Hinterrad eines Fahrrads mit Nabenschaltung
Was ist eine Nabenschaltung? (Bild: IMK24220 - stock.adobe.com)

Ratgeber Rad & E-Bike Was ist eine Nabenschaltung?

Eine Nabenschaltung ist eine in der Hinterradnabe eingebaute Gangschaltung bei Fahrrädern. Sie ist auch als Innengang bzw. Innenschaltung bekannt. Im Gegensatz zur Kettenschaltung sind hier die Bauteile im Inneren der Nabe untergebracht und so gegen Verschmutzung geschützt.

Geschichte

Einfache Planetengetriebe wurden seit den 1880er Jahren für Dreiräder verwendet. Erste Nabenschaltungen für Fahrräder entwickelten der Amerikaner Seard Thomas Johnson (1895) und der Engländer William Reilly (1896). Das erste deutsche Patent meldete 1902 das Chemnitzer Unternehmen Wanderer an. 1907 folgte der deutsche Hersteller Fichtel & Sachs mit der ersten Nabenschaltung mit zwei Gängen.

Technik

Die Nabenschaltung arbeitet mit einem oder mehreren Planetengetrieben, die in der Nabe kombiniert oder auch in Reihe geschaltet werden. Die relevanten Kenngrößen einer Nabenschaltung sind der Übersetzungsbereich und die Anzahl der Gänge, sowie die Gleichmäßigkeit der Gangabstufung. Der Übersetzungsbereich ist das in Prozent ausgedrückte Verhältnis zwischen größtem und kleinstem Gang.

Vorteile der Nabenschaltung gegenüber der Kettenschaltung

Die in einer Nabe untergebrachte Technologie ist besser gegen Witterungseinflüsse geschützt. Die Kette muss außer der Kraftübertragung keine weiteren Aufgaben erfüllen und hält dadurch länger.

„Zusätzlich kann die Kette bei einer Nabenschaltung gekapselt werden. Sie gerät dadurch nicht so leicht an das Hosenbein des Fahrers und verschmutzt nicht so schnell bei Fahrten durch Schnee oder Schlamm!“

Die Schaltung in einen anderen Gang ist auch ohne Treten der Pedale möglich. Es kann also auch aus dem Stand heraus ein anderer Gang eingelegt werden, was insbesondere nach einer Bremsung sehr hilfreich sein kann.

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Nachteile der Nabenschaltung gegenüber der Kettenschaltung

Da die Nabe in ihrer Größe limitiert ist, ist auch die Größe und Anzahl der darin untergebrachten Planetengetriebe limitiert. Eine Nabenschaltung kann daher nur eine begrenzte Anzahl an Gängen bereitstellen. Während es bei Naben mit bis zu acht Gängen noch eine Vielzahl von Modellen gibt, wird das Angebot mit mehr als acht Gängen bereits deutlich geringer. Die höchste Anzahl an angebotenen Gängen liegt zurzeit bei 14. Die Nabenschaltung ist schwerer und teurer als die Kettenschaltung. Durch Reibungsverluste ist auch ihr Wirkungsgrad etwas geringer. Die Komplexität von Nabenschaltungen führt dazu, dass sie nicht einfach getauscht werden können und bei auftauchenden Problemen oft nur der Hersteller die Ursache finden und reparieren kann. Der Ausbau des Hinterrades wird durch eine Nabenschaltung ebenfalls erschwert.

Wartung

Die Nabenschaltung gilt als wartungsarm, unbegrenzt funktionsfähig ist sie aber dennoch nicht. Mit der Zeit besteht die Gefahr, dass die Schmiermittel in der Lagerung und in den Getriebeteilen verharzen. Eine Wartung der Nabe innerhalb eines Jahres oder nach ca. 5.000 km Laufleistung ist deshalb empfehlenswert.

Die stufenlose Nabenschaltung

„Inzwischen gibt es Nabenschaltungen auf dem Markt, die stufenlos geschaltet werden können!“

Ein Beispiel dafür ist die nach Leonardo da Vinci benannte NuVinci Nabenschaltung. Diese gibt es in einer manuellen sowie einer automatischen Variante. Bei der manuellen Variante wird mit einem Drehgriff am Lenker das gewünschte Übersetzungsverhältnis eingestellt und bei Bedarf angepasst. Bei der automatischen Variante wird mit Hilfe des Drehgriffes jenes Verhältnis eingestellt, das der angestrebten Trittfrequenz entspricht. Sobald das Gelände ein anderes Übersetzungsverhältnis erfordert, wird dieses automatisch nachgeführt. Der Fahrer kann ohne eigenes Zutun mit der gewünschten Trittfrequenz weiterfahren.

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