Radlösungen für mobilitätseingeschränkte Personen
Radlösungen für mobilitätseingeschränkte Personen (Bild: synto - stock.adobe.com)

Ratgeber Rad & E-Bike Radlösungen für mobilitätseingeschränkte Personen

Gerade für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ist die Gestaltung von Verkehrsmitteln eine wichtige Aufgabe. Solche Fahrzeuge können nicht nur die Mobilität verbessern, sie können auch zur Förderung der Genesung nach Krankheit oder Unfall eingesetzt werden.

Gründe für die Verwendung solcher Fahrzeuge

Für die Verwendung solcher Fahrzeuge gibt es mehrere Gründe

  • Personen können aufgrund körperlicher Einschränkungen definitiv kein normales Fahrrad fahren. Als Lösung wird ihnen zum Beispiel ermöglicht, mit den Armen anstatt mit den Beinen zu kurbeln.
  • Personen können nach einem Unfall nicht alle Bewegungen durchführen und müssen erst wieder darin trainiert werden. Justierbare Teile lassen sich je nach Genesungsfortschritt langsam auf die jeweiligen körperlichen Fähigkeiten einstellen.
  • Personen leiden an altersbedingten Einschränkungen, möchten aber mobil bleiben. Eine solche Einschränkung könnte der Verlust des Balancegefühls oder ein Nachlassen der Kräfte sein. Kippsichere Modelle und E-Unterstützung schaffen hier Abhilfe.
Senioren Paar mit Fahrradhelm küsst sich

Radverliebt? Wer sein Bike liebt, schützt es.

Ob Unfall, Diebstahl oder Verschleiß – mit dem WERTGARANTIE Aktions-Komplettschutz sind Sie geschützt!

  • Neue und gebrauchte Fahrräder und E-Bikes
  • Schneller Service im Schadenfall
  • Mehrfach ausgezeichnet

Besondere Fahrzeugtypen für diese Anwendungsfälle

Dreiräder (Trikes)

In sehr vielen Fällen werden Dreiräder (Trikes) als Grundmodell für Sonderfahrzeuge verwendet. Durch ihre Dreispurigkeit sind sie stabiler zu fahren. Die größere Fläche erlaubt den Einbau von vielen Elementen, die das sichere Radfahren wieder möglich machen.

Handbikes

Unter Handbikes versteht man in der Regel Dreiräder, deren Antrieb über Handkurbeln erfolgt. Dabei handelt es sich um eine besonders alte Idee. Bereits 1655 machte der Uhrmacher Stephan Farfler mit einer solchen Konstruktion auf sich aufmerksam.

Adaptivbike

Eine interessante Weiterentwicklung des Handbikes ist das Adaptivbike. Bei diesem wird die Konstruktion mit der Handkurbel bei Bedarf an den Rollstuhl montiert. Adaptivbike und Rollstuhl bilden dann ein Dreirad. Diese Vorsatzgeräte werden auch mit E-Unterstützung angeboten.

Tandems

Während ein Dreirad das selbständige Fahren ermöglichen soll, unterstützt ein Tandem die Idee, dass mobilitätseingeschränkte Menschen mit anderen Personen mitfahren. Diese Kombination wird vor allem blinden Menschen angeboten.

Stufentandem

Eine interessante Variante des Tandems stellt das Stufentandem dar. Hier befindet sich die betreute Person in liegender Position vor dem lenkenden Piloten. Auf diese Art und Weise können mobilitätseingeschränkte Personen bei guter Sicht am Pedalieren teilnehmen.

Bei diesem Modell gibt es auch Varianten, bei denen beide Personen sitzen. So kann zum Beispiel hinten eine erwachsene Person das Stufentandem lenken, während vorne ein Kind sitzt. Durch verstellbare Einrichtungen wächst das Fahrzeug mit dem Kind mit.

Nebeneinandem

Bei dieser Sonderform des begleitenden Fahrens sitzen die beiden Personen nebeneinander. Das Gefühl des gemeinsamen Fahrens wird hier noch einmal verstärkt. Die Sitzpositionen sind verschiebbar, so dass auch unterschiedlich große Personen nebeneinander sitzen können.

