Ein Fahrradrahmen steht auf dem Gehweg.
Diebstahlschutz für Fahrradsattel und Co. (Bild: janvier - stock.adobe.com)

Ratgeber Rad & E-Bike Diebstahlschutz für Fahrradsattel und Co.

Aufmerksame Leser unserer Artikel haben ihr Fahrrad schon längst mit schweren Bügelschlössern oder Faltschlössern so gesichert, dass der Rahmen nur mit großem Aufwand gestohlen werden kann. Doch wie sieht es mit dem Sattel aus? In diesem Artikel wollen wir veranschaulichen, wie einzelne Fahrradteile gesichert werden können.

Der Schnellspanner und seine Nachteile

Als der Schnellspanner auf den Markt kam, wirkte er vielversprechend. Man konnte den Sattel in Nullkommanichts neu einstellen oder eines der Laufräder entfernen – ganz ohne Werkzeug und schmutzige Finger.

Schnellspanner sind praktisch, besonders wenn das Fahrrad von mehreren Personen benutzt wird und die Sattelhöhe häufig verändert werden soll. Auch wenn der Reifen unterwegs geflickt werden muss, spart ein Schnellspanner Zeit und Mühe.

Leider sind solche Features auch für Diebe eine Arbeitserleichterung; Alles, was schnell demontiert werden kann, wird auch schnell gestohlen. Wie lassen sich die oft hochpreisigen Fahrradkomponenten also effektiv schützen?

Komponentenschutz durch Uneinheitlichkeit

Unsere Artikel "Grundwissen Diebstahlschutz" und "Schutz gegen Fahrraddiebstahl" über die richtige Sicherung von Fahrrädern veranschaulichen, wie man den Diebstahl von Fahrradkomponenten mit zwei unterschiedlichen Schlössern deutlich erschweren kann: Um beide Schlösser zu knacken, sind unterschiedliche Methoden bzw. Werkzeuge notwendig.

Logisch weitergedacht, müsste man nur jedes Teil am Fahrrad mit einer anderen Art von Verbindung befestigen. Dabei geht es nicht darum, dass viele verschiedene Schrauben und Muttern im eigenen Fahrrad verbaut sind, sondern dass sie sich von Fahrrad zu Fahrrad unterscheiden.

Ein Dieb kann unmöglich alle passenden Gegenstücke dabeihaben und der Reihe nach ausprobieren, deshalb sind mit dieser Methode auch Einzelteile gegen Diebstahl gesichert. In den nächsten Kapiteln gehen wir auf die konkrete Umsetzung dieser Idee ein.

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Komponentenschutz durch unterschiedliche Muttern

Bei dieser Methode werden die Befestigungen der unterschiedlichen Teile mit Muttern gesichert, die eine Vielzahl verschiedener Formen aufweisen. Diese können nur mit einer exakt dazu passenden Nuss festgezogen oder gelöst werden.

Zum Sichern der einzelnen Bauteile wird ein Set an Verbindungen gekauft, die in ihrer Form für das jeweilige Bauteil optimiert sind. Zum Fixieren der Verbindungen werden mit dem Set speziell geformte Muttern und die jeweils passende Nuss geliefert.

Die Firma Pitlock bietet diesbezüglich eine sehr breite Palette an, die Lösungen für Vorder- und Hinterrad, Sattel und Sattelstütze, Felgen- und Scheibenbremse, Steuersatz, Federgabel und Scheinwerfer umfasst.

Mit der Lösung PIT Stopper bietet das Unternehmen auch eine Möglichkeit, Sechskantinnenschrauben für herkömmliche Sechskantschlüssel unbenutzbar zu machen. Mit einer mitgelieferten Entriegelungsschraube können die Fahrradeigentümer die Schrauben aber wie gewohnt nutzen.

Komponentenschutz durch unterschiedliche Nuten

Bei dieser Methode sind die Schraubköpfe mit verschiedenen Nuten versehen. Für jede Kombination von Nuten gibt es genau einen Schlüssel. Nur mit diesem lässt sich eine Verbindung festdrehen, und was noch wichtiger ist – wieder lösen.

Die Schlüssel sind mit einem Zahlencode versehen. Nach Registrierung mithilfe des Zahlencodes können weitere Schlüssel und Schraubverbindungen angefordert werden. Damit ist es möglich, mehrere Fahrräder mit demselben Schlüssel zu bedienen.

Die kanadische Firma Pinhead bietet einen Diebstahlschutz für Laufräder, Lenkkopf, Sattel und Sattelstütze. Durch Sicherung des Lenkkopfs – auch Steuerkopf genannt – kann man vermeiden, dass die Vordergabel entwendet wird.

Das Unternehmen hat zudem ein Rahmenschloss im Programm, mit dem der Fahrradrahmen an einem festen Gegenstand angeschlossen werden kann. Für dieses Rahmenschloss kann man denselben Schlüssel verwenden wie für die anderen Komponenten.

Natürlich muss man den Schlüssel immer mitnehmen. Bei Verlust kann allerdings auf Basis des Codes ein Ersatz bestellt werden.

Komponentenschutz durch Lage des Fahrrads

Eine andere interessante Idee beim Komponentenschutz sind Konstruktionen, die sich nur bei liegenden Fahrrädern lösen lassen. Wenn Fahrräder stehend an festen Gegenständen angekettet sind, lässt sich dieser Komponentenschutz nicht öffnen. Dieses System wird von der Firma ABUS unter dem Namen NutFix zur Sicherung von Laufrad und Sattel angeboten.

Weitere Informationen gibt es direkt beim Hersteller hier.

Hundertprozentige Sicherheit durch Komponentenschutz?

Unternehmen versprechen, dass ihre Lösungen den Diebstahl der gesicherten Bauteile verhindern. In Foren werden aber immer wieder Möglichkeiten diskutiert, wie man diesen Schutz umgehen kann.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass Diebe nur dann zur Tat schreiten, wenn sie schnell (< 3 Minuten) und ohne großes Aufsehen vorgehen können. Dazu müssen sie sich ungestört fühlen und genug Platz zum Hantieren haben.

Steht das Rad eng neben anderen Fahrrädern an einer belebten Straße, ist das Sicherheitslevel entsprechend hoch. Das Fahrrad ganz allein in einer dunklen Ecke abzustellen, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Dieb ungestört zu Werke gehen kann.

Resümee

Der Diebstahl wertvoller Bauteile wie Laufräder oder Sättel lässt sich heute mithilfe der beschriebenen Systeme weitgehend verhindern. Solche Systeme sind teilweise kostspielig, aber eine Investition lohnt sich durchaus, denn schließlich ist es ausgesprochen nervig (und unter Umständen auch teuer), wenn entscheidende Komponenten verschwunden sind.