Mit der richtigen Pflege läuft der Akku in der Regel länger.
Mit der richtigen Pflege läuft der Akku in der Regel länger. (Bild: Bernhard Schmerl - stock.adobe.com)

Ratgeber Rad & E-Bike E-Bike-Akku-Lebensdauer – wie kann sie verlängert werden?

Der Trend zum E-Bike ist weiterhin ungebremst: Im Jahr 2020 wurden laut Statista allein in Deutschland rund 1,95 Millionen E-Bikes und Pedelecs verkauft – das sind 39 Prozent des gesamten Fahrradabsatzes. Elektrofahrräder sind vor allen Dingen deshalb so beliebt, weil sie über integrierten Rückenwind verfügen – und je nach Akku eine durchaus beachtliche Reichweite bieten. Entsprechend ist eine möglichst lange Lebensdauer des E-Bike-Akkus als Herzstück und kostspieligste Komponente von entscheidender Bedeutung für den Nutzer. Aber ist es überhaupt möglich, die E-Bike-Akku-Lebensdauer zu beeinflussen? Die Antwort auf diese und viele weitere Fragen rund um den Akku finden Sie im folgenden Beitrag!

E-Bike-Akku-Lebensdauer: grundlegende Fakten zum Energiebündel

  • Im Regelfall werden bei E-Bikes Lithium-Ionen-Akkus verbaut, die sich durch hohe Stromspeicherkapazität und eine längere Lebensdauer des E-Bike-Akkus auszeichnen. Außerdem erlauben diese Akkus Teilladungen, weil sie keinen Memory-Effekt haben. Im Gegensatz dazu „merkten“ sich die früher üblichen Nickel-Cadmium- bzw. Blei-Akkus den Energiebedarf der vorherigen Entladevorgänge und stellten daraufhin leider auch nur noch diese Energiemenge bereit.
  • Bei den meisten modernen Modellen liegt die Akkukapazität mittlerweile zwischen 500 und 700 Wattstunden.
  • Je nach Herstellerangaben sind bis zu 1.000 volle Ladezyklen möglich, wobei ein voller Ladezyklus tatsächlich eine 100 Prozent-Aufladung umfasst. Laden Sie beispielsweise nur von 40 bis 90 Prozent, handelt es sich dabei lediglich um einen halben Ladezyklus.
  • Im Schnitt hält ein Lithium-Ionen-Akku je nach Nutzungsintensität und Handling etwa drei bis fünf Jahre.
  • Die Gesamtfahrleistung eines Akkus ist von vielen Faktoren abhängig. Theoretisch können Sie die Reichweite, die Sie mit einer vollen Akkuladung erzielen, mal 1.000 Ladezyklen nehmen. Häufig geben Hersteller eine Gesamtfahrleistung von 25.000 bis 100.000 Kilometern an – wie realistisch das ist, hängt jedoch nicht zuletzt davon ab, ob Sie die Lebensdauer Ihres E-Bike-Akkus aktiv verlängern – durch optimale Lagerung ebenso wie durch gute Pflege und umsichtige Nutzung.

E-Bike-Akku-Lebensdauer erhöhen: So klappt’s

Wie so vieles im Leben ist auch der E-Bike Akku Verschleiß bzw. Zellalterung unterworfen. Mit der Zeit lässt seine Kapazität nach, sowohl durch das Aufladen als auch durch das Entladen. Trotzdem gibt es einiges, was Sie tun können, um möglichst lange Freude an Ihrem Akku zu haben:

