Mann fährt ein Fitnessbike
Fitnessbike (Bild: Daxiao Productions - stock.adobe.com)

Ratgeber Rad & E-Bike Fitnessbike – der perfekte Trainingspartner

Dass Fahrradfahren fit macht, ist bekannt. Was hat es also mit einem spezifischen Fitnessbike auf sich? Für wen eignet sich ein solches Zweirad, wie ist es aufgebaut und worin bestehen seine Besonderheiten? In diesem Beitrag lernen Sie die unterschiedlichen Fitnessbike-Arten kennen und erfahren, was das Fitnessbike vom Crossbike unterscheidet und welche Rahmenhöhe Ihr Fitnessbike haben sollte. Außerdem informieren wir Sie darüber, was beim Kauf zu beachten ist und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.

Inhalt

Fitnessbike – Sportgerät mit Mehrwert

Um es gleich vorwegzunehmen: In diesem Beitrag geht es natürlich nicht um den seit vielen Jahrzehnten beliebten Heimtrainer! Allerdings steht der Trainingsgedanke auch beim Fitnessbike im Vordergrund: Es ist sowohl leicht als auch stabil und bietet eine ergonomische Sitzposition. Zudem verfügt das sportliche und windschnittige Fitnessbike über Merkmale des Rennrads und des Mountainbikes und eignet sich daher ebenso für befestigte wie für unbefestigte Wege. Kurzum: Mit dem Fitnessbike können Sie viel für Ihre Gesundheit tun – und obendrein noch jede Menge Spaß haben.

Fitnessbike: Anleihen bei Rennrad und Mountainbike

Eine eindeutige Definition dieses Fahrradtyps ist nicht ganz einfach, denn das Fitnessrad ist beispielsweise dem Crossbike sehr ähnlich.

Generell lässt sich sagen, dass ein Fitnessbike im Gegensatz zum Rennrad einen schmalen, geraden Lenker hat und so eine aufrechtere Sitzposition ermöglicht.

Eine Reifengröße von bis zu 29 Zoll erlaubt hohe Geschwindigkeiten, während eine in der Regel nur 28 Millimeter starke Bereifung – anders als beim Mountainbike – einen verminderten Rollwiderstand bewirkt.

Meistens wird als Material für den Rahmen Aluminium verwendet, ein besonders leichtes Fitnessbike wird aus Carbon gefertigt.

In der Regel wird beim Fitnessrad auf Lichtanlage und Komponenten wie Gepäckträger und Schutzbleche verzichtet, was das Fahrrad schön leicht macht, aber dafür auch nicht der Straßenverkehr-Zulassungs-Ordnung (StVZO) entspricht.

Es gibt zwar Fitnessbikes mit Nabenschaltung, meistens sind Fitnessräder aber mit 30-Gang-Kettenschaltungen ausgestattet. Häufig werden die gleichen Gangschaltungen wie beim Mountainbike verwendet, um nicht nur auf der Straße, sondern auch im Gelände gut gerüstet zu sein.

Der Sattel des Fitnessbikes ähnelt dem eines Rennrads: Er ist überwiegend sportlich und schmal.

Bei den Bremsen scheiden sich die Geister: Wer gewichtsoptimiert unterwegs sein möchte, setzt eher auf leichte Felgenbremsen. Legen Sie hingegen Wert auf hohe Bremskraft, bieten sich Scheibenbremsen an. Generell geht der Trend beim Fitnessbike definitiv zu hydraulischen Scheibenbremsen, Felgenbremsen kommen fast nur noch bei günstigen Modellen zum Einsatz.

Ob ein Fitnessbike gefedert ist oder nicht, hängt vom jeweiligen Einsatzzweck und den Bedürfnissen des Fahrers ab.

Fitnessbike-Arten: Performance für jeden Bedarf

Fitnessbike ist nicht gleich Fitnessbike. Je nach Einsatzzweck und Vorlieben gibt es diesen Fahrradtypen in gleich drei Ausführungen:

Speed-Fitnessbike

Hierbei handelt es sich um den schnellsten Typ des Fitnessrads. Es ähnelt stärker dem Rennrad, kommt ohne Federung aus, verfügt über entsprechende Komponenten und Laufradgrößen und ist gewichtsoptimiert. Das Speed-Fitnessbike ist für sportliches Training auf befestigten Straßen gedacht und eher nicht für Geländefahrer geeignet. Wer sportlich ambitioniert ist und sich gleichzeitig eine etwas entspanntere Sitzposition als auf dem Rennrad wünscht, ist mit diesem Fitnessbike gut beraten.

Komfort-Fitnessbike

Dieses Fitnessrad verfügt über eine gefederte Vorderradgabel und dämpft so Stöße und Schläge in unebenem Gelände. Teilweise sind auch die Sattelstützen und das Hinterrad gefedert, die Sitzposition ist sportlich bis moderat. Es ähnelt prinzipiell einem Trekkingrad, hat jedoch ein geringeres Gewicht und ist sportlicher. Das Komfort-Fitnessbike eignet sich sowohl für Alltag als auch für Freizeit und punktet bei Kurzstrecken ebenso wie bei langen Touren.

