Ein Reiserad steht auf einem Radweg.
Das Reiserad richtig bepacken. (Bild: WERTGARANTIE / ndu)

Ratgeber Rad & E-Bike Das Reiserad

Was macht ein Rad zu einem Reiserad? Die Definition, ein Reiserad muss längere Strecken fahren können, greift zu kurz. Vielmehr geht es darum, dass Radreisende in den Punkten Komfort und Gepäck zusätzliche Bedürfnisse haben. Über diese Bedürfnisse schreiben wir in diesem Artikel.

Schwierigkeiten bei der Definition

Für ein Reiserad die exakte Definition zu finden, die von allen Radreisenden geteilt wird, ist nicht möglich. Je nach gewählter Reiseroute und Reisedauer unterscheiden sich auch die Anforderungen an das Fahrrad. Auch die Bereitschaft, sein Reiserad unterwegs mit Ersatzteilen und Improvisationstalent in Schuss zu halten, ist bei Radreisenden unterschiedlich ausgeprägt.

Trotzdem gibt es einige Punkte, die man bei der Auswahl oder Konfiguration eines Reiserades näher betrachten sollte. Mit diesem Wissen sind Sie auf ein Gespräch mit einem Fachhändler für Reiseräder gut vorbereitet.

Aufgabenstellungen an ein Reiserad

Bei der Verwendung eines Rades für Radreisen entstehen mehrere zusätzliche Aufgabenstellungen an das Fahrrad:

  • Das Fahrrad bietet viele Möglichkeiten zum Anbringen von Gepäckstücken
  • Das Fahrrad weist trotz vieler Gepäckstücke ein stabiles Fahrverhalten auf
  • Die Bremsen müssen für das höhere Gesamtgewicht geeignet sein
  • Die Rahmenkonstruktion des Fahrrades hat auch mit hoher Zuladung eine ausreichende Steifigkeit
  • Die Rahmengeometrie ermöglicht ein komfortables Fahren über lange Zeiträume
  • Das Fahrrad muss sich abwechslungsreich fahren lassen können
  • Im Falle eines Defekts kann das Rad auch in entlegenen Gebieten noch repariert werden

Anbringungsmöglichkeiten für Reisegepäck

Bei einem Reiserad wird fast alles als potentieller Träger für Gepäck verwendet. Neben dem Gepäckträger über dem Hinterrad können auch Taschen am Sattel, im Rahmendreieck, am Lenker und an der Vordergabel angebracht werden.

Wie viel Gewicht muss ein Reiserad tragen können?

Das Gesamtgewicht errechnet sich aus dem Gewicht des Rades, dem Gewicht des Gepäcks und aus dem Gewicht des Fahrers oder der Fahrerin. Je nach Gewicht des Fahrenden ist auch das Rad unterschiedlich belastet. Ein Gesamtgewicht von 150 kg ist deshalb keine Seltenheit.

Rahmengeometrie

Die Rahmengeometrie muss ein abwechslungsreiches Fahren in angenehmer Sitzposition ermöglichen. Bei enger Auslegung dieser Regel müsste man auf Basis der Körpermaße für jeden Radfahrer ein eigenes Fahrrad anfertigen.

Wer diese Kosten scheut, sollte sich im Fachhandel über die korrekte Rahmenhöhe für sein persönliches Reiserad beraten lassen. Feineinstellungen werden dann über die verstellbare Sattelstütze oder den Lenker vorgenommen.

Generell sind die Kettenstreben länger als bei anderen Fahrrädern, wodurch sich eine Verbesserung des Geradeauslauf des Rades ergibt. Außerdem kann es nicht passieren, dass der Fahrer während des Tretens der Pedale an den über dem Hinterrad gelagerten Packtaschen streift.

Beim Material des Rahmens ist ein Optimum zwischen Gewicht und Reparaturmöglichkeiten abzuwägen. In einer Werkstätte in Patagonien lässt sich ein Stahlrahmen leichter schweißen als ein Alurahmen.

Starrgabel versus Federgabel

Die beste Wahl bei der Gabel ist unter Experten umstritten. Eine Federgabel gestaltet das lange Fahren angenehmer. Allerdings muss bei der Wahl der Federgabel auf das für sie zulässige Gesamtgewicht geachtet werden. Je nach Packgewicht wird die Feder unterschiedlich belastet, was die Rahmengeometrie des Fahrrads ständig verändert. Außerdem erhöht sich der Wartungsaufwand, wenn man sich für eine Federgabel entscheidet.

Scheibenbremsen versus Felgenbremsen

Ein weiterer heißer Diskussionspunkt sind die Bremsen. Felgenbremsen überhitzen bei starker Inanspruchnahme bzw. verlieren bei feuchtem Wetter einen Teil ihrer Bremskraft. Scheibenbremsen hingegen sind schwerer, teurer und benötigen bei Beschädigungen mehr Wissen über Reparaturmöglichkeiten.

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Reifen und Felgen

Für längere Fahrten empfehlen sich Reifen mit erhöhtem Pannenschutz. Über besonders haltbare Reifen haben wir bereits in dem Artikel Unkaputtbare Reifen geschrieben.

Der Reifendruck sollte während der Tour regelmäßig überprüft werden. Hoher Reifendruck reduziert den Rollwiderstand und verhindert Reifenpannen. Auch die Felgen und die Speichen müssen auf das erhöhte Gesamtgewicht abgestimmt sei.

Abdeckbleche schützen das Gepäck

Bei der Fahrt durch Pfützen und Schlammlöcher wird von den Reifen viel Schmutz nach oben befördert. Zum Schutz der Kleidung und des Gepäcks ist besonders bei Reiserädern auf weit herunterreichende Schutzbleche zu achten. Reiseprofis erweitern diese noch um den einen oder anderen Abdecklappen, damit ganz sicher nichts nach oben spritzt.

Abwechslungsreiches Fahren durch Fahrradlenker

Während einer Radtour hält der Fahrer für viele Stunden den Lenker in der Hand. Ein variantenreicher Lenker hilft mit, das Greifen des Lenkers abwechslungsreich zu gestalten. So sollten sich auf dem Lenker harte und weiche Stellen abwechseln und die Fahrer sollten durch anderes Umgreifen des Lenkers auch ihre gesamte Haltung ändern können.

Ein ergonomischer Sattel sorgt für Fahren ohne Reue

Während der langen Fahrt landet ein Großteil des Fahrergewichtes auf dem Sattel. Durch das Pedalieren findet auch ständig eine Bewegung auf dem Sitz statt. Ein fein auf das Gesäß abgestimmter Sattel sorgt für ein gutes Gefühl während und nach der Fahrt. Fahrradfachhändler bieten in diesem Zusammenhang eine Messung des Sitzknochenabstands an.

Der Ständer muss alles abstützen können

Eine besondere Rolle kommt dem Fahrradständer zu. Er muss im ausgeklappten Zustand das ganze Gewicht des Fahrrads und des Gepäcks abstützen können. Dies muss auf schlammigen Böden genauso funktionieren, wie auf einem asphaltierten Parkplatz.

Weitere Nutzungsmöglichkeiten von Reiserädern

Ein Reiserad kann auch abseits von Radreisen eingesetzt werden. So bietet sich seine Konstruktion für Pendelfahrten und für eine Fahrt zum Einkaufen ein. Einschränkend wirkt sich hier lediglich das hohe Eigengewicht aus, das schon mal 20 kg und mehr betragen kann.

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