Stromnetz für Radfahrende
Stromnetz für Radfahrende (Bild: mmphoto - stock.adobe.com)

Ratgeber Rad & E-Bike Stromnetz für Radfahrende

Wo immer das Stichwort Elektromobilität fällt, folgt meist die Frage nach der Reichweite. Auch wenn die Speicherfähigkeit der verwendeten Akkumulatoren stetig wächst, alle Batterien haben nur begrenzte Kapazitäten. Dies gilt nicht nur für E-Autos, auch Elektrofahrräder müssen nachgeladen werden — bei längeren Touren unterwegs.

Wozu brauchen wir Stromtankstellen?

Pedelecs und E-Bikes werden gerne mit ihrer hohen Reichweite beworben. Doch auch die längste Reichweite ist einmal überschritten und die Akkus müssen wieder aufgeladen werden. Das geht von jeder Steckdose aus, jedoch benötigt man dazu das zu Antrieb und Batterie passende Ladegerät.

Dieses Ladegerät ist zum einen ein zusätzliches Teil, auf dass man aufpassen muss, zum anderen ist es nicht immer wetterfest. Das Mitführen ist also mit Mühen und Risiken verbunden. Ideal wäre es, wenn das Elektrofahrrad direkt an eine Ladestation angeschlossen werden kann. Dann reicht lediglich die Mitnahme eines wetterfesten Kabels.

Anforderungen an eine Stromtankstelle

Die Suche nach einer Stromtankstelle gestaltet sich einfach. Mit Hilfe von Apps für das Smartphone kann bequem die nächste Tankstelle gefunden werden. Bei der Auswahl sollte man die folgenden Punkte im Blick haben.

Öffnungszeiten

Nicht alle Stromtankstellen sind 24h am Tag im Betrieb. Manche sind überhaupt erst nach telefonischer Anmeldung verfügbar. Beim Auswählen von Ladestellen mit Öffnungszeiten ist auch die voraussichtliche Ladedauer zu berücksichtigen.

Diebstahlschutz

Beim Schutz gegen Diebstahl ist sowohl auf das Fahrrad, als auch auf einzelne Komponenten wie Akkus und Ladegerät zu achten. Manche Stationen erlauben das komplette Einsperren des Fahrrades oder zumindest des Ladegerätes samt Akku. In vielen Fällen kann lediglich das Fahrrad an festen Elementen angekettet werden.

Einige interessante Ansätze findet man in Entwürfen zu zukünftigen Stromtankstellen. So sollen dort Fahrräder mit einem Bewegungssensor gesichert sein. Das Bewegen des Rades ist nur nach Entschärfen des Sensors möglich. Zusätzlich kann der Eigentümer des Fahrrades dieses mit Hilfe einer Webcam und einer App am Smartphone ständig im Auge behalten.

Witterungsschutz

Ladegerät und Ladekabel sind nicht immer gegen Regen geschützt. In diesen Fällen sollten Ladestationen aufgesucht werden, bei denen das Rad während des Regens nicht im Freien steht. Ob die eigenen Geräte wasserdicht sind, ist im Handbuch unter dem Begriff Schutzart beschrieben.

Akkus benötigen einen bestimmten Temperaturbereich, um optimal geladen zu werden. Temperaturen unter 10 Grad und über 60 Grad sind für Ladevorgänge nicht optimal. Deshalb sind im Freien stehende Stromtankstellen bei frostigen Temperaturen nur bedingt nutzbar.

Kompatibilität

Manche Ladestellen in Hotels, Restaurants etc. werben damit, dass sie Ladegeräte von, zum Beispiel, Panasonic oder Bosch zur Verfügung stellen können. Ist der eigene Akku mit diesen Ladegeräten kompatibel, kann man das eigene Netzgerät zuhause lassen.

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Bezahlmöglichkeiten

Die Bezahlmöglichkeiten und dabei besonders die Identifizierungsmöglichkeiten sind in verschiedenen Tankstellennetzen unterschiedlich gestaltet. Oft benötigt man eine ganz bestimmte Karte zum Freischalten der Tankstelle. Diese sollte man sich gegebenenfalls vor der großen Radtour zusenden lassen.

Bezahlmöglichkeiten bei Stromtankstellen

Bei den Bezahlmöglichkeiten muss man zwischen den Möglichkeiten zur Identifizierung und zur Bezahlung unterscheiden. In vielen Fällen ist aber die Stromaufnahme für Pedelecs kostenlos.

Zur Registrierung und Verwaltung des Vorganges werden meistens Apps für das Smartphone oder Karten mit RFID Technologie eingesetzt.

Abgerechnet wird entweder nach der geladenen Energie oder nach der Ladezeit. Die Tarife hängen dabei oft auch vom verwendeten Steckdosentyp ab.

Die Bezahlung erfolgt mit Kreditkarte oder mit Bezahldiensten wie PayPal. Nach erfolgter Registrierung ist auch die Bezahlung mit Rechnung und Überweisung möglich.

Stromtankstellen und die Bauordnung

Die Errichtung von Stromtankstellen ist genehmigungsrechtlich eine noch sehr junge Materie. Stromtankstellen können von verschiedenen Gruppen errichtet werden, darunter

  • Kommunen und Tourismusregionen für eine öffentliche Nutzung,
  • Hotels und Restaurants für deren Gäste,
  • Betriebe, Büros und soziale Einrichtungen für deren Mitarbeiter und Geschäftspartner,
  • Siedlungsgenossenschaften für Hausbewohner und deren Gäste,
  • Privatpersonen für sich und Gäste.

Für all diese verschiedenen Interessengruppen und den verschiedenen Standorten – öffentlicher Grund, Betriebsgrund und Privatgrund – sind Richtlinien noch im Entstehen. Zusätzlich wird auch der Gedanke verfolgt, Ladestrukturen vergleichbar mit Parkplätzen z.B. bei Neubauten von Wohnungen verpflichtend vorzuschreiben.

Förderungsprogramme für Stromtankstellen

Bund, Länder und einzelne Kommunen bieten Förderungen für die Errichtung von Ladeinfrastruktur an. Diese Förderung kann auch von privaten Personen in Anspruch genommen werden, wenn diese eine öffentliche Infrastruktur errichten.

Stromtankstellen sind aber trotz Förderungen für den Aufsteller selten lukrativ. Der Erlös je verkaufter Energie deckt kaum die Kosten für die technisch aufwendigen Anlagen. Ein Gewinn lässt sich am ehesten erreichen, wenn Zusatzleistungen, wie sicheres Parken für das Fahrrad, verrechnet werden können.

Oder man betrachtet Stromtankstellen als Marketingmaßnahme für den Betrieb, die Gemeinde oder Tourismusregion. Immerhin erscheint die eigene Adresse in zahlreichen Apps und wird so von vielen Radbegeisterten gefunden.

Spezialtyp: Solartankstellen

Das Konzept einer Solartankstelle sieht vor, dass die Flächen der Tankstellen mit Hilfe von Solarzellen für die Energieerzeugung genutzt werden. Überschüssige Energie wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist, fehlende Energie aus diesem entnommen. Die Verwendung von Akkus zur Zwischenspeicherung von Energie ist dabei selten.

Resümee

Der Bedarf an Stromtankstellten für Fahrräder steigt mit der verstärkten Nutzung der Fahrräder für längere Touren und der abnehmenden Neigung, das Ladegerät mitzunehmen. Unterschiedliche Bezahlsysteme und nur oberflächlicher Schutz gegen Diebstahl bremsen die Akzeptanz noch ein wenig.

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