitter abgeschreckt oder weniger forsch in seiner Meinungsäußerung. Aus diesem Grund hat Twitter versucht, durch Fleets diese Marktlücke zu füllen. Dadurch, dass Fleets nicht unbegrenzt wie klassische Tweets, sondern nur für einen kurzen Zeitraum öffentlich sind, trauen sich so vielleicht auch schüchterne User ihre Meinung zu kundzutun. Die Gewissheit, so Twitters Hoffnung, dass Fleets nach einem Tag wieder verschwinden, könnte unsicheren Nutzern dabei helfen, ihre Ängste zu überwinden und sich mitzuteilen. Falsch gedacht. Der Plan ist offensichtlich nicht aufgegangen – im Gegensatz zu Instagram & Co. Vielleicht braucht es für diese Form der Kommunikation mehr Bilder und weniger Inhalt. Da es bei Twitter vor allem darum geht, in den Dialog zu treten, zu diskutieren und sich mit anderen Usern auszutauschen, sind Fleets vielleicht der falsche Weg. Fleets bzw. Stories laden schließlich weniger zum Dialog ein, sondern werden meistens dafür genutzt, um kurzweilige Inhalte an Follower und Abonnenten auszuspielen.

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Wie genau kommt der Name „Fleets“ zustande?

Papier-Sprechblase mit Twitter-Vögeln wird von Hand vor hellblauem Hintergrund hochgehalten
Twitter Story Funktion Fleets wird eingestellt (Bild: zakokor - stock.adobe.com)

Wenn Sie englischer Muttersprachler sind, dürfte Sie der Begriff „Fleets“ vielleicht etwas stutzig gemacht haben. Wörtlich übersetzt heißt „Fleets“ nämlich „Flotten“. Bei Twitters Funktion handelt es sich jedoch nicht um Schiffe für den Kriegseinsatz, sondern um eine neue Wortschöpfung. „Fleets“ ist eine Zusammensetzung der Begriffe „Tweet“ und „fleeting“. „Tweet“ bedeutet im ursprünglichen Sinne „zwitschern“. Daher das Logo mit dem kleinen Vogel. Wenn Sie einen Tweet posten, zwitschern Sie damit sozusagen Ihre Nachricht in die Welt hinaus. „Fleeting“ heißt „flüchtig“. Wenn Sie beide Worte zusammensetzen, bekommen Sie „Fleeting Tweets“ – übersetzt: „Flüchtige Tweets“. Verkürzt wird daraus „Fleets“. Die Bedeutung der flüchtigen Tweets rührt daher, dass diese im Gegensatz zu klassischen Tweets nach 24 Stunden wieder verschwinden, sie sind also flüchtig. Instagram hat einen anderen Weg gewählt und sein Feature „Story“ genannt. Inhalte, die nur für eine gewisse Zeit online sind, werden hier also als „Geschichten“ bezeichnet.

Abseits von Fleets – Wie wird Twitter genutzt?

Bei all den News über Fleets, Tweets und Stories, können unerfahrene Twitter-Nutzer schnell einmal überfordert sein. Wenn Sie den Dienst noch nie genutzt haben oder noch ganz am Anfang stehen, geben wir Ihnen im Folgenden eine kurze Einführung. Die wichtigsten Begriffe, die Sie kennen sollten, lauten: „Tweet“, „Retweet“ und „Follower“. Ein Tweet bezeichnet auf Twitter eine Kurznachricht, die von jedem User mit Account gepostet werden kann. Ein Tweet war vormals auf 140 Zeichen begrenzt und kann inzwischen bis zu 280 Zeichen lang sein. Ein Retweet ist ein Tweet eines Nutzers, der von einem anderen User geteilt wird. Follower sind die Personen, die einem bestimmten Account folgen bzw. ihn abonniert haben. Auf Instagram wird von „Abonnenten“ gesprochen, Twitter spricht von „Followern“. Gemeint ist aber dasselbe. Wenn Sie mehr über diese Begriffe erfahren wollen, wie genau Sie sich auf Twitter anmelden, welche großen Hashtags Sie kennen sollten und was Sie für einen professionellen Auftritt brauchen – alle wichtigen Fakten haben wir für Sie in einem Artikel zu Twitter Tipps für Einsteiger zusammengestellt.