Allround-Fitnessbike

Ein echtes Multitalent ist diese Mischung aus Mountain- und Crossbike. Dank vieler MTB-Komponenten bei gleichzeitiger Gewichtsoptimierung eignet sich dieses Fitnessrad für Straße und Gelände. Es verfügt unter Umständen über eine gefederte Vorderradgabel, ein Federung des Hinterrads ist nicht üblich und die Sitzhaltung ist sportlich. Das Fahrgefühl ist bei der Allround-Variante deutlich härter als beim Komfort-Fitnessbike und es eignet sich hervorragend für eine sportliche Fahrweise auf diversen Untergründen.

Fitnessbike vs. Crossbike und Gravelbike

Die Grenze zwischen Crossbike und Fitnessbike ist eher fließend. Generell lässt sich sagen, dass ein Crossbike mit größerer Geländetauglichkeit punktet und offroad ein stabileres Fahrverhalten zeigt. Entsprechend ihrem Einsatzzweck verfügen Crossbikes zudem über deutlich breitere Reifen. Fitnessbikes sind erheblich leichter als Crossbikes – die geringere Geländeperformance bringt bis zu drei Kilo weniger Gewicht auf die Waage. Außerdem bieten sie größeren Fahrkomfort als das Crossbike.

Das Gravel Bike ist eine Mischung aus Rennrad und Cyclocross. Es hat zwar hinsichtlich des Rahmens gewisse Ähnlichkeiten mit dem Fitnessbike, ist aber deutlich geländetauglicher und fühlt sich insbesondere auf losen Untergründen wie Schotter wesentlich wohler. Zudem verfügt es im Gegensatz zum Fitnessrad über einen Rennlenker und kann verschiedene Reifenbreiten aufnehmen, was das Gravel Bike für so gut wie jeden Untergrund prädestiniert.

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Fitnessbike: Komfortkriterium Rahmenhöhe

Fitnessbikes bieten Training mit Mehrwert. Wenn Sie allerdings die falsche Rahmengröße wählen, ist es schnell um Trainingseffekt und Fahrspaß geschehen, weil beispielsweise Knie- und Rückenprobleme auftreten können. Nicht zuletzt hat die Rahmenhöhe Einfluss auf Ihre Sitzposition und somit darauf, wie gesundheitsgerecht Sie mit Ihrem Fitnessbike unterwegs sind. Die für Sie passende Rahmenhöhe zu finden ist ganz einfach:

  • Ermitteln Sie Ihre Schritthöhe: einfach barfuß und mit durchgestreckten Beinen rücklings an eine Wand stellen, ein Buch senkrecht in den Schritt schieben (das Buch muss gerade an der Wand anliegen!) und von der Oberkante des Buchs auf den Boden messen.
  • Multiplizieren Sie die ermittelte Schritthöhe mit dem Wert 0,66.

Das Ergebnis gibt Ihnen einen Hinweis darauf, welche Rahmenhöhe Ihr Fitnessbike haben sollte. Wenn Sie zwischen zwei Rahmengrößen liegen, gilt folgende Faustregel: Wenn Sie sportlich fahren möchten, sollte die Rahmenhöhe Ihres Fitnessbikes durchaus ein paar Zentimeter niedriger sein. Wenn Sie es gerne etwas bequemer mögen, beziehungsweise längere Touren fahren möchten, entscheiden Sie sich besser für die nächstgrößere Rahmenhöhe.

Sie haben gerade keine Gelegenheit, Ihre Schritthöhe zu messen? Mit der folgenden Tabelle bekommen Sie einen schnellen Überblick:

Körpergröße Fitnessbike-Rahmenhöhe
150 – 160 Zentimeter 42 – 47 Zentimeter
160 – 170 Zentimeter 47 – 50 Zentimeter
170 – 175 Zentimeter 50 – 53 Zentimeter
175 – 180 Zentimeter 53 – 55 Zentimeter
180 – 185 Zentimeter 55 – 58 Zentimeter
185 – 190 Zentimeter 58 – 60 Zentimeter
190 – 195 Zentimeter 60 – 63 Zentimeter
195 – 200 Zentimeter 63 Zentimeter aufwärts

Fitnessbike-Marken und Anschaffungskosten

Blaues Herren-Fitnessbike auf weißem Hintergrund
Fitnessbike (Bild: vladstar - stock.adobe.com)

Im Fitnessbike-Segment sind insbesondere die Marken Chrisson, Cube, Focus, Galano, KS Cycling, Merida und Rose bekannt. Mittlerweile gibt es allerdings auch Hersteller wie Canyon, Scott, Stevens oder Specialized, die Fitnessräder anbieten. Als Einsteiger-Fitnessbike eignet sich beispielsweise das Roadlite WMN 6.0 von Canyon. Es wiegt 10 Kilogramm, verfügt über einen Aluminium-Rahmen und hydraulische Scheibenbremsen und kostet knapp 800 Euro. Für das Herren-Fitnessbike Sirrus Elite Carbon von Specialized werden bereits 1.350 Euro fällig, nicht zuletzt aufgrund des Carbonrahmens und hochwertiger Ausstattung mit Shimano-Komponenten.

