Ein Fahrradlenrad wird von einer Person im Wald benutzt.
Der Fahrradlenker (Bild: POPROTSKIY_ALEXEY - stock.adobe.com)

Ratgeber Rad & E-Bike Der Fahrradlenker

Der Fahrradlenker ist neben dem Sattel derjenige Teil des Fahrrades, mit dem wir körperlich am stärksten in Berührung kommen. Seine Beschaffenheit trägt wesentlich zum Fahrkomfort bei und entscheidet mit, ob die Fahrt mit dem Rad sicher und ergonomisch ausgewogen bleibt.

Die Elemente eines Fahrradlenkers

Ein Fahrradlenker besteht aus einem Lenkerbügel und einem Vorbau. Mit Hilfe des Vorbaus ist der Lenkerbügel mit der Gabel des Fahrrades verbunden. Umgangssprachlich werden die Begriffe Fahrradlenker und Lenkerbügel wie Synonyme verwendet. Technisch betrachtet versteht man aber unter einem Fahrradlenker die Kombination aus den beiden eingangs erwähnten Teilen.

Der Lenkerbügel nimmt eine Vielzahl von Anbauteilen und Zubehör auf. Dazu gehören Klingel, Bremshebel und Schalthebel. Er ist auch bevorzugter Befestigungsort für Tachometer, Navigationsgerät oder Smartphone. Die Griffe am Lenkerbügel sind in ganz unterschiedlichen Ausführungen erhältlich.

Die Aufgabenteilung zwischen Lenkerbügel und Vorbau wird am besten an Hand ihrer Bedeutung für die Haltung des Fahrers deutlich. Die Breite des Lenkerbügels und die daran befestigten Griffe entscheiden den Abstand der beiden Hände zueinander und in welchem Winkel sie den Lenkerbügel anpacken.

Der Vorbau hingegen entscheidet über die Höhe des Lenkerbügels und den Abstand zwischen Lenkerbügel und Sattel. Dadurch wird die Oberkörperhaltung des Fahrers beeinflusst. Bei einem großen Abstand zwischen Lenkerbügel und Sattel bzw. niedrigem Vorbau ist diese nach vorne gebeugt. Ein kurzer Abstand fördert eine aufrechte Sitzposition.

Die optimale Haltung am Fahrrad

Die optimale Haltung am Fahrrad wird in einem eigenen Artikel beschrieben. Schon hier sei aber gesagt, dass sich diese für jeden Einzelnen erst mit der Zeit herausfinden lässt. Deshalb ist es auch wichtig, dass der Lenkerbügel und der Vorbau individuell einstellbar sind. Fix verbaute Fahrradlenker führen bei längeren Fahrten oftmals zu körperlicher Überbeanspruchung, weil sie wenig Variation erlauben.

Gesteigerter Komfort durch individuelle Bügel und Griffe

Durch verschiedenartig geformte Griffe können auch die Griffhaltungen variiert werden. Zusätzlich übernehmen sie auch die Rolle, den Händen eine angenehme Form zum Umfassen zu bieten. Bis zu einem gewissen Grad absorbieren sie auch Erschütterungen, die sich über den Lenkervorbau ausgebreitet haben.

Die Bügel können grob in Tourenbügel und Multipositionsbügel eingeteilt werden. Die Tourenbügel sind auf eine bestimmte Nutzungsart des Rades optimiert. Ein flacher Tourenbügel ermöglicht das sportliche nach vorn gebeugte Fahren. Nach oben und in Sattelrichtung geschwungene Tourenbügel erlauben das aufrechte Fahren, wie es für Citybikes typisch ist.

Multifunktionsbügel ermöglichen mehrere Haltungen bzw. Griffstellungen am Lenker. Dabei ist es aber nicht so, dass beide Variationen gleichzeitig einzunehmen sind. Bei manchen Haltungen ändern sich nur die Griffstellungen, bei anderen Montagepositionen wiederum kommt es tatsächlich auch zu einer anderen Sitzposition.

Durch Erweiterungen des Lenkerbügels lassen sich zusätzliche Griffpositionen realisieren. So vereinfachen angeschraubte Zusätze, wie sogenannte Barends, das Bergauffahren oder das Fahren im Wiegetritt. Allerdings verhindern manche Griffhaltungen, dass die Hände ohne Umgreifen rasch an die Gangschaltung oder an die Bremshebel gelangen.

Aus diesem Grund sollte bei Verwendung von speziellen Griffen der Umgang mit der Gangschaltung und den Bremshebeln geübt werden, um auch in überraschenden Situationen sofort reagieren zu können.

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Der Fahrradlenker und die Fahrsicherheit

Ein Fahrradlenker ist ein Verschleißteil. Ein Bruch ist also möglich. Wenn er bricht, ist ein Sturz fast garantiert. Deshalb sollten diese Teile regelmäßig geprüft und gegebenenfalls getauscht werden. Der zeitliche Abstand lässt sich am besten aus Herstellerangaben und aus der Nutzung ableiten. Zudem gilt es ein paar grundsätzliche Überlegungen anzustellen.

Ein hohes Fahrergewicht belastet sowohl Handgelenke als auch den Fahrradlenker stärker. Wird das Körpergewicht zum Großteil vorne auf dem Lenker abgestützt, ist dieser noch ein Stück weit mehr beansprucht. Bei breiten Lenkern mit einer Griffhaltung sehr weit außen, sind auch die Hebelkräfte größer. Eine Griffhaltung nahe am Lenkerrohr hingegen belastet den Lenkerbügel deutlich geringer.

Unterschiedliche Materialien zeigen die Überbelastung unterschiedlich deutlich an. Aluminiumbügel brechen eher überraschend. Stahlbügel hingegen beginnen sich vor dem Bruch zu verformen. Ein verformter Lenkerbügel aus Stahl sollte deshalb nicht geradegebogen, sondern getauscht werden.

Ein weiteres Belastungskriterium für Lenkerbügel ist die Häufigkeit der Lastwechsel. Während einer ruhigen Fahrt im Park treten am Bügel kaum Lastwechsel auf. Bei einer rasanten Fahrt bergab durch den Wald treten die Lastwechsel praktisch ständig auf. In diesem Zusammenhang muss auch erwähnt werden, dass starkes Beschleunigen oder eine Vollbremsung ebenfalls einen Lastwechsel darstellen.

Fahrräder sollten während des Transports oder bei der Lagerung nicht auf den Fahrradlenker gestellt werden oder an diesem aufgehängt sein. Der Lenker ist dadurch einer ständigen Belastung ausgesetzt, die seine Lebensdauer reduziert. Gefährlich sind auch Beschädigungen, selbst wenn sie nur eine kleine Kerbe im Material erzeugen. Die damit verbundene Kerbwirkung vergrößert die Wahrscheinlichkeit eines Bruches.

Resümee

Die Form und die Montage des Fahrradlenkers entscheiden über den Komfort der Fahrt. Beides sollte deshalb sorgfältig mit der Nutzung des Fahrrades abgestimmt sein. Außerdem stellt der Fahrradlenker einen besonders sicherheitsrelevanten Teil am Rad dar. Auf eventuelle Beschädigungen und einem regelmäßigen Austausch sollte deshalb geachtet werden. Bei der Verwendung von speziellen Griffstellungen, wie zum Beispiel beim Rennrad-Lenker, ist sicherzustellen, dass man in Notfällen trotzdem die Bremshebel rasch erreichen kann.

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