Besondere Elemente an solchen Fahrzeugen

Die in der Folge angeführten Elemente sind erfreuliche Entwicklungen, die das Fahren mit Fahrrädern für mobilitätseingeschränkte Personen ermöglichen sollen. Die einzelnen Elemente sind alphabetisch sortiert.

Armablage

Eine Armablage ermöglicht das Abstützen der Arme während der Fahrt. Die Hände können locker am Lenker aufliegen und müssen nicht ständig gestreckt werden.

Beinablage

Für Menschen, die nur ein Bein bewegen können, ist die einseitige Beinablage gedacht. Während mit dem gesunden Bein pedaliert wird, liegt das andere Bein entspannt in der Ablage.

Einhandbedienung

Sowohl Gangschaltung als auch die Bremshebel für Vorderrad und Hinterrad sind in einer Armatur zusammengefasst. So können diese mit nur einer Hand bedient werden.

Gurtsystem

Durch einen Mehr-Punkt-Gurt können Radfahrer auf dem Sitz eines Dreirades bequem und sicher fixiert werden. Gepolsterte Stellen sorgen für einen guten Tragekomfort.

Halterung für Gehhilfe

Eine kleine Maßnahme mit großer Wirkung: Durch die Bereitstellung von Befestigungsmöglichkeiten kommt der Gehstock auf jede Fahrradtour gut gesichert mit.

Kurbelarmverkürzer

Mit Hilfe von kürzbaren Kurbelarmen lassen sich die Tretpedale an Menschen mit unterschiedlichen Beinlängen anpassen. Die verstellbaren Radien können auch im Reha-Prozess eingesetzt werden.

Lenkerverlängerung

Mit Hilfe einer Lenkerverlängerung können Menschen mit kurzen Armen ein Dreirad (Trike) bedienen.

Rücktrittbremse

Eine Alternative zu Bremshebeln für die Hände ist die alte Technologie des Rücktritts. So können Menschen mit wenig Kraft in den Händen sicher bremsen.

Schulterlenker

Die Lenkstangen eines Dreirades (Trikes) sind so verlängert, dass sie auch mit den Schultern bedient werden können.

Spezialpedale

Diese Pedale lassen sich in einem bestimmten Winkel zur Fahrtrichtung einstellen und unterstützen so diesen speziellen Bedarf. Zu besseren Fixierung des Fußes können sie auf verschiedene Schuhgrößen justiert werden.

Starrer Antrieb

Mit einem starren Antrieb bleiben die Pedale in Bewegung, solange sich das Rad bewegt. Mit dieser Funktion werden Reha-Patienten bei ihrer Genesung unterstützt.

Tiefer Einstieg

Manche Modelle verfügen über einen so tiefen Einstieg, dass dieser bereits auf der Höhe des Tretlagers liegt.

Trailerset

Mit Hilfe eines solchen Sets kann ein Dreirad (Trike) an ein Standardrad angehängt und so von diesem gezogen werden. Über eine integrierte Auflaufbremse bremst das Dreirad mit dem Zugrad mit.

Wadenhalter

Der Wadenhalter gibt dem Bein einen festen Halt, während das Fußgelenk beweglich bleibt und einen runden Tritt durchführen kann.

Fahrräder für mobilitätseingeschränkte Personen und die Krankenkasse

Oben beschriebene Mobilitätshilfen können ein verordnungsfähiges Hilfsmittel sein. Bei Erfüllung der Voraussetzungen stellt neben den Krankenkassen auch die Conterganstiftung Mittel zur Verfügung.

Durch die ständigen Neuentwicklungen auf diesem Gebiet zahlt es sich aus, aktiv bezüglich der Verordnung eines bestimmten Fahrzeuges nachzufragen. Nicht alle Ärzte kennen die jüngsten Radlösungen für mobilitätseingeschränkte Personen.

Eine Frau fährt ihr Kind im Lastenfahrrad durch den Wald

WERTGARANTIE BikeManager App Das digitale Multitool für alle…

… die gern mit dem Bike unterwegs sind. Entdecken Sie viele nützliche Funktionen für Ihr nächstes Bike-Abenteuer:

  • Los geht’s - alle Kilometer mit dem BikeTacho tracken und Touren aufzeichnen
  • E-Bike Ladestation - perfekt für unterwegs oder die Routenplanung
  • Außerdem im BikeManager: Fahrrad-Pass, Pick-up-Service und vieles mehr!


Jetzt herunterladen