Ein geöffnetes Handy wird repariert
iPhone Akkutausch macht Probleme (Bild: ©nddcenter - stock.adobe.com)

Ratgeber Smartphone Nach Apples Skandal - Probleme beim iPhone Akkutausch

Nach dem Skandal ist vor dem Skandal. Das scheint zumindest für Apple zu gelten: Zunächst kam heraus, dass der kalifornische Hersteller ältere iPhones bewusst langsamer machte. Und nun steht Apple für seinen als Wiedergutmachung deklarierten iPhone Akkutausch für 29 Euro in der Kritik. Denn dieser ist bei weitem nicht so einfach in Anspruch zu nehmen, wie Apple seinen verärgerten Kunden weiß macht. Wir verraten Ihnen, was hinter dem neusten Skandal um den iPhone Akkutausch steckt und was Sie tun können, damit Ihr langsames iPhone endlich wieder schneller läuft.

Was bisher geschah

Alles begann Ende 2017 als ein 17-jähriger Teenager aus den USA aufdeckte, dass sein iPhone 6s auf einmal langsamer funktionierte als vorher und dies ins Internet stellte. Der Foreneintrag verbreitete sich schnell und zog immer mehr Folgeberichte anderer User nach sich, die ähnliche Erfahrungen gemacht hatten. Apple nahm daraufhin Stellung und bestätigte den Verdacht des US-Schülers, entschuldigte sich und veröffentlichte ein offizielles Statement sowie ein Schreiben zu seiner Energiepolitik. Laut Apple sollte das Software-Update iOS 10.2.1, das für die Entschleunigung der iPhones verantwortlich ist, die Geräte davor schützen, aufgrund von zu viel Belastung abzustürzen. So haben vor allem die schwächeren Akkus der älteren iPhone Generationen die Geräte oft zum Shutdown gebracht. Um einen Image-Schaden abzuwenden und um das Akkuproblem zu lösen, hat Apple anschließend eine Initiative gestartet: Von Januar bis Dezember 2018 können Apple-Kunden einen iPhone Akkutausch für 29 Euro anstatt 89 Euro durchführen lassen. Die genauen Konditionen, unter denen der iPhone Akkutausch vonstattengehen soll, waren zunächst nicht klar. Nun kam heraus: Der iPhone Akkutausch gestaltet sich doch nicht so einfach wie zunächst behauptet. Apple-User müssen viele Hürden überstehen, um den iPhone Akkutausch in Anspruch nehmen zu können. Einen ausführlichen Artikel zum ursprünglichen Apple-Skandal um langsame iPhones lesen Sie hier nach.

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Neue Kritik

Nach dem ersten Skandal macht sich nun also neue Kritik an Apple breit. Unterm Strich müssen zunächst eine ganze Palette an Bedingungen erfüllt werden, damit der iPhone Akkutausch auch wirklich durchgeführt werden kann. So kam zunächst heraus, dass nicht alle älteren Batterien von Apple ausgetauscht werden, sondern nur diejenigen, die eine Kapazität unter 80% besitzen. Das bedeutet, dass Sie Ihre in die Jahre gekommene Batterie, obwohl sie nicht mehr ihrer ursprünglichen Leistungsfähigkeit entspricht, nicht ohne weiteres bei Apple wechseln können – zumindest nicht für 29 Euro. Doch das ist nicht alles. Der kalifornische Software-Hersteller stellt eine ganze Reihe weiterer Kriterien auf, die erfüllt werden müssen, um den iPhone Akkutausch zum vergünstigen Preis von 29 Euro durchführen zu lassen. Gewiss auch, um eine große Anzahl an eingesendeter Akkus zu vermeiden. Es kann deswegen vorkommen, dass im Rahmen des iPhone Akkutausch weitere Reparatur-Maßnahmen durchgeführt werden, wenn notwendig. Das bedeutet, dass wenn die Techniker beim iPhone Akkutausch einen anderen Defekt – wie zum Beispiel eine kaputte Ladebuchse – entdecken, diesen Defekt ebenfalls und zu Ihren Kosten beheben. Diese anderen behandelten Defekte werden (nicht wie beim vergünstigten iPhone Akkutausch) zu den regulären Preisen abgerechnet. Heißt: Wenn Ihr Gerät neben einer alten Batterie weitere Schäden besitzt, werden diese automatisch mit repariert und euch entsprechend in Rechnung gestellt. Das kann bei zwei oder mehr Defekten schnell in den dreistelligen Bereich gehen.

Was Sie tun können

Mehrere iPhones und ein iPad liegen übereinander
Apple iPhones (Bild: ©Evaldas - stock.adobe.com)

Die gute Nachricht: Sie haben die Wahl, ob Sie die Reparatur von allen entdeckten Defekten durchführen lassen wollen oder ob Sie lieber darauf verzichten. Apple kontaktiert Sie zunächst, informiert Sie über den Stand der Dinge und stellt Sie vor die Wahl, ob Sie sich für oder gegen die Reparaturmaßnahmen entscheiden. Die schlechte Nachricht: Wenn Sie sich dagegen entscheiden, werden an Ihrem Gerät keine Reparaturen und damit auch kein iPhone Akkutausch durchgeführt. Falls Sie sich nicht entscheiden können und Apple stattdessen nicht antworten, bekommen Sie das Gerät unverändert zurückgeschickt. Im Klartext haben Sie also die Wahl zwischen keiner Reparatur oder einer Reparatur aller festgestellten Defekte. Apple will in diesem Zusammenhang lieber ganz oder ganz nicht reparieren. Somit kann eine Reparatur schnell in den Hunderterbereich gehen und hat mit den ursprünglichen erklärten 29 Euro nicht mehr viel zu tun. Im Falle einer Behandlung der Defekte entscheidet sich Apple aus Kostengründen nicht selten dafür, Ihnen ein gebrauchtes Ersatzgerät zukommen zu lassen. Aber auch das kann Sie je nach Umfang der Defekte zwischen 130 Euro und 400 Euro kosten.

Wenn Sie also keine Unsummen ausgeben wollen, empfehlen sich zwei Dinge: Entweder Sie gehen zu dem Apple Store Ihres Vertrauens und schildern den Mitarbeitern vor Ort Ihre Situation. Auf diese Weise umgehen Sie nicht nur die Portokosten, sondern können Sich persönlich beraten lassen, welche Defekte tatsächlich repariert werden sollten und bei welchen es sich eher um Schönheitskorrekturen handelt. Somit können Sie also die Anzahl der zu reparierenden Defekten etwas kleiner halten. Oder Sie schauen auf unseren Reparatur-Marktplatz und finden in nur wenigen Sekunden eine von vielen Reparaturwerkstätten in Ihrer Nähe, bei denen Sie einen iPhone Akkutausch durchführen können. Der Vorteil: Der iPhone Akkutausch geht viel schneller als das Einsenden Ihres Geräts zu Apple. Zudem wird auch nur der Defekt behoben (in diesem Fall ein langsamer Akku), den Sie zuvor angegeben haben - und zu guter Letzt sparen Sie auf diese Weise eine Menge Geld.