  • Kalibrierung: Ein neuer Akku sollte zunächst etwa drei bis fünfmal vollständig aufgeladen und wieder entladen werden. Das ist wichtig für das „Anlernen“ des Battery-Management-Systems, damit dieses in Zukunft die komplette Energiekapazität des Akkus bereitstellt.
  • Optimierter Ladevorgang: Um die E-Bike-Akku-Lebensdauer zu verlängern, sollte der Akku nach der Kalibrierung nicht mehr komplett entleert bzw. voll aufgeladen werden! Der Ladevorgang kann jederzeit unterbrochen werden, denn beim Lithium-Ionen-Akku sind Teilladungen kein Problem, Tiefentladung oder hohe Spannungsbereiche bzw. Überladung hingegen verträgt er auf Dauer nicht. Wenn Sie also vor bzw. nach Fahrten aufladen und stets einen Ladezustand zwischen 20 und 90 Prozent einhalten, ist das perfekt für die Lebensdauer Ihres E-Bike-Akkus. Zudem sollten Sie immer daran denken, den Akku nach dem Ladevorgang vom Ladekabel zu trennen.
  • Auf Originalladegerät achten: Am besten nutzen Sie ausschließlich das im Lieferumfang enthaltene Ladegerät, da dieses garantiert kompatibel ist. Wird der Akku durch ein Fremd-Ladegerät geschädigt, hat das unter Umständen nicht nur negativen Einfluss auf die Lebensdauer des E-Bike-Akkus, sondern könnte zudem zu Problemen hinsichtlich Garantie und Gewährleistung führen.
  • Temperatur: Ein Akku liebt gemäßigte Temperaturen und Trockenheit. Zwischen 15 und 20 Grad Celsius sind optimal, außerdem sollte er möglichst nie direkter Sonneinstrahlung ausgesetzt sein. Wenn Sie Ihre E-Bike-Akku-Lebensdauer effektiv verlängern möchten, ist ein Schattenparkplatz gut dafür geeignet, oder alternativ die Aufbewahrung im Innenraum. Ist der Akku fest im Rahmen integriert, sollte möglichst das komplette Pedelec drinnen stehen dürfen. Das gleiche gilt für Eiseskälte, denn muss der Akku frieren, lässt ihn das vorzeitig altern. Ein trockenes Plätzchen im Keller, wo die Temperaturen nicht unter 10 Grad Celsius absinken, kann das ganz einfach verhindern. Mehr zum Witterungsschutz Ihres Akkus erfahren Sie übrigens auch im Artikel Schutz für den E-Bike-Akku.
  • Schäden vermeiden: Gegen einen Sturz ist niemand gefeit, aber gerade beim Transport lassen sich Beeinträchtigungen vermeiden und die E-Bike-Akku-Lebensdauer erhöhen, indem man den Akku zuvor abnimmt.
  • Lagerung: Wer sein E-Bike in den Winterschlaf schickt, sollte beachten, dass der Ladezustand des Akkus nicht zu sehr absinkt. Zwischen 30 und 60 Prozent Batterieladung sind optimal, und da sich der Akku mit der Zeit selbst entlädt, sollten Sie ihn bei Bedarf wieder nachladen, um dieses Level zu halten.
  • Reinigung: Bei der Komplettreinigung Ihres E-Bikes nach der Fahrradtour oder Winterpause sollten Sie zuvor den Akku abbauen bzw. entnehmen, auch wenn er spritzwassergeschützt ist. Akkus sind wasserscheu und mögen eindringende Feuchtigkeit überhaupt nicht. Wenn Sie den Akku mit einem feuchten Tuch abwischen und gründlich abtrocknen und die Akkuaufnahme sowie die Akkukontakte reinigen – bei letzterem bietet sich gegebenenfalls die Verwendung von Pol-Fett an – kann das allerdings durchaus die E-Bike-Akku-Lebensdauer verlängern!
  • Optimale Fahrweise: Auch die Nutzung selbst hat Einfluss auf den Akku. Wenn Sie die Tretunterstützung nur dann in Anspruch nehmen, wenn Sie diese wirklich brauchen, beziehungsweise möglichst die kleinste Unterstützungsstufe nutzen, haben Sie schon viel dafür getan, die E-Bike-Akku-Lebensdauer aktiv zu verlängern. Auch während des Anfahrens können Sie Ihren im Ruhezustand befindlichen Akku unterstützen und schonen, indem Sie dabei schnellstmöglich in die Pedale treten.
Nahaufnahme wie ein Mann seinen E-Bike Akku bedient

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E-Bike-Akku-Lebensdauer verlängern: Alle Tipps auf einen Blick

Frau fährt auf dem Fahrrad durch den herbstlichen Wald
E-Bike-Akku-Lebensdauer verlängern (Bild: Uwe Moser - adobe.stock.com)

Hier noch einmal kurz zusammengefasst diverse Möglichkeiten, die Lebensdauer Ihres E-Bike-Akkus zu erhöhen:

  • Neue Akkus kalibrieren
  • Akkus nicht leerfahren oder voll aufladen (optimaler Ladezustand: 20 – 90 %)
  • Ausschließlich Originalladegerät verwenden
  • Akkus vor Temperaturen über 25 °C / unter 10 °C schützen
  • Akkus vor Nässe bewahren
  • Lagerung im Winter in trockener Umgebung über 10 °C, Ladezustand nicht unter 30 % absinken lassen
  • Akku bei Komplettreinigung des E-Bikes abnehmen und gesondert mit feuchtem Tuch säubern, anschließend abtrocknen
  • Akku vor Transportschäden schützen, bspw. durch Entnahme
  • Akkuschonend fahren (kleinstmögliche Unterstützungsstufe, energiesparendes Anfahren)

E-Bike-Akku-Lebensdauer: Was tun, wenn der Akku schwächelt?

Auch wenn Sie sich noch so sehr bemühen, die Lebensdauer Ihres E-Bike-Akkus zu verlängern, wird dessen Leistung irgendwann nachlassen: Selbst bestens gepflegte oder nicht genutzte Akkuzellen altern und verlieren pro Jahr etwa vier Prozent ihrer Speicherkapazität. Allerdings heißt das nicht, dass der Akku reif für den Sondermüll ist! Häufig kann man ihn einer Verjüngungskur unterziehen lassen, indem verbrauchte Zellen ausgetauscht werden. Das ist oft deutlich günstiger als ein Neukauf, schließlich kann der Preis für einen neuen Akku zwischen 300 und 800 Euro liegen. Außerdem leisten Sie damit – neben der nachhaltigen Verlängerung Ihrer E-Bike-Akku-Lebensdauer – einen weiteren großen Beitrag zum Umweltschutz: Einzelne Teile der Akkuzellen wie beispielsweise das Gehäuse werden nicht einfach entsorgt, sondern können weiterverwendet und/oder fachgerecht recycelt werden.

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