Mit dem Backroad Multicross Ultegra von Rose bewegen Sie sich bereits im High-End-Bereich des Fitnessbikes: Es wiegt gerade einmal 8,5 Kilo, verfügt über einen Carbonrahmen und glänzt mit ausgesprochen hochwertigen Komponenten. Eine derartige Qualität hat auch ihren Preis: Dieses Top-Fitnessbike ist ab 2.500 Euro zu haben.

Fitnessbike mit integriertem Rückenwind

Natürlich gibt es diesen Fahrradtyp auch als E-Version, wobei das E-Fitnessbike oft auch als E-Crossbike rangiert. Der Preis eines Fitnessrads mit Elektrounterstützung richtet sich nicht zuletzt nach der Stärke des Motors und der Kapazität des Akkus: So kostet das Cross Hybrid Pro 500 von Cube aus Aluminium mit Shimano-Schaltwerk und -bremsen, Bosch Drive Unit Performance CX (75Nm) Cruise (250Watt) und Bosch PowerPack 500 knapp 2.300 Euro. Das sehr gut ausgestattete Cross Hybrid SL 625 Allroad, ebenfalls von Cube, verfügt über die Bosch Drive Unit Performance CX Generation 4 (75Nm) Cruise (250Watt) und den stärkeren Akku Bosch PowerTube 625, wofür aber auch ein deutlich höherer Preis von ca. 3.700 Euro aufgerufen wird.

Fitnessbike: Was Sie vor dem Kauf beachten sollten

Möchten Sie eher ein Allround-, Speed- oder Komfort-Fitnessbike fahren? Es ist sinnvoll, diese Frage vorab zu klären. Außerdem sollten Sie folgende Punkte beachten:

  • Ist es möglich, das Fitnessbike mit Schutzblech, bzw. Gepäckträger und Kettenschutz nachzurüsten?
  • Müssen Sie Ihr Fitnessbike häufiger tragen oder in den Kofferraum heben? Dann sollte es ein möglichst geringes Gewicht haben.
  • Verfügt das Fitnessbike über ein hochwertiges Schaltsystem? Insbesondere bei Berg- und Talfahrten ermöglichen eine gute Gangschaltung und eine entsprechende Gangvielfalt eine regelmäßige Trittfrequenz.
  • Welches Bremssystem wird beim jeweiligen Fitnessbike verwendet? Felgenbremsen sind zwar leicht, haben jedoch nicht die Bremskraft einer manuellen oder besser noch hydraulischen Scheibenbremse.

Wie immer gilt: Keine noch so gute Information im Internet ersetzt eine Fitnessbike-Kaufberatung beim Fachhändler. Er kann Ihnen nicht nur sagen, welche Rahmenhöhe Sie benötigen und welches das beste Fitnessbike für Sie ist, sondern erklärt Ihnen auch genau, worin die Unterschiede zwischen Cross- und Fitnessbike bestehen und welche Fitnessbike-Art Ihren Bedürfnissen entspricht. Ein maßgebliches Argument für eine persönliche Kaufberatung ist die Tatsache, dass Sie Probefahrten mit den vorhandenen Fitnessbikes machen können – und herausfinden, ob ein Fitnessrad wirklich zu Ihnen passt.

Fitnessbikes – flexibles Trainingsgerät mit Stärken und Schwächen

Mit dem Fitnessbike können Sie Ausdauer und Muskulatur effektiv trainieren. Je nach Ausstattung ist es für Straße und Gelände geeignet, macht mit schmalen aber großen Laufrädern sportliche Geschwindigkeiten möglich und bietet dennoch eine komfortablere Sitzposition als ein reinrassiges Rennrad. Bei einem Fitnessbike sitzen Sie mittig über dem Tretlager und profitieren so von einer perfekten Kraftübertragung – häufig mit 30 Gängen.

Trotz all seiner Vorzüge ist dieser Fahrradtyp ein Hybrid und kein spezialisiertes Zweirad. Wenn es Ihnen also in erster Linie um Geschwindigkeit geht, empfiehlt sich eher ein Rennrad. Und wenn Sie eigentlich nur Schotterpisten und Trails fahren möchten, wäre ein Mountainbike die erste Wahl. Außerdem entsprechen die meisten Fitnessbikes ab Werk nicht der StVZO – fahren Sie in der Stadt, müssen Sie zuvor eine Lichtanlage nachrüsten.

Abgesehen von diesen Faktoren ist das Fitnessrad ein sehr flexibles Bike, mit dem Sie auf verschiedenen Untergründen gesundheitsgerecht trainieren können und das neben herausragender Laufruhe und einem sehr guten Vortrieb oft auch noch wirbelsäulenfreundlichen Fahrkomfort bietet.

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