an einer Supermarktkasse wird mit dem Handy gezahlt
Bei Aldi mit dem Smartphone bezahlen (Bild: RossandHelen photographers -stock.adobe.com)

Ratgeber Smartphone Bei Aldi mit dem Smartphone bezahlen

Aldi Nord hat den Vorstoß gewagt und möchte allen Kunden das bargeldlose Bezahlen mit dem Smartphone anbieten. Hierfür hat der Discounter seine rund 2.400 Filialen zwischen Mülheim an der Ruhr und Flensburg mit NFC-fähigen Bezahlterminals ausgestattet.

Warum es eben doch nicht so einfach ist:

Die Schwierigkeit des bargeld- und kontaktlosen Bezahlens liegt nicht bei Aldi, sondern in der Technik. Zwar sind die meisten Telefone mittlerweile NFC-fähig, doch nicht jeder Provider erlaubt auch die problemlose Nutzung: Mit einer Prepaidkarte können nur Vodafone CallYa-Kunden die zum Zahlen notwendige „Wallet“-App herunterladen und nutzen.

Kunden mit den Xtra-Tarifen von T-Mobile steht die „MyWallet“-App nicht zur Verfügung.

Etwas kurios erscheint es, dass Aldi seine eigenen Kunden ebenfalls ausschließt: Der hauseigene Tarif „Aldi-Talk“ wird von keiner der für das Bezahlen notwendigen App unterstützt, das gilt auch für die meisten anderen Discount- oder Reseller-Tarife.

Doch selbst wer den geeigneten Tarif für sein Smartphone besitzt, muss auch eine für das kontaktlose Bezahlen geeignete SIM-Karte in seinem Smartphone haben. Hier gilt die Faustregel: Ist die SIM-Karte älter als ein Jahr, ist ein Austausch notwendig, der bei Vodafone und T-Mobile jedoch kostenlos ist.

O2 - Kunden, zu denen seit der Fusionierung auch die Base- oder E-Plus–Kunden gehören, sind vom Bezahlen mit dem Smartphone bis auf weiteres komplett ausgeschlossen. Eine Lösung gibt es aber doch noch: Der NFC-Zahlungschip ist auch als Aufkleber erhältlich. Es ist dann auch egal, ob dieser dann auf einem Mobiltelefon, einer Münze oder einfach in der Geldbörse geklebt wird.

Auch wenn die Lösung mit dem Aufkleber-Chip kein wirkliches Bezahlen mit dem Handy ist, kann über eine App immerhin noch geprüft werden welche Zahlungen auf diesem Weg getätigt wurden. So ist im weitesten Sinne die Bezahlung mit dem Handy überprüf- und nachvollziehbar.

Der Chip kann natürlich wie ein Handyvertrag bei Verlust jederzeit gesperrt werden.

Da Apple seine NFC-Technologie nur für die „ApplePay“ Dienste zur Verfügung stellt, können iPhone-Nutzer auch in einem Telekom- oder Vodafone-Tarif nicht via Handy bei Aldi bezahlen. Wann Apple seine „ApplePay“-App in Deutschland zur Verfügung stellt, ist noch nicht bekannt. Ebenfalls unklar ist, ob Aldi dann seine neuen Terminals für diese Geräte freischalten wird – die technischen Voraussetzungen wären dafür gegeben.

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Wenn es dann doch funktioniert:

ein Einkauf mit einer gefüllten Alditüte steht auf dem Tisch
mit Smartphone bezahlen Aldi (Bild: -stock.adobe.com)

Bei Vodafone kann in der App zwischen Lastschriftverfahren und Kreditkartenabrechnung gewählt werden, die Telekom bietet Lastschriftverfahren und Prepaid an.

Sowohl das Lastschriftverfahren, wie auch die Kreditkarteabrechnung, wird mit zwei Pins bestätigt: Die erste PIN kommt per SMS, die zweite per Post. Einfach „loslegen“ geht also auch nicht.

Erst wenn alle Hürden genommen wurden, ist das Bezahlen einfach und schnell: Das Handy wird beim Kassiervorgang vor das Terminal gehalten. Beträge bis 25,-€ werden einfach so abgezogen, höhere Einkaufsbeträge müssen per Fingerabdruck oder PIN bestätigt werden. Die Abrechnung dauerte bei Tests zwischen 10 und 25 Sekunden und ist damit deutlich schneller als das bezahlen mit der EC-Karte oder das Suchen von passendem Kleingeld.

Wann bei Aldi und in anderen Geschäften das Bezahlen mit dem Smartphone einfacher wird, kann zur Zeit noch nicht gesagt werden, aber andere Discounter wie Edeka machen auch jetzt schon reichlich Werbung dafür. Doch auch hier treten die gleichen Probleme wie bei dem Pionier Aldi Nord auf. Selbst Aldi-Süd hält sich noch zurück, hat aber ebenfalls damit begonnen die notwendige Hardware zu installieren.